LEBENSLAUTE ist ein seit 1986 existierender loser Zusammenschluss von Musiker:innen aus dem ganzen Bundesgebiet. Gemeinsam setzt man sich an lebensbedrohenden Orten meist in Form von Konzertblockaden zur Wehr. Gewaltfreier ziviler Ungehorsam in der Tradition Gandhis und Martin Luther Kings wird verbunden mit der Freude am Musizieren, um der Betroffenheit über Umweltzerstörung, Rüstung und deren Folgen Ausdruck zu verleihen. Politischer Widerstand wird mit meist klassischer Musik verbunden, deshalb tragen Chor und Orchester Konzertgarderobe.
An der alljährlichen Großaktion waren bislang zwischen 30 und 150 Musiker:innen aktiv dabei, außerdem existieren noch Regionalgruppen. Das ehrenamtlich tätige Netzwerk von Profis und Laien aus den unterschiedlichsten Bereichen wurde 2014 mit dem Aachener Friedenspreis ausgezeichnet. 2020 ging es unter dem Motto „Mit Klang und Schall – Entwaffnet Rheinmetall!“ an die Hauptzufahrten der Waffenfabrik im niedersächsischen Unterlüß, um mit 100 Musiker:innen auf das Kriegshandwerk der Firma hinzuweisen. Katinka Poensgen aus Frankfurt spielt Querflöte, unterstützt mit anderen Musiker:innen die Aktivitäten im Dannenröder Forst zur Verhinderung des Ausbaus der A49 und hat die Regionalgruppe Lebenslaute Hessen mit ins Leben gerufen. Warum finden nicht auch Punk-Konzerte an solchen Orten statt, wenn man sich doch der Revolution und dem Widerstand verschreibt? Ob man die Philosophie der Lebenslaute mit Punk in Einklang bringen könnte, darüber und mehr unterhalte ich mich mit Katinka anlässlich der bereits Ende 2019 zum damaligen 33-jährigen Bestehen der Aktionsgruppe erschienenen Chronik „Widerständige Musik an unmöglichen Orten“ aus dem Verlag Graswurzelrevolution.
1986 wurde in Mutlangen, einem kleinen Ort in Baden-Württemberg, wo Pershing-II-Raketen stationiert waren, der Grundstein zu Lebenslaute gelegt. Wie viele Menschen haben sich seitdem an euren Aktionen beteiligt?
Mündlich überliefert sind um die 300. Aber ich denke, es sind deutlich mehr. Allein bei Rheinmetall waren es schon 100 Menschen. Auch in diesem Jahr waren ein paar neue Leute mit dabei. Dann gibt es Leute, die zwei oder drei Aktionen mitmachen und sich dann wieder auf andere Sachen in ihrem Leben konzentrieren. Und eben diejenigen, die konstant dabeigeblieben sind. Bei den Wochentreffen zur Jahresaktion beginnen wir mit einer Aufstellung in einer Art Zeitreihe, wer seit wann mit dabei ist. Hier sieht man sehr genau, aus welchen Jahrgängen und von welchen Aktionen wie viele Leute geblieben sind. Andreas und Sabine Will, die recht häufig im Buch genannt werden, sind beispielsweise schon sehr lange aktiv. Mittlerweile ist auch deren Sohn neben dem Bratsche spielen auch in der Twitter-Gruppe tätig. Andreas arbeitet sehr viel in der Aktionsunterstützung, ohne die gar nichts laufen würde, und Sabine, die auch Querflöte spielt, ist oft in der Vorbereitungsgruppe oder in der Musik-AG dabei, die das Programm vorbereitet.
Was ist außer der Liebe zur bewusst gewählten klassischen Musik als Protestform der gemeinsame Nenner?
An Orten aufzutreten und zu intervenieren, wo Unrecht geschieht. Die Form ist der zivile Ungehorsam. Nicht zu fragen, was legal ist, sondern das zu machen, was legitim ist. Das ist unser Konsens. Inhaltliche Themen der Lebenslaute sind seit der Gründung Atomwaffen- und Rüstungspolitik, die Anti-AKW-Bewegung und Umweltthemen, sowie die Flüchtlingspolitik.
