52 PICK-UP

Manche Leute behaupten, dass unter den über 100 von Cannon Films bis 1989 produzierten B-Action-Movies höchstens eine Handvoll guter dabei war. Dazu wird auch John Frankenheimers „52 Pick-Up“ gezählt.

OFDb Filmworks hatte „52 Pick-Up“ schon vor einer Weile in unterschiedlichen Editionen als Digipack und Mediabok auf Blu-ray veröffentlicht (im Vergleich zur alten DVD noch mal leicht verbessert), ergänzt mit Bonusmaterial wie einem längeren Feature über John Frankenheimer und einem Making-of.

Frankenheimer, der in den 60ern Klassiker wie „Der Gefangene von Alcatraz“ und „Botschafter der Angst“ gedreht hatte, war in den 80ern als Regisseur auf dem absteigenden Ast, dem aber mit „52 Pick-Up“ noch einmal ein echtes Highlight gelang.

Zwar ist „52 Pick-Up“ ähnlich wie der ein Jahr zuvor entstandene „Leben und Sterben in L.A.“ von William Friedkin aufgrund des Looks und der musikalischen Untermalung ein typisches Produkt der 80er, dafür gehören beide Filme zu den besten Actionthrillern dieser Zeit.

„52 Pick-Up“ mit seinen Neo-Noir-Elementen profitiert dabei von Elmore Leonards Romanvorlage, der auch das Drehbuch für den Film schrieb – nicht das einzige Buch, das von ihm verfilmt wurde.

Die Geschichte als solche ist eher simpel: Roy Scheider („Der weiße Hai“) spielt den erfolgreichen Geschäftsmann Harry Mitchell, der aufgrund einer außerehelichen Affäre von drei besonders schmierigen Subjekten, die sich in der Pornobranche rumtreiben, erpresst wird.

Um seine Karriere und die seiner politisch aktiven Frau nicht zu gefährden, lässt er sich auf ein nervenzerrendes Kräftemessen mit den Gangstern ein. Frankenheimer gelang damit ein unheimlich rasanter und wendungsreicher Actionthriller, dessen sleaziger Grundton durch die deutsche Synchro noch gesteigert wird, was dem Film auch eine langjährige Indizierung einbrachte.