Wie kaum ein anderes Label steht der Name Relapse für qualitativ hochwertige Releases im extremen Musiksektor, wobei man sich im Laufe der Jahre glücklicherweise auch anderer Spielarten der Musiklandschaft angenommen hat. Bands wie NEUROSIS, TODAY IS THE DAY, HIGH ON FIRE treffen hier auf Bands wie NASUM, MORTICIAN, PIG DESTROYER, SOILENT GREEN oder auch modernere Kapellen wie MASTODON und DILLINGER ESCAPE PLAN. Auf dem diesjährigen Fury Fest in Frankreich traf ich auf Labelgründer Matthew Jacobson und konnte mir diese Gelegenheit nicht nehmen lassen, mit dem Chef meines absoluten Lieblingslabels mal unter vier Augen zu reden. Matthew Jacobson stellte sich als äußerst redefreudig heraus. Hier also die Geschichte eines der ambitioniertesten Undergroundlabels.
Wann begann Relapse für dich mehr als nur ein Hobby zu sein?
Ich fing mit Relapse im August 1990 an, also feiern wir dieses Jahr unser 15-Jähriges – schon nicht schlecht, wenn ich mal kurz drüber nachdenke. Nach sechs Monaten schon war es mehr als nur ein bloßes Hobby. Ich habe die Schule zu diesem Zeitpunkt abgeschlossen und wir fingen an, einen Vertrieb für Nuclear Blast in Amerika aufzubauen. Dadurch rückte das eigentliche Hobby, ein eigenes Label zu haben immer mehr in den Vordergrund und wurde zu einer Vollzeitbeschäftigung.
Wie kam der Kontakt zu Nuclear Blast zustande?
Am Anfang veröffentlichten wir bei Relapse nur 7“s, die wir unter anderem auch Nuclear Blast für ihren Mailorder verkauften. Irgendwann kam das Gerücht auf, dass Nuclear Blast ein Büro in Amerika eröffnen wollten. Genau zu diesem Zeitpunkt wurde ich von meinem Arbeitgeber gefeuert – ich arbeitete in einem Copyshop und wurde wegen einem kleinen Autounfall mit dem Lieferwagen gekündigt, haha. Also schickte ich ein Fax an Nuclear Blast, natürlich von meiner ehemaligen Arbeitsstelle aus, um Geld zu sparen, und ein paar Tage später unterhielt ich mich mit den Leuten und so kam eines zum anderen.
Hattest du eigentlich vorher schon Erfahrungen sammeln können in diesem Geschäft?
Nein, wie denn auch. Ich war gerade 18 Jahre alt und hatte nur meinen Schulabschluss in der Tasche. Praktisch gesehen bin ich ins kalte Wasser gesprungen, ohne genau zu wissen. worauf ich mich da nun einlasse. Insofern hatte ich einfach zu dieser Zeit Glück, den richtigen Augenblick erwischt zu haben. Nuclear Blast brauchten so schnell wie möglich jemanden in Amerika für den Vertrieb ihrer Platten und das war die perfekte Chance für mich.
Gibt es in Amerika eigentlich staatliche Förderung für Jungunternehmer?
Haha, nein, auf keinen Fall. Zu diesem Zeitpunkt habe ich Arbeitslosengeld bezogen und lebte noch bei meinen Eltern, insofern war ich finanziell ein wenig abgesichert und konnte den Keller als Lagerraum benutzen, ohne mir Gedanken über die Miete machen zu müssen. 1991 zog ich dann zu einem Freund in dessen Elternhaus, der mir mit dem Label half, und wir nutzten die Garage, bevor wir dann alle 1993/94 ein eigenes Haus kauften und mit der gesamten Belegschaft darin lebten und arbeiteten. Seit knapp zehn Jahren haben wir aber ein richtiges Büro.
Also war Relapse so eine Art „Hippie-Kommune“ ...
Haha, vielleicht ganz zu Anfang, aber das ist schon eine ganze Weile her. Mittlerweile arbeiten 27 Leute im Hauptbüro in Philadelphia, sechs Leute in unserem Laden in Philadelphia, drei Leute kümmern sich um die Promotion-Angelegenheiten in Europa und einen haben wir noch irgendwo in Japan.
