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DISASSEMBLER

A Wave From A Shore

Ähnlich wie Labelkollege Rob Burger beackern DISASSEMBLER auf ihrem Debütalbum „A Wave From A Shore“ das Feld von Minimal-Elektronik, Ambient und Neo-Klassik. Dahinter verbergen sich Christopher Royal King aus L.A. und Christopher Tignor aus NYC, die sich hier kompositorisch die Bälle zuspielen. Mit Bands wie WIRES UNDER TENSION (Tignor) und THIS WILL DESTROY YOU (King) waren die beiden bisher im Post-Rock-Genre zu Hause – zweitere wurden in diesem Heft schon mal in einem Atemzug mit GODSPEED YOU! BLACK EMPEROR, EXPLOSIONS IN THE SKY und MONO genannt. Von instrumentalem Post-Rock zu Ambient-Soundscapes ist der Weg nicht weit, und Tignor und King erinnern dabei durchaus an avantgardistische Vorreiter wie Philip Glass oder Terry Riley – vor allem die spezielle Melodik von DISASSEMBLER ist stark an die Kompositionen von Glass angelehnt. Eigentlich ist „A Wave From A Shore“ eine sehr angenehme und atmosphärische Angelegenheit, schon alleine wegen der „warmen“ melodischen Qualität der Platte, aber im Gegensatz zu Burger fehlt oft ein wirklich charakteristisches Element. Zudem wirken Tignors und Kings Kompositionen zum Teil etwas zu synthetisch, auch wenn Tignor hier wohl selbst zur Violine gegriffen hat und dafür nicht Kollege Computer bemühte.