Der Musikjournalist Alex Ogg nannte auf Allmusic den Song „Gathering dust“, eine der ersten Veröffentlichungen von MODERN ENGLISH auf dem britischen Kultlabel 4AD von 1980, „an epic post-punk exercise in aural dynamics.“ Damit traf er es im Kern. MODERN ENGLISH waren Anfang der 1980er Jahre eine der herausragenden Bands auf 4AD. Obgleich sie mit „I melt with you“ von ihrem zweiten Album „After The Snow“ (1982) eine Art weltweiten Hit hatten, mit massivem Radio- und MTV-Airplay in den USA, standen MODERN ENGLISH mitunter zu Unrecht in der zweiten Reihe hinter Zeitgenossen wie WIRE, GANG OF FOUR oder THE CHAMELEONS. Die Band wurde inflationär mit JOY DIVISION verglichen, zumindest bei ihrem Debütalbum „Mesh & Lace“ (1981), bevor sie sich später stärker dem Synthpop zuwandten. Mit „1 2 3 4“ erschien nun nach „Take Me To The Trees“ von 2016 ein weiteres Album nahezu in Originalbesetzung, das sich wieder deutlich auf ihre Wurzeln im Post-Punk besinnt. Sänger Robbie Grey beantwortete uns einige Fragen.
Euer letztes Album „Take Me To The Trees“ liegt fast acht Jahre zurück. Ihr habt euch für „1 2 3 4“ Zeit genommen. Was waren die Gründe?
Wir nehmen uns immer ausreichend Zeit für ein neues Album. Wir waren in diesen Jahren auch weltweit viel auf Tour. Das war sehr zeitintensiv. Und auch Corona war ein Grund. Tatsächlich haben wir die meisten Songs von „1 2 3 4“ während der Pandemie geschrieben. Es war aber eine produktive Zeit.
In meiner Wahrnehmung enthält das Album wieder mehr „elektronische Dunkelheit“. War das eine bewusste Entscheidung oder hat sich das „eingeschlichen“?
Ich mag die Idee einer elektronischen Dunkelheit. Wir haben als Band schon immer elektronische Sounds als Textur und Feedback als Geräuschkulisse verwendet. Es gibt mehr Sounds vom Korg MS-20 [monophoner Analogsynthesizer, der 1978-1983 hergestellt wurde; Anm. d. Red.] auf „1 2 3 4“ als Keyboardparts. Vielleicht ist es das, was du bei den Songs heraushörst.
„Not my leader“ ist eine Art Abrechnung mit unfähigen Politikern, ob Reagan und Thatcher in den Achtzigern oder heute Donald Trump und Boris Johnson. Es scheint sich nichts verändert zu haben. Wie fühlt ihr euch in den politisch gespaltenen USA mit seinen diversen Zerreißproben?
Nun, die USA machen alles im großen Stil, also ist mit der Politik nicht anders. Die Fentanyl-Krise, ein synthetisches Opioid, das hundertmal stärker ist als Morphin, oder die endlose Seifenoper von Donald Trump sind total irre. Aber auch hier in Europa und Großbritannien haben wir unsere Probleme.
Ihr seid im Frühjahr 2024 mit den BUZZCOCKS unterwegs. Ist das so, wie mit den eigenen Jugendhelden auf Tour zu gehen? „Long in the tooth“ von eurem aktuellen Album hat mich auch an die BUZZCOCKS erinnert, speziell mit seinen Chören.
„Long in the tooth“ habe ich selbst geschrieben. Es sollte in die gleiche Richtung gehen wie die Klassiker von WIRE, BUZZCOCKS, THE ONLY ONES oder auch „Boys don’t cry“ von THE CURE. Es ist sehr traurig, dass Pete Shelley 2018 gestorben ist und nicht dabei sein wird. Die BUZZCOCKS sind ein wichtiger Teil der britischen Punk-History. Wir waren auch schon lange nicht mehr in Deutschland auf Tour und freuen uns schon sehr.
Das neue Album habt ihr mit Mario J. McNulty produziert, der auch schon mit David Bowie, Lou Reed, NINE INCH NAILS oder ANTI-FLAG gearbeitet hat. Wie kam es zu diesem Kontakt?
