Im letzten Jahr erschien bei Smog Veil eine umfassende CD- und LP-Werkschau des Schaffens von Peter Laughner. Dessen früher Tod 1977 im Alter von 24 Jahren durch akoholinduzierte chronische Pankreatitis führte dazu, dass man über ihn heute nicht mehr sagen kann, als dass er wegen seiner Beteiligung an Bands wie ROCKET FROM THE TOMBS und den daraus hervorgegangenen PERE UBU eine Art Schlüsselfigur der Proto-Punk-Szene Clevelands in den Siebzigern war, durch seinen selbstzerstörerischen Umgang mit Alkohol und Drogen aber sein Talent wegwarf, wie sein Bandkollege David Thomas meint. Ebenfalls bei Smog Veil erschien jetzt eine Neuauflage der bereits 2013 veröffentlichten persönlichen Erinnerungen von Adele Bertei an ihre Zeit mit Laughner, mit dem sie zusammen in der Band WOLVES spielte und der sie quasi als Sängerin entdeckte (1978 arbeitete sie als persönliche Assistentin von Brian Eno). Aufgrund des geringen Umfangs des an sich sprachlich sehr facettenreichen Buches wird die Person Laughner über die bekannte Tragik seiner Biografie hinaus aber nur bedingt transparenter, und auch der Blick auf die damalige Musikszene von New York und Cleveland bleibt fragmentarisch.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #153 Dezember/Januar 2020 und Thomas Kerpen