Im April feiert das nach Stationen in Freiburg und Köln nun in Hamburg ansässige Label Rookie Records seinen 20. Geburtstag, und aus diesem Anlass baten wir Anne und Jürgen, aus jedem Jahr eine Platte zu kommentieren.
2016
ILLEGALE FARBEN „s/t“ LP/CD (RR 204, 02/16) Die Band ging uns sofort in die Beine, als wir die ersten Demos hörten. Eine starke Achtziger-Kante trifft auf Melodie und klasse Songwriting. Gitarrenmusik, die nicht vorrangig Rock, nicht hauptsächlich Punk, nicht primär Indie ist und die selbst ohne Texte eine absolut klare Aussage formulieren würde. Alte Freunde von GENEPOOL mit Thilo und Jens und ein paar neuen Gesichtern aus Köln.
2015
STEAKKNIFE „One Eyed Bomb“ LP/CD (RR 192 09/15) Lee Hollis und Band liefern so richtig ab. Nach langer Pause, Nachwuchs, Umbesetzungen und Rückumbesetzungen war es im September so weit. 16 Songs donnern wie ein ICE mit Hochgeschwindigkeit vorbei. Und du liegst drunter ... Nebenbei eine der ersten Rookie-Veröffentlichungen im neuen Zuhause Hamburg!
2014
PASCOW „Diene der Party“ LP/CD (RR 150 02/14) Darf man das als Label sagen? Für uns das bisher beste Album des Quartetts aus Gimbweiler. Melodie, Texte, Produktion und Aufmachung lassen nichts zu wünschen übrig – Bestform in allen Punkten und zu 100% stimmig, ein Meisterwerk!
2013
THE STANFIELDS „Death & Taxes“ LP/CD (RR 140 08/13) Die Kanadier wurden uns von echten Kennern ans Herz gelegt und sie haben sich nicht getäuscht. Celtic (Punk)Rock mit Wiedererkennungswert und sehr persönlicher Note. Und ganz wunderbaren Typen, die sich fest in unser Herz gespielt haben.
2012
DIE AERONAUTEN „Too Big To Fail“ 2CD (RR 112 02/12) Das Schweizer Pendant zur Hamburger Schule, so wird oft kolportiert. Ihre Mischung ist aber weit abgehangener: Pop, Garagenrock, Punk und Soul. Die zweite CD enthält laut Band Filmmusik, zu der die Filme noch gedreht werden müssen.
2011
LOVE A „Eigentlich“ LP/CD (RR 108 10/11) Was für ein Debüt! Nie zuvor und bisher nicht danach hat ein Erstling so eingeschlagen wie „Eigentlich“. Die volle Faust auf die Zwölf, diese unmittelbare und schnörkellose Konfrontation, dem Scheitern immer näher als dem Gelingen. Irgendwo zwischen Punk, Indie, NDW und Pop trifft Minimalismus auf Melodie und schafft eine seltene und gelungene Symbiose.
2010
SPERMBIRDS „A Columbus Feeling“ LP/CD (RR 088 09/10) Das erste wirkliche SPERMBIRDS-Album auf Rookie, alles vorher waren Neuauflagen. Die Hardcore-Punk-Helden bleiben ihrem Stil treu: Intelligenter, harter Punk mit einprägsamen Melodien und treibenden Rhythmen aus einem Guss, mit den beißenden, sarkastisch-bösen Texten von Lee Hollis. Schön, endlich mal was Neues von alten Freunden zu veröffentlichen.
2009
Duncan Redmonds „Bubble & Squeak“ LP/CD (mit Boss Tuneage, RR 069 03/09) Duncan, der singende Schlagzeuger von SNUFF, lud Freunde dazu ein, mit ihm Songs zu spielen. Die Crème de la Crème, nicht nur aus UK, gab sich hier die Klinke in die Hand.
2008
I WALK THE LINE „Black Wave Rising“ LP/CD (RR 056 04/08) Skandinavien fand ich schon immer spannend. Hier hält sich der Einfluss aus den USA und Mitteleuropa in Grenzen. Wir hören intelligenten, modernen Punkrock, leicht düster, mit Melodien, die sich tief ins Gedächtnis eingraben.
2007
JINGO DE LUNCH „The Independent Years 1987-1989“ CD (RR 051 09/07) Jingo, Helden meiner Jugend, durfte ich wenigstens als Reissue auf Rookie herausbringen. Die frühen We Bite- und Bonzen-Platten auf einer CD. Vielleicht sollten wir doch noch mal Vinyl davon machen ...