Katinka, wann, wie und warum bist du zu Lebenslaute gestoßen?
Ich bin jetzt seit elf Jahren dabei. Zufall! Mein Mann Hans Christoph und ich haben in Schwalbach im Taunus in einem kleinen klassischen Orchester mitgespielt. Dort kam eines Abends Bettina mit ihrer Geige in den Raum, die ich von gemeinsamen Antifa-Blockaden kannte. Sie erzählte mir, dass sie gerade von einer Lebenslaute-Aktion kommen würde.
Du warst also bereits vor Lebenslaute politisch aktiv?
Seit einer gefühlten Ewigkeit, angefangen bei der Startbahn West, wo wir mehr im Wald als in der Schule waren. Bisher war ich neben meinem Job mit der Jahresaktion als Musikerin immer gut ausgelastet. Dass wir als Regionalgruppe Hessen auftreten, ergab sich durch den Protest im Dannenröder Forst. Regional haben wir seit September 2020 mit ganz neuen Leuten begonnen und wir haben fest vor, als Lebenslaute Hessen weiterzumachen, da die Baustelle in Dannenrod bis 2024 geplant ist. Auch wenn im Dezember 2020 der letzte Baum für die Trasse gefallen ist, gehen wir davon aus, dass es immer noch Auseinandersetzungen und Blockaden der Bauarbeiten geben wird, denn eine gerodete Schneise kann man ja auch wieder aufforsten, sollte man politisch durchsetzen, dass dieses Wasserschutzgebiet nicht mit Brücken und Autobahnen verunstaltet wird. Und die Themen, in denen wir uns einbringen werden, wie Nazis, Umweltzerstörung und Genpolitik, gehen uns leider auch nicht aus.
Wie trainiert man zivilen Ungehorsam mit gewaltlosem Widerstand?
Unsere Arbeit läuft alljährlich so ab: Jeden Januar werden die Vorschläge für Aktionen diskutiert. Oft stellt sich die Gruppe, mit der man dann vor Ort zusammenarbeiten möchte, noch an einem Infoabend vor. Im Frühsommer gibt es das erste Probenwochenende. Da werden schon mal die Aktionsideen diskutiert, denn es sind ja nicht immer Blockaden. Und eine Woche vor der Aktion treffen sich dann alle, um die Abläufe zu trainieren. All das sind offene Prozesse, bei denen auch nach einem Januartreffen immer noch Leute mitmachen können. In dieser Woche vor der Aktion werden wir auch von professionellen Aktionstrainer:innen ausgebildet. Dort lernt man, wie man sich von der Polizei wegtragen lässt. Wie hält man Arme und Beine bei sich, dass einem das nicht so ausgelegt wird, in einen Gegenangriff gegangen zu sein. Das kann man trainieren, auch wenn die Situationen sehr unterschiedlich sein können. Aber es ist ganz gut, sich im Rollenspiel in diese Situation hineinzuversetzen, zumal das ja anders als bei anderen politischen Aktionen ist, weil wir Instrumente dabei haben. Das wirkt meistens auch deeskalierend, da die Polizei kein klassisches Orchester erwartet, das ist eher eine Hemmschwelle für die Polizei. Im Dannenröder Forst haben wir unsere dunklen Wintersachen unter weiße XXXL-Shirts mit unserem Logo gepackt, weil wir sonst nicht vom Schwarzen Block zu unterscheiden gewesen wären. Ein Cello im Gepäck ist sichtbar, aber die Querflöte im Rucksack eben nicht. So wollten wir uns etwas kenntlicher machen, um nicht unnötig von der Polizei angegriffen zu werden.
Wie läuft die Kommunikation mit der Polizei ab?
