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A HARD DAY

Wenn ein 2014 gedrehter Film erst sieben Jahre später veröffentlicht wird, liegt die Vermutung nahe, dass es sich um einen günstig zu habenden Ladenhüter handelt. Allerdings konnte sich „A Hard Day“, der zweite Film des südkoreanischen Regisseurs Kim Seong-hoon, nicht über den Mangel an positiven Kritiken beklagen. Fast ähnlich erging es Kim Seong-hoons smartem, in Südkorea an der Kinokasse immens erfolgreichen Katastrophenthriller „The Tunnel“ von 2016, der auch erst im April dieses Jahres hierzulande auf DVD und Blu-ray erschien. Dass „A Hard Day“ und „The Tunnel“ erst jetzt veröffentlicht wurden, liegt definitiv nicht an deren inhaltlicher und handwerklicher Qualität. Den Titel „A Hard Day“ darf man auf jeden Fall wörtlich nehmen, denn Gun-soo, ein Detective der Mordkommission, bekommt es gleich mit mehreren Tiefschlägen des Lebens zu tun. Seine Mutter ist gerade verstorben, seine Frau hat ihn verlassen und zudem muss der korrupte Cop auch noch erfahren, dass ihm und seinen sauberen Kollegen eine interne Untersuchung droht. Schließlich überfährt er auch noch einen Mann, als er einem Hund auf der Straße ausweichen will. Anstatt den Unfall zu melden, packt er die Leiche in den Kofferraum, begeht Fahrerflucht und kommt schließlich auf die wahnwitzige Idee, die Leiche im Sarg seiner toten Mutter zu verstecken. Dummerweise gibt es einen Zeugen für diesen unverzeihlichen Fauxpas Gun-soos, der aus anderen Gründen sehr an dem Verbleib des Unfallopfers interessiert ist ... Da der handelsübliche Thriller meist nur noch aus einer Aneinanderreihung von völlig implausiblen Stereotypen besteht, versieht Kim Seong-hoon „A Hard Day“ konsequenterweise mit einer radikalen Over-the-top-Mentalität und makaberem Humor, und wirft dabei jegliche Glaubwürdigkeit über Bord, was extrem erfrischend und unterhaltsam ist.