Bei den Newcomern 33 RPM wird schnell klar, in welche Richtung es vermutlich gehen soll. Das große Ziel scheinen die Charts zu sein. Auf ihrem Debütalbum „’nen Scheiss muss ich!“ liefern sie eingängigen Deutschrock mit etwas Punk-Attitüde und gelegentlichen Rap-Einlagen. Die hymnischen Songs gehen gut ins Ohr und erinnern durch den Bläsereinsatz etwas an SONDASCHULE. Das Ganze wirkt sehr verspielt, denn an Gitarrensoli mangelt es in den Titeln nicht. Zusammen mit dem gefühlt zu perfekten Gesang klingt das Album jedoch ziemlich glatt. Es fehlen die Ecken und Kanten. In den Texten geht es um Alltägliches wie Liebeskummer, Politik, Freundschaft oder den Spaß am Leben. Inhaltlich leicht verständlich, aber dafür ohne viel Tiefgang. Zwischendurch kommen auch mal Fragezeichen auf. Zum Beispiel, weshalb der Songtitel „Eyce-eybee“ nicht „ACAB“ genannt wurde. Vielleicht ein spezieller Humor, der bei mir nicht ankam? Wer weiß, letztendlich genau die richtige Rezeptur, um es mal in die Charts zu schaffen. Ob das noch Punkrock ist? Für mich ist es das nicht.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #172 Februar/März 2024 und Sven Grumbach