ADAMS ÄPFEL

Anders Thomas Jensen ist in Dänemark vor allem als vielseitiger Drehbuchautor bekannt, auf dessen Konto „In China essen sie Hunde“, der Dogma-Film „Mifune“ und zuletzt „The Salvation“ gingen. Auf dem Regiestuhl nahm Jensen bisher dreimal selbst Platz: bei „Flickering Lights“ (2000), „Dänische Delikatessen“ (2003) und „Adams Äpfel“ (2005).

Mit „Men and Chicken“ hat er allerdings inzwischen auch einen ganz neuen Film abgedreht. „Flickering Lights“ und „Dänische Delikatessen“ konnten aber dramaturgisch nicht völlig überzeugen, denn Jensens Versuche, extreme Tragik und groteske Komik miteinander zu verbinden, wirkte nicht immer überzeugend.

Wobei gerade diese „Over the top“-Mentalität „In China essen sie Hunde“ zu einem der vielleicht besten dänischen Filme gemacht hatte. Dennoch konnte man dabei viel Spaß mit den ganzen schrägen Charakteren haben, gespielt von bekannten dänischen Darstellern wie Ulrich Thomsen, Mads Mikkelsen oder Nikolaj Lie Kaas, die auch alle drei wieder in „Adams Äpfel“ dabei waren.

Auf DVD erschien der Film bereits 2007, jetzt gibt es eine Neuflage. Zusätzlich auf Blu-ray, die hinsichtlich Bild und Ton einen guten Eindruck macht. Der Film selbst ist immer noch extrem sehenswert, denn Jensens Tragikomödie wirkt trotz aller Absurdität immer glaubwürdig.

Im Mittelpunkt steht dabei der Konflikt zwischen einem eigenwilligen Pfarrer und einem Neonazi. Letzterer muss sich einem kirchlichen Resozialisierungsprogramm unterziehen und lässt in Folge nichts unversucht, um den unverwüstlichen Geistlichen vom rechten Weg abzubringen.

Ein extrem schwarzhumoriger, politisch gar nicht korrekter, aber dennoch erstaunlich nachdenklich stimmender Film über den sinnstiftenden Nutzen eines Apfelkuchens, bei dem Jensen niemals den Glauben ans Gute im Menschen verliert.