2006
FRAU DOKTOR „Wer mich leiden kann kommt mit“ PicLP/CD (RR 036 10/06) Die vielleicht beste deutsche Ska/Rocksteady-Band! Die zehnköpfige Wiesbadener Kapelle spielt traditionellen Ska, vermischt mit Soul, Rocksteady und Punk-Elementen. Im Text trifft Ironie auf Kitsch. Besttanzender Frontmann übrigens. Und die erste Veröffentlichung als komplett hauptberuflicher Rookie mit Sitz in Köln!
2005
SPERMBIRDS „Something To Prove/Nothing Is Easy“ CD (RR 028 12/05) Vielleicht der europäische Hardcore Klassiker, original 1986 auf We Bite erschienen, hier als remasterte Version mit massig Bonustracks von frühen Singles und dem kompletten „Nothing Is Easy“ Album.
2004
TERRORGRUPPE „Fundamental“ LP (RR 018 2/04) Die Berliner waren die Speerspitze des Agit-Pop und haben musikalisch wie textlich Maßstäbe gesetzt. Die CD erschien bei Destiny, das Vinyl bei Rookie.
2003
TURBOSTAAT „Schwan“ LP/CD (mit Schiffen, RR 016 11/03) Das zweite Album der Wahl-Flensburger, wieder in Kooperation mit Schiffen. Der Titeltrack ist bis heute ein Hit und oft Teil des Live-Programms. Und TURBOSTAAT noch immer eine der Rookie-Lieblingsbands.
2002
WALTER ELF „Die Angst des Tormanns beim Elfmeter“ LP/CD (RR 013 12/02) Stellvertretend für alle Wiederauflagen des Katalogs der Fußball-Fun-Punkrocker sei hier die Platte von 1988 genannt, die die Pfälzer bis in die Bravo und auf den Sampler „Festival der Volxmusik“ brachte.
2001
TURBOSTAAT „Flamingo“ LP/CD (mit Schiffen, RR 008 5/01) Olaf und ich sahen einen der ersten Auftritte der Husumer im AJZ Neumünster. Die Entscheidung, das grandiose Debüt gemeinsam zu veröffentlichen, lag dann einfach nahe.
2000
THE JONES „Gravity Blues“ LP/CD (mit Boss Tuneage, RR 006 12/00) Das erste Album mit einer ausländischen Band. Dickie Hammond hatte gerade zum ersten Mal LEATHERFACE verlassen und mit dem Ex-HDQ-Sänger Golly dieses Projekt gestartet. Andy Zammit, heute Betreiber des Labels Bronzerat, saß am Schlagzeug, Dingo (DUB WAR) spielte Bass.
1999
ATTENTION! ROOKIES „Spritpop“ 10“ (RR 004 6/99) Mit dieser Platte fiel auch die Entscheidung, das Label ambitionierter fortzuführen und in professionellere Bahnen zu lenken. Der Umzug nach Freiburg und die Arbeit bei Flight13 waren mit ausschlaggebend.
1998
STEREOHOOLS „Back From Japan“ 7“ (RR 003 6/99) 1998 erschien keine Platte bei Rookie, deshalb ziehen wir einfach eine Single aus dem Jahr 1999 vor. Henning Sedlmeir mit seinem Partner Frank „Goldkehlchen“ Altpeter in Hochform. Der Hit „Karate Klub Meier“ kam vorher auf Kassette raus, weshalb er es nicht auf die Single schaffte.
1997
KICK JONESES „Streets Full Of Idiots“ LP/CD (RR 002 2/97) Die WALTER ELF war tot, KICK JONESES geboren. Powerpop/Punkrock, jetzt auf Englisch und mit neuen Mitspielern an Bass und Schlagzeug. Bernd Pfarr steuerte das geniale Comiccover bei.
1996
ATTENTION! ROOKIES „Cracked“ 10“ (RR 001 4/96) So fing alles an: Die Band, in der ich spielte, fand kein Label, also machten wir einfach alles selbst. Stoffel (STEAKKNIFE) fungierte als Produzent, das Cover von Fabsig (auch STEAKKNIFE) allein war schon den Kauf wert: zweifarbiger Siebdruck auf Tonpapier, mit der Hand ausgeschnitten und einzeln gefaltet!
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