SOUL INVADERS

A Kiss So Sweet CD

"Raw Power Rock nach alter Väter Sitte", nennen die SOUL INVADERS selbst ihren Sound, und die Papas der Hagener sind unüberhörbar Keith Morris, Glenn Danzig und Mr. Biafara - auch wenn ein detaillierter Vaterschaftstest wohl ans Licht bringen würde, dass da noch manch anderer seine Gene zu diesem gut gelungenen Bastard beigesteuert hat.

Es gibt also düsteren, aggressiven Psycho-Rock mir reichlich Ohoho-Chören, der Ami-Hardcore und -Punk ältester Schule zugeneigt ist, gerne auch Angst einflößend irre wird (man nehme als Beispiel nur mal Songtitel wie "Bloodred soul in a bleeding age") und sich einen feuchten Dreck darum schert, was in den letzten Jahren aktuell war oder es momentan ist.

Ich wage sogar zu bezweifeln, dass überhaupt einer der SOUL INVADERS sich seit 1986 noch neue Platten in den Schrank gestellt hat. Aber das ist auch gut so, denn es funktioniert hervorragend! Angst einflößend finde ich aber auch die in Schlangenoptik gehaltene Verpackung des Digipaks, denn im direkten Vergleich zur liebevoll gemachten, mundgeküssten und limitierten LP-Version auf farbigem Vinyl ist die CD irgendwie abartig hässlich.

Aber hat auch was, vor allem wegen des Inside-Out-Drucks (die lackierte Seite der Verpackung ist innen, die unbeschichtete Pappe außen), wodurch sie sich sehr geschmeidig anfasst. (36:03) (9)