A GLOBAL MESS

2018 zogen Felix Bundschuh und Diana Ringelsiep aus Essen in die Welt hinaus, um zu erkunden, ob in Asien Punk (und andere Subkulturen) sich noch gefährlicher anfühlen als im langweiligen, sicheren Westeuropa.

Ein Ansatz, über den man natürlich per se auch mal diskutieren könnte, derr aber grundsätzlich spannend ist. Die Idee der beiden Freunde: Die Reise zu dokumentieren, mit einem Crowdfunding zu verbinden, multimedial „auszuwerten“: ein Buch entstand so (im Sommer im Ventil Verlag erschienen), eine Compilation auf Vinyl (Concrete Jungle Records), eine „Roadshow“ (die beiden reisen herum, lesen aus dem Buch und zeigen Fotos) – und nun auch ein Film, der speziell in Ergänzung zum Buch wirklich Spaß macht und einen noch näher heranrücken lässt an das, was Diana und Felix dort als Mischung aus Erlebnisbericht und Reportage veröffentlicht haben.

Von einem Riot Grrrl-Band-Konzert zu schreiben ist eben was anderes, als einen Konzertausschnitt mit voller Wucht in Bild und Ton dargeboten zu bekommen. Oder eben den Punkszene-Vertretern aus Bangkok oder Manila im O-Ton (mit deutschen Untertiteln) lauschen zu können.

Klar, man merkt der Machart des Ganzen schon an, dass Diana und Felix mit leichtem Technikgepäck gereist waren, Bild und gerade de Ton sind bisweilen etwas wacklig (was die Macher garantiert mehr ärgert als jeden, der den Film sieht), aber als Dokument einer sehr diversen Szene (einer der Interviewten erklärt an einer Stelle sehr gut, wie wenig man die Punkszenen in „den“ asiatischen Ländern vergleichen kann) taugt „A Global Mess“ auch als Film sehr gut.

Was ich gelernt habe? Wie wenig sich Punks in aller Welt unterscheiden, was für ein wundervoller „Tribe“ wir doch sind.