SILENT PLANET

Foto© by QuintenQuist.Com

Working class musicians

Aktuell wird die Musik der Band aus Los Angeles so oft gestreamt wie nie zuvor. Mit „Superbloom“ veröffentlichen sie fünftes Studioalbum und gehen Schritte, die sie vom Status eines Geheimtipps wegführen können. Aber für Sänger Garrett Russell sind SILENT PLANET alles andere als ein Kommerzprodukt. Die Musiker können zwar mittlerweile von der Musik leben, für Sicherheit oder Rücklagen reicht es allerdings noch nicht, wie Garrett erzählt und festhält, warum es schön wäre, das zu ändern.

Hey Garrett, ich habe das Gefühl, dass SILENT PLANET ein Talent dafür haben frisch zu bleiben, und auch beim fünften Album scheinen eure Geschichten noch nicht auserzählt. Ist es einfacher geworden, ein Album zu schreiben, oder eher schwieriger, weil ihr konstant versucht, nicht zu stagnieren?

Bei fünf Alben in neun Jahren hat sich natürlich einiges getan, da passiert einfach sehr viel im Leben. Wir leben zwischen den Touren und den Alben und bekommen dort sehr viele Einflüsse. Dadurch klingt jedes Album etwas anders und ist von anderen Dingen inspiriert, weil wir nicht Platte für Platte ohne Pause schreiben. Als Künstler hofft man natürlich auch immer, dass man frisch bleibt, insbesondere was die Lyrics betrifft. Das Album erzählt die Story von einem Siebzehnjährigen, der in Kontakt mit einem Lebewesen aus einer anderen Dimension kommt und dann aus der Welt verschwindet, die wir kennen. Er fängt an, diese Welt anders zu sehen – so wie sie tatsächlich ist und nicht, wie wir sie uns vorstellen. Diese surreale Vorstellung war ein großer Einfluss, so wie paranormale Begegnungen wie UFOs und Big Foot. Von Album zu Album wird es natürlich immer schwieriger, weil man sich ja nicht selbst wiederholen möchte. Was das Songwriting betrifft, kann ich sagen, dass unser Gitarrist Mitchell immer inspirierter ist und diesmal viel mit Synthesizern experimentier hat. Zusammen mit unserem Producer Dan, der zum ersten Mal mit dabei war, hatten wir zwei Köpfe, die neue Ideen ausprobieren und verfeinern konnten, was dem Album wirklich sehr zuträglich war.

Wie reagierst du, wenn ich behaupte, dass 2024 das Jahr sein wird, in dem SILENT PLANET den Durchbruch schaffen?
Ich würde sagen, das wäre großartig. Ich weiß diese Aussage sehr zu schätzen. Wir sind immer noch eine ziemliche DIY-Band. Ich bin sehr dankbar für alles, was wir bisher erreichen konnten. Wir leben wirklich von Rechnung zu Rechnung – ich würde uns als „Working Class Musicians“ beschreiben. Wir verdienen genug Geld, um davon leben zu können, aber dafür müssen wir sehr hart arbeiten. Wir können uns nicht auf Tantiemen verlassen, weil die einfach nicht genug Geld bringen. Wir gehen viel auf Tour, arbeiten hart und können von Tour zu Tour überleben, aber dann müssen wir wieder losfahren. Wenn du dir vorstellst, was das finanziell bedeutet – es wäre wirklich aufregend, jetzt den Durchbruch zu schaffen und anfangen zu können, etwas Geld zurückzulegen. Das wäre wirklich richtig cool. Einige meiner Freunde in anderen Bands haben es geschafft diesen Status zu erreichen und das war auch eine coole Möglichkeit für deren Familien – wir wären glücklich, das auch zu erreichen. Aber gleichzeitig, habe ich das Gefühl, dass SILENT PLANET immer ein bisschen zu weird sein werden, ein bisschen zu einzigartig, um die Massen anzusprechen, die es brauchen würde. Es ist einfach keine kommerzielle Musik. Auf der anderen Seite gibt es Bands wie KNOCKED­ LOOSE, die das trotz ihres Sounds, der sich vom Mainstream abhebt, geschafft haben.