Was zuerst auffällt, wenn man das Album von den TREMBLING BELLS in die Hand nimmt, ist der Produzent Joe Boyd. Hat man das erste Album „Carbeth“ (2009) wohlwollend zur Kenntnis genommen, überrascht das zweite Album mit einem erheblichen Schritt in Richtung auf einen immer deutlicher sich abzeichnenden Sound, der sich zwischen britischem Folk und Sechziger-Jahre-Psychedelic bewegt.
Nicht zufällig erinnert der Sound an FAIRPORT CONVENTION und an die INCREDIBLE STRING BAND – beides von Joe Boyd produzierte Bands. In dem aktuellen Line-up bringen Lavinia Blackwall (Keyboard, Gitarre, Gesang), Alex Neilson (Schlagzeug, Gesang), Michael Hastings(Gitarre, Gesang) und Simon Shaw (Bass, Gesang) ein ausgeglichenes Folkalbum auf den Plattendreher, das zunächst vielleicht unzeitgemäß wirken könnte.
Aber auf den zweiten Blick und bei mehrmaligem Hören wird einerseits die Nähe zum „Strange Folk“ ebenso deutlich wie die tiefe Verbundenheit mit den Wurzeln der Folkmusik der Insel. Man ist sofort versucht, das erste Album von den FAIRPORT CONVENTION (1968) aus dem Plattenschrank zu kramen – und merkt doch plötzlich, wie gut es die Gegenwart mit dieser neuen Psychedelic-Folk-Musik meint.
Sehr ordentlich. Hörtip ist „September is the month of death“. Ein gutes Album, auch wenn es nicht jedem gefallen wird.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #90 Juni/Juli 2010 und Thomas Neumann
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #84 Juni/Juli 2009 und Kay Werner