Wow, man hört selten so ein souveränes Debütalbum, zudem in Eigenproduktion. Der Sound ist eine modern aufbereitete Mischung aus den frühen (ALL THAT REMAINS, BULLET FOR MY VALENTINE, KILLSWITCH ENGAGE) und den späteren Zweitausendern (BURIED IN VERONA, MISS MAY I). Kurioserweise berührt mich hier sogar – nach endlosen Zeiten – mal wieder die Kombination aus Geschrei und melodischem Refrain, insbesondere in den aufeinanderfolgenden Stücken „Storm“ und „Homesick“. Anders als für jüngere Hörer ist „Against The Throne“ für mich natürlich irgendwie eine Retro-Veranstaltung – aber wenn ich schon der Meinung bin, dass sich das Album mit so manchem Klassiker messen könnte, sollte das was heißen. Vielleicht liegt es auch daran, dass hier alles so dermaßen nach Leidenschaft riecht – die Songs, der Sound, der Look, einfach alles. Das Riffing ist eingängig und nicht unnachvollziehbar technisch, die Soli sind melodisch und nicht übermäßig gniedelig, die Growls und der Gesang überzeugen, Bass und Drums bilden ein stabiles Fundament – so soll es sein. Der einzige Vorwurf, den sich COLORS OF AUTUMN gefallen lassen müssen, ist der, dass die Songs überwiegend nach dem gleichen Schema funktionieren. Das gehört aber auch zu den Regeln des Genres und stellt kaum ein echtes Manko dar.
© by Fuze - Ausgabe #104 Februar/März 2024 und Philipp Sigl
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #172 Februar/März 2024 und Andreas Kleen