KID BOOKIE

Foto© by Gaswan Al Sibai

Rap vs Metal

Kid Bookie positioniert sich ein wenig zwischen den Stühlen, ist ein Solo-Künstler mit Band im Rücken und kombiniert Rap und Metal. Seine Sicht auf die Szenen erklärt uns hier.

Du kombinierst Rock, Metal und Rap – etwas, das schon in den 1990ern in der Crossover-Szene gemacht wurde, später mit Nu Metal und auch heute noch – aber es gibt immer noch Fans auf beiden Seiten des Zauns, die nicht wollen, dass sich die Rock- und Rap-Szene vermischen – was denkst du darüber?

Um ehrlich zu sein, ist es mir eigentlich egal. Bei beiden Szenen geht es um Musik, die auf ihre Art besonders, auf ihre Weise nuanciert ist und für die es Zeit und Sorgfalt. braucht. Rap ist nur ein Teil eines 4-Minuten-Songs. Mach gute Musik, lass sie reifen. Du wirst dich damit anfreunden können.

Waren beide Szenen Teil deines Lebens, als du aufgewachsen bist? War es deshalb schwieriger für dich, deinen Platz zu finden? Ich erinnere mich an die starke Abneigung der Metal-Community gegenüber Rap-Musik, als ich ein Teenager war ...
Ich bin damit großgeworden, nur Rock zu hören. Mit dem Rappen habe ich erst viel später angefangen. Es war auf beiden Seiten gleich, ich wurde von Leuten verprügelt und ausgeraubt, nur weil ich Skateboard fuhr, und ich habe auch dummen Scheiß gemacht, weil ich in der falschen Crew war. Beide Seiten haben ihre schlechten Momente. Mach dich frei und sag „Scheiß auf alle“, mach dein eigenes Ding, auf lange Sicht ist dies das Einzige, was wichtig ist.

Hast du als Musiker selbst schon negative Reaktionen von Leuten aus beiden Lagern erlebt? Welche Szene ist deiner Meinung nach einladender?
Nein, ich glaube einfach nicht, dass die Leute bereit sind, mich als den absoluten Rockstar, der ich bin, zu akzeptieren, aber scheiß drauf, die Zeit wird es zeigen.

Ich habe das Gefühl, dass Rap und Rock/Metal auch viele Gemeinsamkeiten haben. Wo siehst du Überschneidungen in der Ethik oder den Ideen der Szenen?
Ich denke einfach, die Leute müssen aufhören, diese Genres gegeneinander auszuspielen. Bei manchen Songs kann man rappen, bei manchen Songs braucht man das nicht. Jeder konzentriert sich nur darauf, wenn jemand rappt, denn wenn Fred Durst oder Ronnie Radke das tun, ist es für jeden in Ordnung, sie als Rockmusiker zu bezeichnen. Corey Taylor rappt schon seine ganze verdammte Karriere lang. Man könnte ihn also einen Rap-Metal-Künstler nennen.

Wie gehst du an dein Songwriting heran, wenn du in beiden Szenen zu Hause bist? Mit einer kompletten Band in einem Proberaum oder mit einem Produzenten, der Beats baut?
Mit einer kompletten Band, die harten Scheiß macht, der den besten Bands da draußen das Wasser reichen kann.