ZU

Foto

The Power of ...

Nicht vielen Musikern gelingt es so imposant, verschiedenste experimentelle Spielarten des Jazz, Metal, Noise, Punk und Hardcore zu einer derart pulsierenden Masse zu verschmelzen. Die Vielseitigkeit dieses Trios aus Rom spiegelt sich ebenso eindrucks- wie druckvoll in der Liste ihrer Kooperationspartner, auf der sich Persönlichkeiten wie Rob Wright (NOMEANSNO), Terrie Ex (THE EX), Buzz Osborne (MELVINS, FANTÔMAS), DÄLEK, Peter Brötzmann, Mick Harris (SCORN, NAPALM DEATH), FM Einheit (EINSTÜRZENDE NEUBAUTEN), Mats Gustafsson und Paal Nilssen-Love (THE THING) oder Mike Patton (FANTÔMAS, PEEPING TOM, FAITH NO MORE) ein Stelldichein geben. Das Traumzeit-Festival 2011 im Landschaftspark Duisburg-Nord bot die perfekte Kulisse, um mit Bassist Massimo Pupillo, Saxophonist Luca T. Mai und Balazs Pandi , dem neuen Schlagzeuger im Bunde, ein bisschen über das eine oder andere alte und neue Projekt zu plaudern.

Als ich vor einigen Tagen eure Homepage besuchen wollte, fand ich dort nur einen großen Haufen japanischer Schriftzeichen. Das sah schon recht witzig aus ...

Massimo: Jemand hat sich unsere alte URL geschnappt. Wir waren wohl etwas zu spät, als es um die Verlängerung der Lizenz ging. Da wir aber sowieso vorhatten, ein neues Design online zu stellen, kam uns das fast ein bisschen gelegen. Unsere neue Homepage-Adresse lautet jetzt zupower.com.

Der Name ist Programm. Wir haben uns ja jetzt etwas länger nicht gesehen, was ist mit eurem Schlagzeuger Jacopo Battaglia passiert?

Massimo: Ja, wir sind leider immer sehr kurz in Deutschland und dann meist nur auf Festivals im Süden. Es gefällt uns wirklich sehr gut hier, wir sollten öfter herkommen. Nun, Jacopo hat sich entschlossen, mehr in anderen Projekten aktiv zu sein. Es hat sich halt alles so ergeben. Balazs Pandi ist gerade mit uns unterwegs, er ist auch oft mit MERZBOW oder Otto von Schirach auf Tour. Er ist ein Tier am Schlagzeug.

Euer Album „Carboniferous“ mit Mike Patton fand ja allerorts regen Zuspruch. Wie war es, mit ihm zusammen zu arbeiten?

Massimo: Wir kennen Mike ja schon etwas länger, eigentlich, seit er die erste Tour mit FANTÔMAS in Italien gespielt hat. Wie wir ihn kennen gelernt haben, war recht witzig. Eigentlich war eine andere Band an diesem Abend als Support für FANTÔMAS vorgesehen. Das war eine riesige Open Air-Show in Rom und keiner dort hat wirklich verstanden, warum der Veranstalter gerade diese Band als Support ausgesucht hatte. Mike fand die Entscheidung des Veranstalters wohl auch nicht so wirklich gut und hat ihn gefragt, ob wir an diesem Abend statt dieser Band vor ihm spielen könnten. Na ja, wir haben nur gesagt, wenn wir sein Equipment benutzen könnten, dann würden wir es machen. So kam es dann auch. Wir haben danach noch in Bad Bonn mit ihm gespielt und dort mehrere Nächte zusammen gesessen. Mike spricht sogar Italienisch, seine Frau ist Italienerin, das machte die Sache sehr einfach. Dann bekam Mike eine Anfrage von einem Festival in Kanada und da fragte er uns, ob wir mal etwas völlig Neues mit ihm machen wollen. So kam es dann zu dem Album und zu einer Tour durch Kalifornien, Mexiko und Chile. Das war ein unvergessliches Erlebnis für uns. Zur Zeit ist Mike ja ziemlich mit FAITH NO MORE beschäftigt, obwohl ich im Moment nicht weiß, ob es die Band noch gibt. Sie sollen sich ja schon wieder aufgelöst haben.

Wie sieht es bei euch mit neuen Projekten aus? Ich hörte von einer Zusammenarbeit mit CURRENT93? Interessante Mischung, wie weit seid ihr damit?

Massimo: Wir haben die Songs zusammen mit David Tibet bereits in Rom aufgenommen, aber David fand einige Passagen im Nachhinein nicht so passend und wollte sie noch mal überarbeiten. Demnächst haben wir also einen weiteren Termin im Studio und werden dann hoffentlich alles perfekt einspielen. Wir suchen noch ein Label, das dieses Baby herausbringen wird.

Habt ihr schon eins ins Auge gefasst?

Massimo: Nein, bis jetzt noch nicht. Das Album ist schon deutlich anders als unsere bisherigen Platten. Dieses Mal sind sogar Cellisten dabei und ich spiele Akustikgitarre, was ja ziemlich ungewöhnlich für mich ist. Die Arbeit mit David hat sehr viel Spaß gemacht, aber es hat auch sehr lange gedauert, bis es endlich soweit war und wir uns treffen konnten, um die Stücke einzuspielen. Wir freuen wir uns sehr, wenn das Album endlich fertig ist.

Balazs: Wir haben ja noch einige andere Nebenprojekte. Massimo hat ja zur Zeit noch zwei Projekte mit Katia Labéque, einmal GARDEN OF EVIL und dann B FOR BANG, und er spielt bei 7K OAKS zusammen mit Alfred Harth. Demnächst steht auch noch was mit James Plotkin/SCORN sowie Mitgliedern von OXBOW und NEO an. Es bleibt also weiterhin viel zu tun für uns.