B.G.K.

A Dutch Feast

Fuck, es ist lange her, so lange, dass ich mich nur noch ganz vage an B.G.K. erinnere: als ich Mitte der Achtziger anfing Punk und Hardcore zu hören, gab es nämlich noch diese Band aus Amsterdam, von der niemand so recht wusste, wofür die Abkürzung eigentlich steht (für „Balthasar Gerards Kommando“) und die damals auf ziemlich vielen Samplern vertreten waren.

Mit dem ´86er Album „Nothing can go wrong“ auf Alternative Tentacles war dann Schluss bei den Holländern, die damals auch durch die USA tourten und alles in allem lupenreine Vertreter dessen waren, was ich immer gerne als „Euro-Hardcore“ bezeichne: diese dichte, intensive Musik der ersten Generation europäischer Hardcorebands, kombiniert mit engagierten, wütenden Texten.

They don´t make bands like this anymore today... Ja, schnief, Nostalgie ist was feines, aber was soll´s, und mit der „A Dutch Feast“-CD/Do-LP auf Alternative Tentacles (EFA) gibt´s sowieso keinen Grund mehr, sich ob des Pechs seiner (zu) späten Geburt zu grämen, denn mit 46 Songs (die LP hat noch zwei mehr) gibt´s hier so ziemlich alles, was B.G.K.

je aufgenommen und veröffentlicht haben (darunter die „Jonestown Aloha“-LP, die „White Male Dumbinance“-7“ sowie das erwähnte AT-Album) im Komplettpaket, inklusive höchst vergnüglicher Linernotes von Mykel Board, einem alten Freund der Band.

Mächtig fein! Übrigens gingen B.G.K. seinerzeit aus THE NITWITZ hervor, nachdem sie sich einen neuen Sänger gesucht hatten. Tony Slug spielte dann nach B.G.K. bei LOVESLUG und reaktivierte vor ein paar Jahren THE NITWITZ, deren aktuelles Album an anderer Stelle im Heft besprochen ist, zusammen mit Sänger Eric Peters.