Nach Touren mit den BEATSTEAKS, LESS THAN JAKE, SUBLIME, MAD CADDIES oder THE SPECIALS und unzähligen Festivalauftritten kommen JAYA THE CAT mit ihrem siebten Album „A Good Day For The Damned“ zurück. Die Exil-Bostoner, die jetzt in Amsterdam leben, stehen für Reggae, Dub und Ska mit einer Prise Punk, was eigentlich eine gut gelaunte Mischung verspricht. Auf ihrem neuen Album klingen sie aber ungewohnt negativ. Wir wollen von Sänger und Gitarrist Geoff wissen, was da los ist.
Geoff, 2017 neigt sich dem Ende zu. Wie war das Jahr für die Band?
Bandtechnisch hatten wir ein großartiges Jahr mit vielen brillanten Konzerten und Festivals, auf denen man ja meist viele spannende und nette Menschen trifft. Daneben haben wir ein eben nicht ganz einfaches, aber wie ich finde geniales Album produziert. Und: wir haben jetzt nach vielen Besetzungswechseln endlich ein relativ stetiges Line-up. Das tut gut und so konnte unser Bassist mit „Amsterdam“ auch mal einen Song beisteuern.
Du wohnst in Amsterdam. Empfindest du die Stadt als „amsterdamned“?
Ich lebe originellerweise im Rotlichtviertel. Das mag romantisch klingen, aber zwischen all den Touristen hier schiebst du dich schon mittags durch eine Horde von Betrunkenen – was grundsätzlich natürlich wunderschön ist –, obwohl du einfach nur Klopapier kaufen willst. Das hat schon komische Momente.
Gehen dir die Touristen etwa auf die Nerven?
Ach, die gehören zur Stadt dazu, und es ist doch schön, wenn sich viele Menschen hier wohl fühlen. Und all die Menschen von überall her, auf die man hier trifft, liefern viel Inspiration fürs Songwriting. Wir sind zwar einen Großteil des Jahres unterwegs, das Album habe ich aber komplett in meiner „Nachbarschaft“ geschrieben.
„A Good Day For The Damned“ fällt im Gegensatz zu euren anderen Alben textlich deutlich negativer aus. Was hast du da bloß in Amsterdams Straßen erlebt?
Ich hatte einfach ein beschissenes Jahr. Es gab viele Zwischen- und Ausfälle bei mir und Menschen um mich herum und auch der Sensenmann ging durch die Reihen. Und so gerne ich das auch tue, da hatte ich keine Nerven für gut gelaunte Lyrics. Aber hey, das ist das Leben und auch darüber gehört geschrieben. Ich will kein Theater spielen. Namensgeber war eine durchzechte Nacht mit einer Freundin aus Bulgarien. Dort ist es derzeit auch nicht rosig, was sich auch auf die Sprache auswirkt. So schön die Nacht auch war: Irgendwann torkelten wir vollkommen fertig durch die Gassen. Nach weltbewegenden Gesprächen über Gott und die schlechten Seiten der Welt, die man nach unzähligen Barbesuchen irgendwann so führt, sagte sie: „This is a good day for the damned.“
Gilt das auch fürs große Ganze?
Definitiv! Schau mal, wir haben den Brexit, welcher ein Faustschlag ins Gesicht der internationalen Musikszene ist. Viele von Europas Regierungen sind rechts oder haben eine Regierungsbeteiligung rechter Parteien. Und dann haben wir da noch einen Chaoten in der amerikanischen Regierung, der mit einem mindestens genauso Verwirrten mit Atombomben jongliert.
Viele sagen ja, dass das eine gute Zeit für Punkrock sei.
Das mag schon sein, aber ich will verdammt noch mal gute Laune haben! Aber bis es soweit ist, werden wir noch düstere Songs schreiben. Aber hoffen wir, dass das nächste Album ein gut gelauntes sein wird über Einhörner, die durch Amsterdams Grachten schwimmen, haha!
Wie geht’s bis dahin weiter?
We’re all gonna die, also was sollen wir schon tun? Na das, wozu wir verdammt sind: Das Beste aus dem machen, was dieser Planet uns gibt, wir feiern und lassen uns die gute Laune nicht verderben. Kommt also zu den Shows und feiert mit uns! JAYA THE CAT sind nahezu ständig auf Tour.
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