Mick Conroy, unser Bassist, hat sich mit Mario in New York getroffen. Sie haben sich sehr gut verstanden, stellten schnell fest, dass sie die gleichen musikalischen Ideen und Vorlieben teilten. Mario zeigte großes Interesse daran, mit uns zu arbeiten und Live-Aufnahmen zu machen, was wir dann auch wollten.
Das Magazin Louder hat euch 2019 mit eurem Debüt „Mesh & Lace“ unter die zehn wichtigsten Post-Punk-Alben auf Platz drei direkt hinter KILLING JOKE und „Night Time“ gewählt. Euer Keyboarder Steve Walker hat einmal berichtet, dass MODERN ENGLISH in London neben KILLING JOKE gewohnt haben und Jaz Coleman euch morgens um vier Uhr gern mit Heavy-Dub geweckt hat. Und ihr habt wohl auch „neben“ THE CLASH und Genesis P-Orridge gewohnt. Welcher Art war damals der Austausch mit diesen Musikern, die ja in den Achtzigern sehr prägend waren?
Jaz Coleman hat mich jede Nacht mit seinen Dub-Platten geweckt. Ich musste dann in Steves Bett kriechen, um etwas Schlaf zu bekommen. Wir haben auch Joe Strummer und Lemmy von MOTÖRHEAD im Pub gesehen. Jeder hat damals sein eigenes Ding gemacht.
Ihr habt 1983 in New York als Support für die RAMONES gespielt. Was habt ihr für Erinnerungen daran? Die RAMONES sollen bei diesem Konzert sagenhafte 34 Songs gespielt haben.
Ich glaube, wir waren damals die Einzigen, die keine Lederklamotten getragen haben. Das Publikum wusste nicht wirklich, was es von uns halten sollte. Wir haben einige Male mit den RAMONES gespielt. Einmal haben die RAMONES bei der Probe ihr ganzes Set mit doppelter Geschwindigkeit gespielt.
Ihr wart jüngst Host bei einem Radiosender in den USA und habt drei Stunden lang Songs aus der Frühzeit von Post-Punk, New Wave, Goth und Synth gespielt, darunter Synth-Bands wie ULTRAVOX, DEPECHE MODE, FRONT 242 und PROPAGANDA oder die Goth-Bands SISTERS OF MERCY und SKELETAL FAMILY. Wie wichtig waren diese Einflüsse für euch?
Also eine Goth-Band waren wir nie. Unser erstes Album „Mesh & Lace“ war düster und laut, aber wir haben immer den Gitarrensound stark betont. Mit DEPECHE MODE haben wir in unseren frühen Jahren gespielt, sie wohnten damals ganz in unserer Nähe in London.
Im November 1980 habt ihr eine John Peel-Session eingespielt. Die Songs sind gut bei Ivo Watts-Russell von 4AD angekommen und ihr bekamt einen Vertrag bei 4AD. Kann man sagen, dass John Peel eine Art Geburtshelfer eurer musikalischen Karriere gewesen ist? Weißt du, was Ivo Watts-Russell heute macht?
John Peel war ein großartiger Mensch, der damals vielen Bands geholfen hat. Er hat einmal im Haus meiner Mutter angerufen, um mit ihr über die Band zu sprechen. Wir hatten 1980 zwei Sessions mit John Peel. Ivo Watts-Russell lebt, glaube ich, immer noch mit seinen geliebten Hunden in der Wüste bei Santa Fe, New Mexico.
Seit jeher werdet ihr im Kontext von JOY DIVISION genannt. James Murphy von LCD SOUNDSYSTEM hat in Bezug auf euer Album „Take Me To The Trees“ gesagt: „A sneaky secret that everyone writes off, because they just think it’s going to be a ,I melt with you‘ but it sounds way scarier than any JOY DIVISION record.“ Nerven euch solche Vergleiche?
James Murphy sprach in diesem Kontext von „Mesh & Lace“, als er das sagte. Wir sind mit so vielen Bands verglichen worden, solange es nicht DURAN DURAN sind, geht das in Ordnung. JOY DIVISION waren eine großartige, atmosphärische Band, die wie BUZZCOCKS Teil der britischen Post-Punk-Geschichte wurden. Aber als Band sind wir überzeugt, dass wir unseren eigenen Sound und Stil gefunden haben.
