ADELES UNGEWÖHNLICHE ABENTEUER

Jacques Tardi

Ende 2010 lief Luc Bessons aktueller Film „Adèle und das Geheimnis des Pharaos“ in den Kinos, mit dem sich der Franzose auf vergnügliche Weise einiger Motive der zehnteiligen Comic-Serie seines Landsmannes Jacques Tardi annahm, dem damit Mitte der Siebziger sein Durchbruch als Comic-Zeichner gelang.

Besson stützt sich dabei vor allem auf die beiden ersten Bände ADELE UND DAS UNGEHEUER und DER DÄMON VOM EIFFELTURM. Anlässlich des Films gibt es eine weitere Neuauflage, in der genau diese beiden Bände zusammengefasst wurden.

Auch wenn langjährige Tardi-Fans wohl ihre Schwierigkeiten mit der Verfilmung haben werden, muss man Besson dennoch zugute halten, hier eine sympathische Heldin geschaffen zu haben, ein weiblicher Indiana Jones im Paris der Belle Époque Anfang des 20.

Jahrhunderts, wundervoll von Louise Bourgoin gespielt. Dass Bourgoin dabei weniger zwielichtig wirkt als die von Tardi ersonnene Schriftstellerin Adele Blanc-Sec ist durchaus zu verschmerzen.

Ebenso wie das Durcheinanderwürfeln bestimmter Elemente der Comics, die bevölkert sind von einem Flugsaurier, Okkultisten, verrückten Wissenschaftlern und lebenden Mumien. Ein unterhaltsamer Aufeinanderprall von Trivialliteratur und Ereignissen der Zeitgeschichte, mit einer selbstbewussten Heldin, die in mysteriöse Abenteuer und kriminelle Machenschaften verwickelt wird, wo Tardi mit seinem unverkennbaren Zeichenstil immer wieder die Grenze zur Fantasy überschreitet.

Ein Klassiker französischer Comic-Kunst, der auch nach über 30 Jahren wenig von seinem Reiz verloren hat. Dieser Band ist ein guter Einstieg ins Universum des Jacques Tardi.