Das Konzert bei der Jahresaktion ist angemeldet und wird auch beworben. Aber vor oder nach dem Konzert machen wir eine Blockade, die natürlich nicht angemeldet ist und die wir der Polizei nicht kommunizieren. An den einzelnen Blockadepunkten sind musizierfähige Kleingruppen. Und in jeder dieser einzelnen Gruppen gibt es jemanden, der als Ansprechpartner für die Polizei fungiert. Diese Person spricht mit der Polizei, während der Rest der Gruppe weiter musiziert. Das funktioniert ganz gut und die Polizei ist auch froh, wenn sie nur mit einer Person kommunizieren muss. Bei Rheinmetall an unserem Tor mit den Bläser:innen, bei dem wir zum Beispiel auch „Highway to hell“ von AC/DC oder den „Blechbüchsenmarsch“ aus der Augsburger Puppenkiste gespielt haben, wollte die Polizei von uns, dass wir eine Versammlung anmelden. Daraufhin sagte unser Polizeikontakt, dass das jetzt erst einmal in der Gruppe besprochen werden müsste. Nach der Besprechung antwortete unsere Kontaktperson der Polizei, dass wir das nicht möchten und wir Rücksprache mit unserem Anwalt halten wollen würden. So kann man eine halbe Stunde hinauszögern. In erster Linie geht es uns in unseren Aktionen darum, so lange wie möglich zu blockieren. Außerdem kommunizieren wir ja auch mit den Menschen, um beim Beispiel Rheinmetall zu bleiben, die dort zur Arbeit wollen. Wir sagen ihnen, warum wir da sind, aber hindern niemanden daran, durch das Orchester zu laufen, um an seinen Arbeitsplatz zu kommen. Wir versuchen mit Musik und Argumenten, die dort Beschäftigen zum Nachdenken und Innehalten zu bewegen.
Welche Reaktionen kommen da?
Die Mehrheit reagiert mit „Ich will hier durch“ und „Was für ein Schwachsinn“, weil es ja oftmals nicht das erste Mal ist, dass es Proteste an solchen Betrieben gibt. Aber es gibt durchaus auch Stimmen hinter vorgehaltener Hand, die uns verstehen, aber eben auch mit Argumenten kommen, etwa dass man doch weltweit abrüsten müsste und sollen doch erst einmal die anderen ...
Gibt es diesen Zuspruch euch gegenüber auch seitens der Polizei?
Gibt es tatsächlich. Im Dannenröder Forst traf ich auf einen Polizisten, der regelrecht gerührt war, als wir diese alten Psalmlieder spielten. Ich hatte tatsächlich den Eindruck, dass er hinter seinem Visier um seine Fassung rang. Aber dann gibt es eben auch diejenigen, die sich nichts anmerken lassen oder völlig emotionslos sind. Als wir mal geräumt wurden, ließ man uns lange stehen, um uns zu fotografieren. Jemand von der Kriminalpolizei kam dann zu uns, um uns privat etwas zu fragen, denn seine Töchter spielen auch Instrumente und er persönlich fände unsere Art von Protest genial, verglichen mit der sonst eher üblichen Art, aggressiv zu demonstrieren. Die Polizei ist aber auch kein repräsentativer Querschnitt der Bevölkerung. Es sind immer noch mehr Männer als Frauen mit ganz bestimmten Charakteren, die sich entscheiden, zur Polizei zu gehen. Aber natürlich gibt es darunter auch Leute, die selbst oder deren Kinder gerne Musik machen. Bei den bundesweiten Aktionen, selbst bei der Räumung in Stuttgart bei Africom, wo mich die Polizei spielend weggetragen hat, habe ich mit der Polizei nur gute Erfahrungen gemacht, auch wenn sie damals das ganze Programm mit berittener Polizei, Hunden und Militärpolizei aufgefahren haben, aber trotzdem war man immer sehr zuvorkommend. Und dass wir als Lebenslaute geräumt werden, kam bisher selten vor. Außerdem gibt es eine Hemmschwelle der Polizei, wenn sie mit einem Achtzigjährigen am Fagott zu tun haben. Bestünde unsere Gruppe nur aus jungen Leuten, wäre das Verhalten der Polizei sicher anders.
