AELDABORN ist wohl die zur Zeit aktivste Neo/Dark-Folk-Verbindung, die unermüdlich im Großraum Ruhrgebiet tätig ist. Sei es Partys zu veranstalten, Konzerte zu organisieren oder inspirierende Tonträger zu erstellen.
Dabei schöpfen sie aus dem Ideenreichtum der unterschiedlichsten Szenen und Individuen und erstellen somit eine perfekte und aktuelle Übersicht der verschiedenen musikalischen Strömungen, die dann unter dem Banner des Neo-Folk zusammengefasst werden.
Dieses Banner wird auch gegen alle Widerstände hochgehalten und wer jetzt mit den üblichen Totschlagarumenten ankommt und die ewig gleichen Zitate und Anschuldigungen nachplappert, hat überhaupt nichts verstanden.
Wenn es sein muss, um diese unsägliche Diskussion abzuschließen: Politisch wird eindeutig Stellung bezogen durch eine hervorragenden Interpretation von Heinrich Heines „Die Weber“, und gerade deshalb sind hier langjährige Freidenker am Werk, die sich nicht verbiegen lassen und wissen, wer sie sind, was sie wollen und vor allem wohin sie wollen.
Durch die , im Gegensatz zu üblichen Bandbesetzungen, leicht erhöhte Anzahl von Aktivisten gibt es kein klares Bandkonzept oder einheitlichen AELDABORN-Sound, sondern eine Sammlung von intimen, akustischen Balladen, über martialische Trommeleinsätze und kämpferische ITN-Klassik bis hin zu typischen Dark-Pop-Songs à la OSTARA.
Unterschiedlichste männliche und weibliche Stimmen sorgen zusätzlich für eine abwechslungsreiche Dramaturgie. Was hier zählt ist der AELDABORN-Gedanke und somit hat man das Gefühl, es eher mit einer konzeptionellen Compilation zu tun zu haben als mit einer in sich geschlossenen Gruppe.
Was ihre Stärke ist, ist gleichzeitig ihre Schwäche. Immer qualitativ hochwertig produziert und textlich inspirierend geben sie Anregungen und stellen ihre bewusst gewählte Lebensphilosophie der Öffentlichkeit vor.
Eine wunderbare, gnadenlos ehrliche, aus tiefstem Herzen entspringende und faszinierende Produktion, der man eine etwas edlere Präsentation gewünscht hätte.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #97 August/September 2011 und Carsten Vollmer