Man kennt es: Der meist gespielte Track einer Band bei Streamingportalen ist ein Coversong. Einerseits schön, dass man dadurch Aufmerksamkeit bekommt, aber wie schafft man es, dass diese Leute sich auch die eigenen Songs anhören? Sänger Bryan versucht uns den Ansatz der Band aus Florida zu erklären.
Die neue Platte „Levels“ beginnt mit einem Intro namens „Coverband“, was wahrscheinlich eine Anspielung auf all die Coversongs ist, die ihr bisher gemacht habt, und auf die Leute, die euch nur als Coverband kennen.
Es ist für die Leute, die es lieben, Bands zu kategorisieren. Ja, wir machen Cover, aber das ist nicht alles, was wir können. Die Leute, die meinen, FAME ON FIRE seien nur eine Coverband, haben keine Ahnung, wer wir wirklich sind. Wir sind eine Band mit echten Musikern. Unsere Cover sind immer eine völlig andere Version als die Originalproduktion des Songs. Es gibt einen Grund, warum sie so gut sind. Es ist nicht so gedankenlos, wie so viele Leute es gerne glauben würden. Außerdem haben wir mehrere Original-Singles und ein Album herausgebracht, so dass FAME ON FIRE viel mehr zu bieten haben, als die Leute vielleicht denken.
Wie wichtig waren Coversongs denn für eure Karriere bislang? Ihr habt ja einige gemacht.
Um ehrlich zu sein, haben wir mit unserer alten Band nur eigene Songs geschrieben, aber das hat uns nie wirklich weitergebracht. Wir haben unser erstes Cover gemacht, ohne Hintergedanken zu haben, ohne Erwartungen, und es ist explodiert. Cover zu machen, ermöglichte es uns, ein Publikum zu aufzubauen. Indem wir dieses nutzten und nun Leute hatten, die bereit waren, uns zuzuhören, konnten wir unsere eigenen Songs veröffentlichen. Wer weiß, ob wir ohne Coversongs dieses Interview hier führen würden.
Wie haben all diese Coversongs euch als Musiker und die neue Platte beeinflusst?
Wir denken beim Schreiben von Songs nicht wirklich an die Cover, und wir beziehen uns auch nicht auf sie. Aber sie haben uns definitiv ein Verständnis für einen guten Song vermittelt und dafür, was es braucht, um einen großartigen Song zu machen.
Wie schwer ist es, Leute für eure eigene Musik zu begeistern, wenn man sie mit einem Coversong für sich gewonnen hat?
Es ist ziemlich nahtlos, wenn es darum geht, die Fans der Cover dazu zu bringen, sich unsere Songs anzuhören. Nun mag den eigenen Songs dieser „Oh mein Gott, eine Rockband hat ‚Gucci gang‘ gecovert“-Faktor fehlen, aber die Leute, die uns deswegen mögen, werden sich auch unsere eigenen Songs anhören. Wir haben eine Fangemeinde aufgebaut, die die Cover und unsere Songs liebt. Sie kommen wegen der Cover und bleiben wegen der eigenen Songs.
Glaubst du, dass ihr irgendwann mit den Covern aufhören werdet?
Es ist wirklich zu früh, um zu sagen, ob wir aufhören werden, Cover zu machen. Wir haben es definitiv etwas runtergefahren, aber wenn der Song passt und die Gelegenheit günstig ist, dann ja, dann werden wir ein Cover aufnehmen.
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