Die Hamburger haben's offensichtlich mit Zahlen und simplen Albumtiteln: Das Debüt, letztes Jahr auf Exile On Mainstream erschienen, hatte den passenden Titel "No.1", der Nachfolger, etwas unpassend auf dem sonst für HipHop bekannten HH-Label Buback erschienen, stellt lakonisch fest, was zu erwarten ist: "13 Songs".
Und in gewisser Weise sagt der Bandname, was ansonsten Programm ist: Tigerbeat. Das hört sich in meinen Ohren ziemlich sexy an, klingt nach verruchten Kellerbars, nach Damen, die sich in Kunstpelz-besetzter Kleidung zu schwüle Erotika ausstrahlenden Exotica-Klängen an Striptease-Stangen rekeln, nach shakenden Beats, nach pluckernder Orgel und WahWah-Gitarre, und wie es der Zufall so will, ist das eine ganz gute Beschreibung der bislang leider noch viel zu unbekannten Band.
Nun, mit diesem Album könnte und sollte sich das ändern, denn wenn Bands wie die JON SPENCER BLUES EXPLOSION, T(I)NC oder ROYAL BEAT CONSPIRACY ihr Publikum finden konnten, sollte auch noch ein Plätzchen für TIGERBEAT vorhanden sein.
"13 Songs", das ist ein rundum gelungenes Album, dem man anhört, dass die Band ihre Lektion in Sachen Musikhistorie gelernt hat und seit geraumer Zeit mit einem gewissen perfektionistischen Ehrgeiz an ihrer eigenen Version des sexy Rock'n'Roll arbeitet.
Und unter Rock'n'Rollern ist die 13 doch sowieso eine Glückszahl, oder? (53:55) (8)
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