Ist Bill Yurkiewicz noch involviert bei Relapse?
Nicht direkt, Bill ist stiller Teilhaber und hat an sich nichts mit dem ganzen Businesskram am Hut. Mittlerweile kümmert er sich um sein neues Label Last House On The Right. Ziemlich derber Goregrind und Death Metal, alles sehr undergroundmäßig gehalten.
Würdest du sagen, dass Earache einen großen Einfluss auf Relapse hatte?
Definitiv! Ich habe mir damals jede Platte von Earache in den 80ern und frühen 90ern zugelegt. Earache war das Label schlechthin, wenn es um extreme Musik ging, und beeinflusste mit seinen Bands ganze Generationen. Kaum ein Release war schlecht, ich meine, denk nur mal an die alten NAPALM DEATH, CARCASS, GODFLESH oder TERRORIZER. Mit Relapse hab ich versucht, etwas ähnliches zu erreichen, und ich bin verdammt stolz darauf, dass unsere Bands ebenfalls sehr viel Anerkennung finden.
Und wie siehst du die musikalische Entwicklung bei Earache heute?
Das ist einfach kein Vergleich zu früher, wo man bedenkenlos eine Platte kaufen konnte und man genau wusste, wenn Earache drauf steht, ist auch Earache drin. Mitte der 90er haben sie wohl versucht, von der extremen Musik wegzukommen, oder die meisten Bands haben sich aufgelöst oder sind von einem anderen Label gesignt worden. Eine mutige Entscheidung des Labels, was aber Earache eine Menge Kredibilität gekostet haben dürfte. Ab und an höre ich mir ein paar der neueren Earache-Releases an und da sind auch ein paar sehr gute und ungewöhnliche Bands dabei, aber dieses Gefühl von damals, wenn du eine Earache-Platte auf den Plattenteller legtest und der kurioseste Krach, den du dir vorstellen hättest können, schallt aus den Boxen, ist leider Geschichte. Sehr schade.
Aber du hörst dir doch selber nicht nur den ganzen Tag Jahr ein Jahr aus nur extreme Musik an, nicht wahr?
Da hast du Recht! Klar, ich bin mit Metal aufgewachsen und höre mir auch heute noch METALLICA, SLAYER, CELTIC FROST und Konsorten gerne an. Ebenso Death Metal und Grindcore. Aber Bands wie DEAD CAN DANCE, THE CURE, SOCIAL DISTORTION, BAD RELIGION sagen mir auch nicht nur vom Namen was. Seit ein paar Jahren höre ich auch verstärkt Johnny Cash, ein wenig Blues und erdigen Rock und sogar vereinzelt ein paar elektronische Sachen. Ich würde schon sagen, dass ich für mich selber im Laufe der Jahre einen breitgefächerten Musikgeschmack entdeckt habe. Wie gesagt, meine Wurzeln liegen im Oldschool Metal, aber ich finde, man sollte auch offen für alles andere sein, sonst werden einem die Lieblingsplatten über die Jahre zu langweilig und man stumpft irgendwie ab, wenn man immer nur das gleiche hört.
Aber Black Metal ist nicht unbedingt etwas, womit du warm werden könntest?
Haha, das ist witzig, denn wir kriegen immer den Stempel aufgedrückt, dass wir Black Metal hassen. Das stimmt nicht. Black Metal ist eine Spielart der extremen Musik, die ich definitiv zu schätzen weiß, und ich stehe voll auf Bands wie MARDUK und IMMORTAL, MAYHEM und so weiter. Aber im Laufe der Jahre wurde Black Metal immer trendiger und immer mehr so genannte Black Metal-Bands mit Corpsepaint, Keyboards und nackten Frauen auf dem Cover schossen aus dem Boden. Wir haben versucht, mit ein paar Bands zusammenzuarbeiten, aber die Intention von Relapse ist es, keinem Trend hinterher zu laufen, und wieso soll ich eine x-beliebige Black Metal-Band signen, wenn ich sie scheiße finde. Da höre ich mir lieber die alten Bands an und springe nicht mit Relapse auf irgendeinen Trend auf.