Inwieweit spielen populäre Bewegungen wie Fridays For Future eine Rolle, um junge Menschen für euch zu begeistern?
Bei Rheinmetall war eine Person mit dabei, die im Dannenröder Forst aktiv war. So kam überhaupt die Idee zustande, sich dort zu engagieren. Wir sind zu zweit mit dem Fahrrad hin und haben die dort im Wald lebenden Menschen gefragt, ob sie sich eine Zusammenarbeit mit uns vorstellen könnten. Im September sind wir mit zwanzig Musiker:innen auf dem Sportplatz in Dannenrod und später auf der Waldbühne im Baumhausdorf aufgetreten. Normalerweise spielen wir zwar nicht auf Bühnen, aber so haben wir das Interesse von Leuten aus der Gegend geweckt, bei uns mitzumachen.
Mit welchem Gefühl gehst du in so eine Aktion?
Unterschiedlich. Aufgrund meiner vielfältigen Erfahrungen vor Lebenslaute hatte ich bei den Jahresaktionen eher die Befürchtung, meine Einsätze in den Stücken zu verpassen. Also eher musikalische Bedenken, weil auch so viele professionelle Musiker:innen dabei sind. Bei Aktionen, wo wenig Leute und auch keine Presse da waren, ist das Verhalten der Polizei anders und die Stimmung manchmal unheimlicher.
Was ist für euch legitim und wo setzt ihr euch selbst Grenzen?
Das muss immer die jeweilige handelnde Gruppe entscheiden. Das lässt sich nicht pauschal festlegen. 2019 waren wir zum Beispiel in Mecklenburg-Vorpommern in Nostorf-Horst, an einer Außenstelle vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge/BAMF, wo im Wald ein Lager für Geflüchtete angeschlossen ist. Der Flüchtlingsrat Hamburg, der sich um die Menschen dort kümmert, darf zur Rechtsberatung nicht auf das Gelände. Die Leute leben dort in einem eingezäunten Bereich in völliger Isolation. Wir wollten erst ein Konzert im Gelände dort anmelden, was abgelehnt wurde. Ein Konzert vor dem Tor an einem Sonntagvormittag konnten sie nicht ablehnen. Wir sind aber dann Samstagmittags in das Gelände rein, indem ein Zaunteil abgeschraubt wurde, da nur der Haupteingang von Security bewacht wurde. Wir also mit 80 Leuten in Konzertkleidung und Instrumente durch, das Zaunteil wieder festgeschraubt und auf den Hof der Flüchtlingsunterkunft. Im Vorfeld haben wir besprochen, falls die Polizei uns räumen will, würden wir sofort abbrechen und freiwillig gehen. Denn wir möchten nicht, dass bereits traumatisierte Menschen durch uns Gewaltszenen mitansehen müssen. Am Ende konnten wir dort sogar länger spielen als geplant. Zwar kam die Polizei irgendwann, mischte sich aber überhaupt nicht ein. Die Geflüchteten haben selbst noch ihre Instrumente geholt und wir haben gemeinsam musiziert und getanzt. Irgendwann sind wir dann durch den Haupteingang raus und erst, als wir dann auf den Platz kamen, wo wir unsere Autos stehen hatten, wurden wir von der Polizei eingekesselt und unsere Personalien aufgenommen. Aber das haben die Geflüchteten nicht mehr mitbekommen. Deshalb ist das so von der konkreten Situation abhängig. Als wir 2015 im Hambacher Forst den Braunkohlebagger blockierten, wurden wir mittels Tonband und Hupe ständig aufgefordert, das Gelände zu verlassen. Auch da haben wir uns immer wieder zwischen den Stücken in unseren Bezugsgruppen beraten, ob das so noch für alle okay ist, ob und wie lange wir noch bleiben oder wann wir abbrechen. Das entscheidet nicht eine Person für alle, sondern die Bezugsgruppen klären das untereinander und der Sprecher:innenrat der Bezugsgruppen findet einen für alle tragbaren Konsens. Die Grenze ist immer, dass es gewaltfrei bleibt.
