"Silver Jew" ist eine kurze, aber sehr persönliche und einfühlsame Doku über den Kopf der SILVER JEWS, den ehemaligen PAVEMENT-Gitarristen David Berman, das einzige feste Bandmitglied seit der Bandgründung 1992.
Und seit dieser mussten Fans fünf Alben und fünfzehn Jahre lang warten, bevor David sich dazu durchrang, zu touren. Nun, so richtig durchringen musste er sich dazu nicht, vielmehr war wohl auch der Umstand, dass er gläubiger Jude wurde - und damit, wie er selbst sagt, dem Bandnamen endlich einen Sinn gab -, Ausschlag gebend für diese Entscheidung.
Der Film dokumentiert nun weniger die beiden Konzerte, die die SILVER JEWS 2006 in Tel Aviv spielten, sondern begleitet die Bandmitglieder bei ihrer persönlichen Erkundung der Städte Tel Aviv und Jerusalem.
Besonders die Besuche der historischen und religiösen Orte in der Jerusalemer Altstadt gehören zu den eindringlichsten und zentralen - und nicht zuletzt sehr intimen - Momenten des Films.
Denn gerade Davids Auseinandersetzung mit dem Judentum und, damit verbunden, mit seinem persönlichen Erbe bildet so etwas wie den roten Faden des Films. Weswegen man auch kein großer Fan der Musik der SILVER JEWS sein muss - aber wie könnte man das nicht! -, um von dieser Doku gefesselt zu werden.
Nur das Bonusmaterial mit lediglich zwei LoFi-Musikvideos, die jeweils aus einer einzigen Einstellung bestehen, ist angesichts der Kürze des Films und dessen,was man mittlerweile von DVDs so gewohnt ist, etwas dürftig.
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© by Ox-Fanzine - Ausgabe #80 Oktober/November 2008 und Chris Wilpert