GUST

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Fuck life, love crust

GUST kommen aus Schweden, genauer aus Trollhättan. Die Band spielt Hardcore mit einer fiesen Prise D-Beat und Metal, wobei der Intensität der Musik smartes Songwriting eine beachtliche Halbwertszeit verleiht. 2012 veröffentlichten sie auf Monument Records beziehungsweise Iron Plague ihr Debüt „Fuck Life“, welches den Produzenten und Musiker Brad Boatright (FROM ASHES RISE) so begeisterte, dass dieser sich an der Produktion des 2014 auf Southern Lord erschienenen, selbstbetitelten Nachfolgers beteiligte. Schlagzeuger Fredrik Forsberg äußerte sich zur Zusammenarbeit mit Southern Lord, Sellout und noch ein paar anderen Dingen.

Welche Unterschiede bestehen zwischen GUST und den Bands, in denen ihr sonst noch tätig seid?


Verglichen mit den vielen anderen Bands, in denen ich spiele und gespielt habe, kommen GUST dem, was ich musikalisch und inhaltlich tun möchte, wahrscheinlich am nächsten. Diese Art von kreativer Plattform hat sich für mich vorher nicht so einfach verwirklichen lassen.

Kommen wir zu euren Einflüssen.

Hardcore. Allerdings interessiert uns alle eine große Bandbreite an Musik. Wahrscheinlich beeinflussen uns andere Genres im Endeffekt genauso stark. Es ist sehr wichtig, über den Tellerrand zu schauen. Wir sind generell Fans und Musikliebhaber, das prägt unsere Art zu schreiben und zu spielen.

Bei eurem Song „History repeats“ fällt mir ein, dass sich nicht nur die Geschichte, sondern auch Hypes wiederholen.

Stimmt. Es fühlt sich so an, als hätte es in den letzten paar Jahren eine große Welle an Punk-orientierten Bands gegeben. Besonders innerhalb der Hardcore-Szene hat sich das bemerkbar gemacht. Ich denke, dass könnte sich wieder in Richtung der frühen 2000er Jahre und einem eher metallischem Ansatz entwickeln.

Wie kam eure Zusammenarbeit mit Southern Lord zustande?

Der Produzent und Musiker Brad Boatright kannte unsere erste LP „Fuck Life“. Irgendwie kam der Kontakt mit ihm zustande und ist nicht abgerissen. Als wir dann unser zweites Album aufgenommen hatten, haben wir uns dazu entschlossen, ihn zu fragen, ob er es mastern will. Brad war begeistert und hat es nicht nur gemastert, sondern auch noch Guestvocals zu einem Stück beigesteuert. Er war dann auch derjenige, der mit Greg Anderson von Southern Lord geredet hat.

Viele beschreiben euren Stil als typisch schwedisch.

Damit kann ich gut leben. Schweden hat viele gute Bands hervorgebracht und hier gibt es viel, was einen inspiriert. Es ist auch irgendwie cool, zu machen, was man eben macht, und dem Ganzen dabei unbewusst das zu geben, was dann schwedischer Touch genannt wird. Ich glaube aber auch, dass das vielen häufig erst auffällt, wenn sie mitkriegen, dass die jeweilige Band aus Schweden kommt. Größtenteils hören wir Bands aus anderen Ländern. Ich selbst höre nur sehr sehr wenig Bands aus Schweden, aber vielleicht gibt es hier ja etwas, was sich zwangsläufig in der Kreativität niederschlägt.

Wusstet ihr, dass Frank Gust ein deutscher Serienmörder war?

Nein, das war uns bis jetzt nicht klar. Eigentlich seltsam, dass er bis jetzt noch auf keinem der Poster für unsere Shows aufgetaucht ist. Vielleicht sollte das hier als offizielle Anfrage in diese Richtung verstanden werden.

Was machen die Mitglieder von GUST, wenn sie nicht mit Musik beschäftigt sind?

Tommie, unser Gitarrist, arbeitet als Maler, Carl ist, wenn er nicht singt, in einer Druckerei beschäftigt und Ibbe, der zweite Gitarrist, ist seit kurzem bei einer Telefongesellschaft tätig. Ich selbst bin Besitzer und Betreiber des Fvck Life Studios, wo momentan eigentlich die meisten schwedischen Hardcore-Bands aufnehmen. Ansonsten bin ich mit meinen anderen Bands unterwegs.

Auf eurem Debüt habt ihr „Ace of spades“ gecovert. Hatten MOTÖRHEAD in ihrem Katalog kein Stück, das besser gepasst hätte?

Haha, da gibt es es mit Sicherheit einige Songs, die besser gepasst hätten. Aber in dem Fall ging es uns nur um den Humor. Die Kombination aus Humor und Stil ist wichtiger als nur eins der beiden Elemente.

Seid ihr die Art von Band, in der sich die Mitglieder gegenseitig Weihnachtsgeschenke machen?

Tommie hat mir letztens ein paar gebrauchte und kaum noch verwendbare Drumsticks mitgebracht, die er auf einer Baustelle, auf der beschäftigt war, gefunden hat. Beantwortet das deine Frage?