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Die ganze Geschichte
MODERN ENGLISH, 1977 im britische Colchester in Essex als THE LEPERS, gegründet, waren nach BAUHAUS die zweite Band, die auf dem britischen Kultlabel 4AD erschien, das Ivo Watts-Russell und Peter Kent 1980 gegründet hatten, quasi als Ableger von Beggars Banquet Records, in deren Record Shop in London beide seit 1977 arbeiteten. Peter Kent verkaufte seinen Anteil kurze Zeit später an Ivo Watts-Russell, der fortan die Geschicke des aufstrebenden Labels führte, das seinen festen Platz zwischen Factory Records, Rough Trade, Creation Records und Beggars Banquet fand. Ivo Watts-Russell hatte ein exzellentes Gespür für innovative Bands mit einem ganz eigenen (und eben neuen) Sound, was Veröffentlichungen von BAUHAUS, THE BIRTHDAY PARTY, THE THE, COCTEAU TWINS, TONES ON TAIL, CLAN OF XYMOX, DEAD CAN DANCE, XMAL DEUTSCHLAND, THIS MORTAL COIL, PIXIES oder THROWING MUSES verdeutlichen, die in ihrem jeweiligen Genre oft stilprägend waren.
MODERN ENGLISH zogen aus Essex nach West-London, lebten dort in wechselnden besetzten Häusern und kamen in Kontakt mit Musikern von KILLING JOKE oder THE CLASH. Gitarrist Gary McDowell kostümierte sich bereits damals auffällig für die Nächte im Club For Heroes und später im legendären Blitz Club, der von Steve Strange (VISAGE) und Rusty Egan gegründet wurde, lange bevor jemand den Begriff „New Romantic“ in den Raum geworfen hatte. McDowell, so Keyboarder Steve Walker, war schon früh Fan von David Bowie und Robert Fripp und mochte die Extravaganz dieser Clubszene. Bassist Michael Conroy war ebenfalls ein Fan von elektronischer Musik, insbesondere von Bill Nelson, aber seine Art Bass zu spielen erinnert eben auch stark an Peter Hook von JOY DIVISION.
Nach der Veröffentlichung von zwei Singles auf 4AD im Jahr 1980, „Swans On Glass“ und „Gathering Dust“, brachten MODERN ENGLISH 1981 ihr Debütalbum „Mesh & Lace“ heraus. Es zählt zu den herausragenden Post-Punk-Alben dieser Zeit und stellt sie in eine Reihe mit JOY DIVISION, WIRE, THE CHAMELEONS, PiL oder GANG OF FOUR. Der Sound ist eindringlich, die Produktion für die damaligen Verhältnisse hervorragend. Die dunkle Aura, die die Songs umgibt, sollte im Kontext des Wahnsinns der Achtziger nicht erschrecken, sondern dazu einladen, in die Welt der Schatten einzutreten. Der „typische“ Post-Punk-Groove ist besonders bei „Grief“, und „The token man“ zu hören. Das Magazin Louder wählte 2019 „Mesh & Lace“ auf Platz drei der zehn besten Post-Punk-Alben nach „Night Time“ (1985) von KILLING JOKE und „Burning From The Inside“ (1983) von BAUHAUS, mit denen MODERN ENGLISH bereits 1980 die Bühne teilten. Gavin Laubscher hat es mal treffend so formuliert: „The guitar work on this is killer, the approach to effects is really innovative and the fact that it can range from thin and spidery riffs, to pure texture, through to cracking riffs, gives a real dynamic edge to the tracks. The synths and use of samples weaving in and out of the guitar and underpinned by the throbbing rhythm section is something that I find as inspiring now as I did when I first heard it.“
Das war der Zeitpunkt, ab dem 4AD begann, die kreativen Grenzen zu verschieben, indem das Label eine ganz andere Art von Bands veröffentlichte wie beispielsweise THE WOLFGANG PRESS. Das kam nicht überall in der Presse gut an. Ira Robbins, später bei YO LA TENGO aktiv, war seinerzeit Kritiker bei u.a. New York Rocker, The Village Voice und schrieb bei Trouser Press wenig wohlmeinend über das Debüt von MODERN ENGLISH: „A load of monotonous droning and shouting by a precious art band oppressively weighed down by its self-conscious 4AD pretensions.“ Mit dem Terminus „Precious Art Band“ musste sich 4AD fortan öfter konfrontiert sehen. Ivo Watts-Russell galt mitunter als nicht immer einfach, teilweise kapriziös und ging selten (oder gar nicht, je nach Quelle) auf die Konzerte der Bands, die er auf 4AD veröffentlichte, und ließ BAUHAUS aus dem Vertrag, weil sie „Telegram Sam“ von T.REX coverten, was ihm missfallen hatte.