Welche rechtlichen Konsequenzen hatte das bislang?
In Nostorf-Horst wurden von allen die Personalien aufgenommen und da es wenig Berichterstattung zu diesem Lager gab, dachten wir, sollen sie es ruhig auf einen Prozess ankommen lassen. Denn dann kommen wir alle wieder, machen noch mal ein Konzert und nutzen das, um erneut auf die menschenverachtenden Bedingungen aufmerksam zu machen. Wir haben danach aber nie wieder was gehört. Wenn man sich unsere Homepage ansieht, kann man ja erkennen, dass wir bundesweit jedes Jahr irgendwo anders sind. Ab und an müssen vereinzelt manche von uns Gelder bezahlen, aber das wird dann solidarisch untereinander gelöst. Man möchte nicht, dass wir einen Gerichtsprozess zu unseren Gunsten konstruktiv nutzen.
Wie hast du die Basisdemokratie bei Lebenslaute bisher erlebt?
Das war anfangs sehr ungewohnt für mich, ich bin beruflich ganz andere Strukturen gewohnt. Vorteil davon ist jedoch, nimmt man sich Zeit für die Diskussion, wird das Geplante für alle viel klarer und die Menschen stehen ganz anders hinter so einer Aktion. Von daher lohnt es sich, Mühe und Zeit zu investieren, um einen Konsens zu finden und nicht jemanden auszugrenzen oder einfach zu entscheiden.
Wann gilt für euch eine Aktion als erfolgreich?
Für mich war die Aktion bei Rheinmetall deswegen erfolgreich, weil wir die örtliche Gruppe unterstützen konnten, weil es in der Öffentlichkeit mal wieder zum Thema wurde, weil wir als Lebenslaute in Sachen Rüstung und Entwaffnung von Rheinmetall einen Punkt setzen konnten. Ein Erfolg ist es, wenn alle bis zum Schluss dabeigeblieben sind und es gelingt, an die Aktionsorte zu kommen und die Aktion wie geplant durchzuführen. Ein Erfolg ist es vor allem, wenn man denjenigen, die sich seit Jahren an einer Sache abarbeiten, Mut machen konnte, dass es weitergeht und sie mit ihrer Meinung nicht alleine sind.
Wie, wo und in welcher Form sollte sich deiner Meinung nach politische, protestierende, gesellschafts- oder sozialkritische Musik präsentieren, damit es mehr musikalische Aktionen wie Lebenslaute gibt?
Im Dannenröder Forst waren auch Rhythm of Resistance dabei, ein Netzwerk regionaler politischer Trommelgruppen und Sambabands, die Demonstrationen und direkte Aktionen unterstützen und weltweit aktiv sind. Die sind immer pink angezogen. Wir haben uns beim Spielen abgewechselt. Ansonsten würde ich mir einfach wünschen, dass die Musikrichtungen, die sich ursprünglich gegen das Establishment wenden, ähnliche Konzepte wie Lebenslaute entwickeln, um nicht nur auf Festivals und in Clubs zu spielen. Warum sollte eine Punkband nicht auch eine Autobahn blockieren? Es sollen übrigens noch 850 Kilometer an Autobahnen in Deutschland gebaut werden. Mit Sicherheit hat Punk eine etwas andere Wirkung als klassische Musik, weswegen man das Konzept der Lebenslaute nicht eins zu eins kopieren kann. Aber mit anderen Musikformen draußen auf der Straße zu intervenieren, wäre eine coole Sache, zumal ein Friedenslied vor einer Waffenfabrik eine ganz andere Wirkung bekommt als auf einer Festivalbühne oder in einem Konzertsaal. Eine Punkband am Frankfurter Flughafen, wenn Menschen gerade abgeschoben werden, wäre genial. Und das eine tun heißt ja nicht, das andere zu lassen.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #154 Februar/März 2021 und Simon Brunner