AGGRESSIVE

Split Blood

Hellhörig geworden durch den siebten Labelsampler von Sunny Bastards, stieß ich vor geraumer Zeit auf diese fünfköpfige Ruhrpott-Truppe. „No matter“, auch auf dieser Debütscheibe zu finden, hatte nämlich bei aller Härte einen hymnischen Touch, der auf dem Album in Summe bisweilen etwas zu kurz kommt.

Da wird mit Stakkato-bissigem Gegröle zumeist immer direkt auf die Zwölf gehauen. Für Hardcore-Fans ein wahrer Hochgenuss, für andere nur in ausgewogenen Dosen empfehlenswert. Wütend und aggressiv geht es zur Sache, immer bewusst unlustig und uncharmant.

Es wird „Evil“ von den 4 SKINS gecovert, aber das war für mich nie der beste Song der Band. „Come out to play“ – lässt man die Worte als Kunstform mit womöglich geringer Praxisanwendung passieren – ist ein guter Song, mit cooler Leadgitarre.

Zum Ende gibt es noch zwei bereits ohnehin vertretende Stücke in Akustikversion, wobei Sänger Dan bei „Come out to play“ mit gedrosselter, realer Stimme an Einhorn von ATEMLOS erinnert. Mit „Ein Leben lang“ gibt es auch einen Song auf Deutsch, der endlich mal gut von der Hau-auf-die-Fresse-Thematik abweicht.

„Die Zeiten zeichnen dein Gesicht, doch in den Augen steht geschrieben, dass dein Stolz als Letztes bricht“ wird da ein imaginäres oder reales altes Szenemitglied eindrucksvoll beschrieben.

Und das ist gut so.