„A viable commercial“ vom Debüt von MODERN ENGLISH, mit einem klaren JOY DIVISION-Basslauf, fast wie bei deren „Shadowplay“, ist eine dynamische Nummer mit Tribal-Drums und einem Text, der viele Wiederholungen von Textzeilen wie „Da, da, die, chop, chop“ und „A café in Paris sitting comfortable“ enthält. Dadaismus in der Tat. „Black houses“, ein Song gegen Atomkraft, ist ein düsterer Track, der den frühen Sound von BAUHAUS und KILLING JOKE widerspiegelt („With ‚Mesh & Lace‘, people could have said ‚It’s a bit like BAUHAUS, a bit like KILLING JOKE‘“, so Robbie Grey im Jahr 1982), aber mit viel Drive und dem verzweifelten Gesang von Robbie Grey. Dazu kommen seltsame Geräusche, ein Megafon und Greys Wiederholungen der Textzeile „Religion can’t help“, ein wenig an PiL erinnernd, aber nicht so atonal, dass man nicht dazu tanzen könnte. Das klaustrophobische „16 days“ – THIS MORTAIL COIL verarbeiteten später die beiden Songs „Gathering dust“ und „16 days“ in einer Art Medley – beginnt mit merkwürdigen Geräuschen, zuvor hatte die Band ca. 20 Minuten lang mit Filmdosen herumgeklappert, um dann in völlige Bedrohung überzugehen, wobei das Schlagzeug dröhnt und die Band hinter Robbie Grey singt. Bizarre Geräusche überwiegen, zusammen mit entfremdeten Stimmen, bis der Song in einer Art Chaos zerfällt. Es ist bis heute das wichtigste Album für Sänger Robbie Grey: „There’s a lot of aggressive, dark stuff on there. ‚Mesh & Lace‘s stark, unyielding sound still possesses a black magic, as raw emotions are vented in ugly beautiful guitars and a blizzard of ‚found sounds‘.“
MODERN ENGLISH verwendeten früh dunkle Keyboard-Klänge und befanden sich in einer Art „Rivalität“ mit DEPECHE MODE, oder wie es Robbie Grey beschrieb: „There was a bit of friendly rivalry between us and DEPECHE MODE. We both used to play at the Bridgehouse in Canning Town, which was an old Oi and punk hangout.“ Das Album wurde kurz nach der Veröffentlichung im Mai 1981 auf einer Tour mit JAPAN dem Publikum vorgestellt. Produzent von „Mesh & Lace“ war der 2021 verstorbene Ken Thomas, der auch für PSYCHIC TV, PiL und CLOCK DVA aktiv war und, so Robbie Grey, die nötige Dunkelheit in den Sound brachte: „So that also helped to give ‚Mesh & Lace‘ that edge of sort of darkness, cuz that’s kind of what he was doing.“
Nach ihrem Debüt veröffentlichten MODERN ENGLISH 1982 das Album „After The Snow“. Von diesem Album wurden damals allein in den USA, wo es auf dem Majorlabel Sire rauskam, fast eine halbe Million Exemplare verkauft. „Die erste LP klang sehr kalt“, erklärt Grey, „und war eine sehr wütende Platte, und deshalb haben wir sie ‚After The Snow‘ genannt.“
Auf Vorschlag von Keyboarder Steve Walker wurde als Produzent Hugh Jones engagiert, der im Zeitraum 1980 bis 1983 wegweisende Platten von ECHO & THE BUNNYMEN, SIMPLE MINDS, THE TEARDROP EXPLODES, THE SOUND und BAUHAUS produziert hatte. Auf diesem Album findet sich mit „I melt with you“ der bis heute erfolgreichste und bekannteste Song der Band, der ihnen in den USA ungeahnte Erfolge bescherte. Hugh Jones sah MODERN ENGLISH erstmals live im ICA in London und war wenig angetan und musste ihnen erst die „Grundzüge eines Refrains beibringen“. Er arbeitete vier Wochen lang ununterbrochen in den Rockfield-Studios in Wales und hat der Band Songs von Nick Drake, FAIRPORT CONVENTION und Todd Rundgren vorgespielt. Keyboarder Steve Walker kommentierte es so: „Er zeigte uns Dinge, die man Refrains nennt, wir wussten, dass sie da waren, aber wir wussten nie, wie man sie schreibt.“
