Alex Schwers macht das erstaunlicherweise einzige große Punkfestival (diesmal 06.-08.07.) im Einzugsbereich der Metropolregion Rhein-Ruhr, und auch von ihm wollte ich wissen, was ihn kickt und was nicht.
Was kickt dich nach all den Jahren am Festivalveranstalten immer noch?
Festivals zu veranstalten ist irgendwie ein Rausch. Wenn alles gelaufen ist, wenn die Besucher und Bands abgereist sind, dann kommt immer dieser Moment, wo ich über das zurückgebliebene Schlachtfeld spaziere und Glücksgefühle kriege. Es hört ja quasi auch nie auf, die Planungen fürs nächste Festival laufen ja schon, wenn dieses Festival noch gar nicht rum ist.
Was ist für dich das Highlight des 2018er-Programms?
Es gibt eine neue Band aus Köln namens BLENDEN. Die finde ich überraschend gut und ich freue mich darauf, sie beim Rodeo das erste Mal live zu sehen. Über FEINE SAHNE FISCHFILET freue ich mich auch sehr. Vor Jahren standen sie noch ganz unten auf dem Plakat und haben sprichwörtlich für eine Kiste Bier und Spritgeld gespielt. Jetzt stehen sie ganz oben. Ich freue mich einfach über ihren Erfolg, das bringt frischen Wind!
Manche Festivals sind Big Business großer Agenturen, andere werden aus der Szene heraus gemacht. Was kannst/machst du anders?
Das ist schwer zu sagen. Ich weiß ja nicht, wie andere das machen. Ich habe nichts gelernt in der Richtung und einfach vor zwanzig Jahren damit angefangen. Es hat sich dann immer weiterentwickelt und war das totale learning by doing. Ich habe weder das Bedürfnis, über die „Großen“ herzuziehen, weil sie zu kommerziell oder was weiß ich sein sollen, noch will ich mich irgendwie über die ganz Kleinen stellen. Letztendlich plane ich meine Festivals so, wie sie mir gefallen, und ob man es glaubt oder nicht, mehr D.I.Y. geht nicht.
Gefühlt kommen immer mehr Auflagen ins Spiel, Sicherheit geht über alles. Nervig oder notwendig?
Das kann einem die Sache schon manchmal verleiden. Viele Auflagen machen wirklich Sinn und man fühlt sich als Veranstalter auch sicherer, wenn man sie eingehalten hat, aber teilweise kommen da auch Dinge auf den Tisch, die einfach nur der Angst der Behörden geschuldet sind.
Dein Top und dein Flop am Festivalmachen?
Top: Bands ankündigen und stundenlang am Rechner sitzen und die Reaktionen abwarten. Flop: Wochenlang auf einen Headliner warten, der dann absagt.
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