„Action At A Distance“ ist ein unheimlich feingliedrig komponiertes Werk, dem LAURENT DE SCHEPPER TRIO eine zwingende Lässigkeit verliehen haben. Die drei Leipziger:innen an Bass, Drums, Saxophon und Gitarre stehen sicher und fest auf der Schnittstelle von zeitgenössischem Jazz und sanftem Instrumentalrock. In Teilen ist das der Band HALMA nicht unähnlich, hinsichtlich der Eleganz darf man vielleicht auch RADARE nennen. In „Hollis“ ist ein sanftmütiger Chor zu vernehmen, der eine ähnliche Stimmung kreiert wie Nils Frahms „All Melody“. Das hauchfeine Gitarrenflimmern in „Giant“ bekommt im abschließenden „Cecile“ eine Reprise spendiert. Dazu gesellt sich Gesang, zunächst hintergründig verfremdet, dann kraftvoll im Vordergrund stehend. Es gibt so viele kleine und große Einfälle, die wie selbstverständlich in die Stücke einfließen, dass sie Gefahr laufen, unbemerkt zu bleiben. „Action At A Distance“ ist eine einnehmende Platte mit einem unbeschwerten Flow. Und LAURENT DE SCHEPPER TRIO, die Urheber:innen dieses Flows, treten hinter ihn zurück, lassen sich in ihn hineinfallen und ergeben sich ganz dieser eigentümlich klaren Musik.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #152 Oktober/November 2020 und Henrik Beeke