Hugh Jones war von der Musik der 1960er Jahre geprägt und brachte der Band Gesangsharmonien und ihrem Schlagzeuger Steve Brown einen geradlinigen Schlagzeugbeat nahe. Der abgelegene und ruhige Aufnahmeort inspirierte auch die im Vergleich zum Vorgänger deutlich ruhigeren Songs, insbesondere Greys eher positiv gestimmte Lyrics in „Dawn chorus“, mit seinen New-Romantic-Reminiszenzen. Ein Stück über den Ort, an dem das Album aufgenommen wurde, mit einem dramatischen Intro, das aus einer Art „Flickenteppich“ aus verwobenen Gitarren, wogenden Bässen und einer spärlichen Synthie-Melodie bestand. Darin gibt es die Zeile „Strange visions of balloons on white stallions“, und das ist es quasi auf dem Cover des Albums abgebildet. „Someone’s calling“ ist eine gelungene Mischung aus Gothic- und Pop-Sensibilität. Danach folgten einige Alben wie „Ricochet Days“ (1984), in dem Alex Ogg bereits den Abgesang der Band in Richtung „beliebiger“ Synthpop-Band erkannt hatte („A slow decline toward the status of just another synth band“), oder „Stop Start“ (1990), bereits auf dem US-Label Sire erschienen.
Nach Besetzungswechseln fand die Band mit „Take Me To The Trees“ (2016) in der Originalbesetzung (ohne Schlagzeuger Richard Brown) wieder zu ihren Post-Punk-Wurzeln zurück. Spannend war, dass dieses Album von Martyn Young (von COLOURBOX und M|A|R|R|S, letztere bekannt für ihren Welthit „Pump up the volume“ von 1987) koproduziert wurde, der davor zuletzt 1986 einen Produktionsauftrag übernommen hatte. Das Cover stammt erneut von Vaughan Oliver aka 23envelope, der in den Achtzigern mit das beste Coverartwortk für 4AD in UK gestaltete, und dessen allererstes Coverdesign für 4AD die „Gathering Dust“-7“ von MODERN ENGLISH im Jahr 1980 war. Vaughan Oliver starb 2019. Im Jahr 2016 erschien das Debüt „Mesh & Lace“ in den USA als streng limitierte Neuauflage auf Vinyl bei Drastic Plastic und die Band spielte im selben Jahr eine Tour, bei der sie ihr komplettes Debütalbum performte.
In den USA haben MODERN ENGLISH bis heute einen deutlich höheren Bekanntheitsgrad als in Europa. Im Mai 2023 traten sie vor 25.000 Zuschauern auf der Mainstage des Cruel World Fest in Kalifornien auf, gemeinsam mit Acts wie Iggy Pop, BAUHAUS, HUMAN LEAGUE, Gary Numan, Billy Idol und ECHO & THE BUNNYMEN. Bevor die Band bei diesem Konzert ihren Hit „I melt with you“ spielte, kündigte Robbie Grey spaßeshalber „Anarchy in the UK“ als nächsten Song an. Und irgendwie ergibt das Sinn, denn 2001 kommentierte Grey in einem Interview mit Steve Malins die Bedeutung der SEX PISTOLS so: „Punk gave people like us an opportunity to make music because we couldn’t actually play our instruments. The idea of being in a band seemed impossible before the SEX PISTOLS came along.“
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