FEEDERZ

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Heil Trump!

Das Cover der neuen FEEDERZ-Single ist wenig subtil: Präsident Trump in Hitler-Pose und -Uniform, dazu der Satz: „What Would Hitler Do?“ So was regt zum Nachfragen an, und diese Fragen beantwortete Sänger Frank Discussion, Gründungsmitglied der 1977 in Arizona entstandenen Punkband, die zunächst bis 1987 aktiv war, dann von 2002 bis 2004 und nun seit diesem Jahr wieder. Und apropos Titel: bei jedem der drei Alben der sich politisch immer klar links positionierenden Band war viel Provokation im Spiel: „Ever Feel Like Killing Your Boss?“ fragten sie 1983, „Teachers In Space“ (1986) bezog sich auf den Absturz des Challenger-Space Shuttle (an Bord war eine Lehrerin ...), und „Vandalism: Beautiful As A Rock In A Cop’s Face“ (2002) greift einen alten Bandsticker auf, der der zweiten Platte beilag und den sich Kurt Cobain auf seine Gitarre geklebt hatte. Eingespielt wurde die aktuelle 4-Song-EP von Frank zusammen mit Co-Gründungsmitglied Clear Bob alias Dan Clark und D.H. Peligro (DEAD KENNEDYS), produziert hat Cris Kirkwood (MEAT PUPPETS).

Frank, warum gerade jetzt eine neue FEEDERZ-Platte?

Nun, als Trump endgültig klargemacht hatte, dass so was wie Glaubwürdigkeit in den USA – und damit in der gesamten „freien Welt“ – nicht mehr existiert, war klar, dass wir wieder in den Ring steigen müssen. Trump brachte für mich das Fass zum Überlaufen. Der Kapitalismus ist völlig entgleist, ist komplett verrückt und hat der Menschheit den Krieg erklärt. Das ist jetzt unsere letzte Chance, den Kapitalismus zu zerstören. Denn sehen wir es mal realistisch, es gibt nur drei Optionen: Erstens: sich zu unterwerfen und das Inakzeptable akzeptieren. Zweitens: in Schildkrötenkostümen im Kreis herumlaufen und weinen. Drittens, und das ist die einzige vernünftige Antwort: Gegenwehr! Aufstand! Aber damit sollte man sich besser beeilen, denn die Zeit wird knapp. Worauf warten wir noch? Wir müssen die Dinge selbst in die Hand nehmen. Jetzt! Und wenn wir dabei Fehler machen, egal, dann sind es wenigstens unsere eigenen Fehler und nicht die von einem verfickten Arschloch von Boss. Natürlich müssen solche Unruhen eine Weile andauern und sich ausweiten. Bis das nicht mehr rückgängig zu machen ist.

Auf dem Cover eurer Single ist Trump in Hitler-Pose zu sehen. Man könnte sagen, der Vergleich ist etwas zu heftig. Warum also dieses Cover, und wer hat es gemalt?

Gemalt hat es Mike Fisher, und ich wollte es so haben, also trifft mich die alleinige Schuld daran. Und ob der Vergleich unverhältnismäßig ist, wird sich zeigen, denn Hitler fing ja auch nicht gleich damit an, Menschen in Öfen zu verbrennen. Nach dem Ermächtigungsgesetz dauerte es noch Jahre, bis die NSDAP wirklich mit ihren Verbrechen gegen die Menschlichkeit begann. Es gab freilich schon früh die Aktionen der SA, und hier fängt es jetzt auch langsam an. Und das kann schnell umkippen, wie ihr in Deutschland ja auch unglücklicherweise feststellen musstet. Übrigens soll Trump seiner Ex-Gattin zufolge „Mein Kampf“ und die Reden Hitlers gelesen haben – die Bücher sollen auf seinem Nachttisch gelegen haben.

Wie ist der Titel und die Abkürzung „WWHD“ zu verstehen?

Hier in den USA sind solche Armreife angesagt, auf denen „WWJD“ steht, als Abkürzung für „What would Jesus do?“, „Was würde Jesus tun?“. Angesichts von Trumps Vorliebe für Hitler dachte ich mir, es wäre lustig und enthüllend, wenn es solche Armreife mit „WWHD“ drauf gäbe.

Als Band habt ihr die Achtziger und damit die konservativen Reagan-Jahre mitgemacht, von denen es heißt, durch diese sei viel guter, wütender Punk und Hardcore entstanden.

Ja, damals herrschte viel Wut, aber nicht ansatzweise so viel wie heute. Und das aus gutem Grund. Ich will aber sehr hoffen, dass unsere Wut dieses Mal zu etwas mehr taugt als nur ein bisschen guter Musik, andernfalls sind wir komplett am Arsch.

Noch was?

„Denken Sie daran, jedes Mal, wenn Sie ein Bullen in Brand gesetzt, Ihr Sex besser wird.“