Mich würde mal interessieren, wie groß Relapse im Musikgeschäft ist im Vergleich zu anderen Labels?
Wir sind kein Majorlabel und bei weitem auch nicht so groß wie zum Beispiel Century Media, Nuclear Blast oder auch Metal Blade. Relapse ist ein Independentlabel, aber das, was uns von anderen kleinen Labels unterscheidet, ist, dass wir Präsenz zeigen. Wir sind weltweit organisiert und machen allerorts Promotion, kümmern uns jeweils in Amerika, Europa und Japan um Vertriebspartner und Anzeigenschaltung. Außerdem touren unsere Bands auch auf der ganzen Welt, was unseren Bekanntheitsgrad zusätzlich steigert. Wir sind halt ein kleines Label, aber deshalb müssen wir nicht weniger hart arbeiten als größere Labels.
Das schließt sicherlich auch längere Arbeitszeiten nicht aus?
Wir haben schon feste Arbeitszeiten, aber in der Regel kommt man, wenn man sein Hobby zum Beruf gemacht hat, da nur schwer raus in seiner Freizeit. Klar, ich bin der Boss, insofern kann ich mir selber meine Arbeitszeiten einteilen. Aber es kommen noch Telefongespräche und zu beantwortende E-Mails hinzu, die sehr viel Zeit in Anspruch nehmen. Zum Glück liebe ich das, was ich tue, und kann auch Beruf und Privatleben damit verbinden, zum Beispiel auf Shows und Festivals gehen oder aber hier auf dieses Festival in Frankreich düsen und das Geschäftliche mit einem kleinen Urlaub verbinden. Sobald du etwas machst, was dich eher belästigt, als dir Spaß zu machen, wird es nervig.
Ein Hassthema für Labelchefs dürften in den letzten Jahren mp3s geworden sein.
Die mp3s sind ein zweischneidiges Schwert. Ich meine, es ist großartig, um unbekannte Bands zu pushen oder um den Leuten einen Vorgeschmack auf die nächsten Releases zu geben. Ich vergleiche das mit meiner Jugendzeit, als wir untereinander Tapes aufgenommen haben und gegenseitig getauscht haben. Das Problem heute ist aber, dass die jüngeren Leute keinen richtigen Bezug mehr zum Original haben. Wenn du damals ein Tape gut fandest, hast du dir die Platte gekauft, heute wird die Musik aus dem Netz gezogen und in den meisten Fällen bleibt es dabei. Das Internet ist einfach viel zu groß, um eine einheitliche Regelung im Umgang mit mp3s zu finden. Ich denke, da werden sich diesbezüglich alle Labels in den nächsten Jahren irgendwas einfallen lassen müssen. Wie auch immer, ich sehe das Potenzial und den Nutzen von mp3s und hoffe als Labelbetreiber, dass die Leute, die sich mp3s unserer Bands saugen, auch unsere Platten kaufen, wenn ihnen das gefällt, was sie hören.
Relapse ist auch eines der wenigen „großen“ Labels, die noch verstärkt Vinyl pressen.
Ich selbst liebe Vinyl, vor allem den wärmeren Klang und den Sound. Es macht für mich schon einen Unterschied, ob ich eine kleine CD habe oder mir aber eine LP mit großem Artwork anschaue, während die Platte auf dem Teller rotiert. Wir produzieren von unseren Releases bei knapp 60 Prozent immer auch eine Vinylversion. Im Laufe der Jahre haben sich unsere LPs immer besser verkauft, deshalb werden wir auch weiterhin nicht davon ablassen.
Produziert ihr noch die „Underground Series“?
Nicht mehr so regelmäßig wie früher, aber demnächst werden neun Split-7“s von PIG DESTROYER via Relapse erscheinen mit jeweils wechselnden Splitpartnern, wie BLACK DAHLIA MURDER oder LENG TCHE.
Welcher Markt ist für dich wichtiger, beziehungsweise in welchem Land setzt du mehr Alben ab?
