GAGARIN

Adaptogen

Graham Dowdall aka Dids aka Gagarin begann seine Karriere als Schlagzeuger der wenig bekannten Postpunk-Formation LUDUS aus Manchester, zu deren größten Fans wohl Morrissey gehören dürfte. Seitdem arbeitete Dowdall mit Leuten wie David Thomas/PERE UBU, Nico, John Cale und Bill Pritchard zusammen, seine Platten unter dem Namen Gagarin sind allerdings im Elektronikbereich zu verorten.

Und auf seinem aktuellen Album „Adaptogen" gibt es dementsprechend eher kühle vor sich hinklickende Minimalelektronik mit Breakbeat-Anleihen, durchaus rhythmisch, aber nicht wirklich tanzbar und eher mit den sphärischen Ambient-Sounds von TANGERINE DREAM verwandt als mit Techno.

Das betreibt Dowdall jetzt auch schon einige Jährchen und dementsprechend weisen seine Kompositionen eine Reife und hypnotische Qualität aus, die nicht jeder Hobbyelektroniker so ohne weiteres hinbekommt.

Man könnte Dowdall und seinen vielschichtigen Klanglandschaften höchsten das Fehlen emotionaler Wärme vorwerfen, der Punkt, an dem Elektronik-Musik dieser Art für mich sehr schnell ermüdend und anstrengend wird, auch wenn die fließende, konzentrierte Rhythmik von „Adaptogen" niemals in eine diffuse Beliebigkeit abdriftet.

Im richtigen Moment auf jeden Fall eine sehr ansprechende Form von Sampling-Ästhetik, die aber nie völlig den Anruch von Maschinenmusik los wird.