Vor acht Jahren wurde diese Band in St. Gallen gegründet und brachte seitdem die Schweiz auf die Landkarte des Irish Folkpunks. Mit „Unified“ ist nun das neue Album raus, anlässlich dessen uns Max und Sandro die wichtigsten Eckpunkte ihrer Band vermitteln.
Wer schon mal in eurer Heimatstadt Sankt Gallen war, der merkt, dass die Stadt voll mit Kirchen und Klöstern ist. Hat also euer Bandname etwas damit zu tun?
Max: Die Kirchen in Stadt St. Gallen sind sehr sehenswert. Noch sehenswerter sind aber wir als Band. Wir spielen aber nie in Kirchen. Somit hat sich die Frage erledigt.
Und wie ging das einst los mit eurer Band?
Sandro: Die Entstehung der Band war einem glücklichen Zufall geschuldet. Nach einem Spiel unseres Fußballvereins FC St. Gallen – wir haben verloren – traf ich den Veranstalter der Irish Rock Night. Nach einigen geselligen Stunden habe ich mich für den Opener-Slot seiner nächsten Konzertreihe verpflichtet. Das Problem war, das Konzert fand schon zwei Monate später statt und ich hatte weder eine Band noch Songs, und schon überhaupt gar keine Ahnung von Irish Folk. Doch irgendwie habe ich es dann geschafft, mit zwei weiteren Musikern eine Setlist zusammenzustellen – und wir haben abgerockt. Wir haben uns aber nicht für Klassiker der Irish Folk Music entschieden, sondern haben nur Songs von Irish-Punk-Bands wie DROPKICK MURPHYS, FLOGGING MOLLY und so weiter gespielt. Das kam sehr gut an und wir wurden für weitere Engagements gebucht. Das war die Geburtsstunde des ganzen Projekts.
Worauf könnt ihr euch als Band musikalisch einigen, auch jenseits der Genre-Klassiker? Und gibt es womöglich auch irgendwo einen – versteckten? – schweizerischen Einfluss?
Sandro: Da wir ja in einer Stadt mit sehr starkem irischem Einfluss aufgewachsen sind, sehen wir uns sicher alle irgendwo in dieser irischen Ecke und fühlen uns da auch wohl. Ein schweizerischer Einfluss ist schwer zu verneinen, das liegt ja auch irgendwo in unserer Natur. Aber was wir mit Sicherheit sagen können, ist: Wir lieben Punkrock und versuchen das auf unsere schweizerische, von Irland geprägte Art zu vereinen.
Bierkonsum wird gerne mit folkpunkigem Sound assoziiert. Mit Guinness kann man mich jagen, aber überall sprießen in den letzten Jahren kleine Craftbeer-Brauereien aus dem Boden. Habt ihr da einen Geheimtipp?
Max: Definitiv Schützengarten. Bestes Bier der Welt!
Für eine Band mit „Pub-Sound“ werden die letzten eineinhalb Jahre wenig erquicklich gewesen sein. Wie hat sich die Konzertsituation für euch dargestellt, was ist ab dem Herbst so geplant?
Gabriel: Wie überall haben wir in den letzten eineinhalb Jahren praktisch keine Konzerte gespielt. Wir haben im Frühling ein Streaming-Konzert veranstaltet, bei dem wir neue Wege gehen wollten. Anfang 2021 hatten wir definitiv genug von der Konzert-Abstinenz. Wir haben die „Empty Pub Tour“ in St. Gallen veranstaltet, luden zahlreiche Bands ein und spielten in den leeren Pubs Konzerte für unsere Online-Fans. Zudem haben wir in dieser Zeit unser neues Album „Unified“ aufgenommen und fertiggestellt. Am 17.09.2021 kam unser Baby auf die Welt. Wir haben auch Pläne für den Herbst: Wir dürfen mit FIDDLER’S GREEN auf große Deutschland-, Österreich-, Schweiz- und Holland-Tournee gehen. Darauf freuen wir uns sehr!
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #158 Oktober/November 2021 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #158 Oktober/November 2021 und Frank Weiffen