Ich würde nicht davon sprechen, welches Land speziell wichtiger für den Absatz von Relapse ist, ich sehe die Welt eher als eine globale Musikgemeinschaft. Aber klar gibt es Länder, wo es sich besser verkauft, und dann wiederum einige Länder, wo es aus Kostengründen schon etwas schwieriger ist, seine Platten an die Leute zu bringen. Ehrlich gesagt, ist es mir egal, ob wir in einem bestimmten Gebiet zehn oder 100.000 Platten absetzen, so lange wir überhaupt was absetzen können. Mittlerweile haben wir ja auch ein Büro in Japan, das sich um das dortige Marketing kümmert, und gerade vor ein paar Monaten haben wir auch Lizenzen mit ein paar Distros in Russland und Südamerika abgeschlossen. Es hängt also immer davon ab, wie weit man als Labelchef bereit ist, Risiken einzugehen. Insbesondere ist es auch ganz hilfreich, dass unsere Bands regelmäßig touren und gleichzeitig wir als Label immer im Gespräch bleiben. Aber da fällt mir ein, dass gerade Skandinavien ein hartes Pflaster ist, insbesondere was Touren angeht. Es ist schon weit ab vom Schuss und nicht so kompakt gegliedert wie andere Länder, weshalb Bands sehr lange fahren müssen. Außerdem ist es verdammt teuer und wir als kleines Label können da leider auch nicht immer aus unserer Kasse was beisteuern, um eine Tour zu finanzieren. Aber zum Glück haben wir auch Bands aus dieser Ecke der Welt in unserem Programm, insofern ist in Skandinavien durchaus schon Potenzial zu sehen und sollte nicht wegen der Kosten übersehen werden.
Welche Relapse-Band setzt momentan die meisten Platten ab?
Jetzt gerade im Augenblick ist es ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen DILLINGER ESCAPE PLAN und MASTODON. Gerade bei MASTODON hat sich in letzter Zeit sehr viel getan und mittlerweile haben sie auch einen Vertrag für das nächste Album bei Warner unterzeichnet.
Inwieweit siehst du darin einen Nutzen, dass MASTODON jetzt nicht mehr auf Relapse sind, immerhin verkaufen sich deren Alben ja nicht schlecht für dich?
MASTODON haben hart daran gearbeitet, so groß zu werden, sie schreiben großartige Musik und noch viel wichtiger: Sie sind großartige Menschen. Wir haben zusammen an dem Arrangement mit Warner gearbeitet und werden auch in Zukunft weiterhin miteinander arbeiten. Die meisten Leute, die jetzt erst von MASTODON lesen, werden wahrscheinlich ihren Backkatalog nicht kennen, dessen Lizenz immer noch bei uns liegt. Außerdem ist für 2006 eine DVD in Planung, insofern sind MASTODON durchaus immer noch eine Relapse-Band, auch wenn sie auf einem Majorlabel sind. Aber je bekannter eine Band von uns wird, umso mehr freue ich mich für die Band, denn es bringt auch uns als Label einen gewissen Qualitätsstempel, schließlich haben wir die Band zuerst gesignt und ihnen geholfen, so groß zu werden.
Welchen Stellenwert hat der visuelle Aspekt bei Relapse bezüglich Coverartwork und Design für dich?
Einen sehr hohen, wahrscheinlich sogar höher als bei anderen Labels. Wir arbeiteten immer noch mit Topkünstlern und Designern zusammen, die sich um die Cover und das ganze Design kümmern. Das ist etwas, was ein richtiges Album gegenüber mp3s immer noch hervorhebt. Ich würde gerne noch mehr in dieser Hinsicht machen und nicht nur Jewelcases von unseren Alben rausbringen, sondern diesem Aspekt schon mehr Bedeutung zukommen lassen in Form von speziellen Verpackungen, damit man auch was in der Hand hat, womit man die Musik identifizieren kann. Aber leider bleibt meistens reichlich wenig Zeit für so was und es ist auch immer mit enormen Kosten verbunden. Aber wir werden weiterhin darum bemüht sein, unsere Alben adäquat zu gestalten.
Relapse besitzt auch ein kleines Sublabel namens Release Entertainment. Worum geht es bei dem Labelprogramm genau?
Release beschäftigt sich eher mehr mit Ambient, elektronischer und experimenteller Musik, die wahrscheinlich verstörend und wirr für den einen oder anderen klingen mag, der nur unsere Relapse-Bands kennt. Mittlerweile gehen beide Labels aber Hand in Hand. Wenn wir ein Album veröffentlichen, das schon mehr in die experimentelle Richtung geht, packen wir neben dem Relapse-Logo noch das Release-Logo mit drauf, um darauf hinzuweisen, dass man ein wenig andere Musik erwarten kann. Eines unser aktuelleren Release Bands sind ZOMBI aus Pittsburgh, die sehr genial sind und musikalisch in Richtung GOBLIN gehen, also eher einen Soundtrack für einen fiktiven Film abgeliefert haben.
Neben Release gibt es mit Desolation House seit kurzem auch ein weiteres Sublabel, was sich ebenfalls auf experimentelle Musik spezialisiert hat.
Desolation House wird von nur einem Typen aus unserer A&R-Abteilung betrieben und geht eher in Richtung Dark Ambient, also sehr düster alles. Aber Desolation House ist nur ein kurzweiliges Projekt, da es nur auf zwölf Alben ausgelegt und jedes Album streng limitiert ist und als spezielles Digipak rauskommt. Wenn es ausverkauft ist, ist es ausverkauft. Wir machen auch keinerlei Promotion dafür, also sehr, sehr Underground.
Letztes Jahr stieg das erste große Relapse-Festival namens Contamination. Bestehen Pläne für eine weitere Ausgabe dieses Krachfestivals?
Erstmal nicht. Es ist schon sehr viel Arbeit, alle Bands zu koordinieren und das gesamte Festival zu planen, so dass ein reibungsloser Ablauf möglich ist. Hinzu kommt, wie leider immer, auch der enorme finanzielle Aufwand, den man aufbringen muss, und das alles neben unseren Releases und der Promoarbeit dafür. Eventuell im nächsten Jahr wieder, denn für ein jährliches Festival fehlen uns ausreichend Bands. Ich habe keinen Bock, Jahr für Jahr immer das gleiche Line-up zu buchen, außerdem muss man berücksichtigen, welche Bands gerade aktuelle Releases draußen haben, oder im schlimmsten Fall, ob die Band überhaupt noch existiert. Unsere Bands touren das ganze Jahr über, insofern muss man noch abwägen, wann man am besten einen Termin ansetzt. Eigentlich ist es im Großen und Ganzen betrachtet eine Scheißarbeit, die man keinem zumuten möchte, aber sobald das Festival gelaufen ist und es dann noch gut lief, macht man schon Pläne für ein nächstes Festival. Noch größer, noch mehr Bands und damit verbunden noch mehr Stress, haha. Aber es wird ein weiteres Contamination-Festival geben!
Ist es schwer, heutzutage neue Bands zu finden, die wirklich etwas Eigenständiges fabrizieren?
Oh ja! Wir kriegen so viele Demos jeden Tag und das Meiste hast du schon 9.000-mal zuvor gehört. Ich meine, hey, es ist klasse, dass es so viele junge Bands gibt, die so viel Liebe und Zeit aufbringen und sich durch ihre Vorbilder inspiriert fühlen, selber Musik zu machen, aber leider schaffen es die meisten Bands einfach nicht, was Eigenes auf die Beine zu stellen oder sind zu fokussiert auf ihre Vorbilder. Relapse hat aber zum Glück einen gewissen Status in der Musikbranche, und wenn wir mit einer Band zusammenarbeiten wollen, dann klappt es glücklicherweise meistens. Oder wir kriegen hin und wieder ein Demo von einer unbekannten Band und dann denkst du dir „Fuck, sind die geil!“ und nimmst diese Band sofort unter Vertrag. Aber Letzteres passiert eher selten, leider. Ich denke aber, es gibt schon eine Menge guter Bands, von denen aber man bis jetzt noch nichts gehört hat.
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© by Ox-Fanzine - Ausgabe #63 Dezember 2005/Januar 2006 und Kube