Dass ENTOMBED A.D. eine Bank sind, war klar, dass sie aber mit „Bowels Of Earth“ aktuell so ein exzellentes Oldschool-Death-Metal-Album abgeliefert haben, überraschte dann doch. Ein guter Grund, Bandboss L-G Petrov ein paar Fragen zu stellen.
Da du seit dreißig Jahren über den Tod singst. Wie willst du nicht sterben?
Ich will nicht jung sterben, haha!
Apropos Tod, ihr covert „I’ll never get out of this world alive“ von Hank Williams ab. Warum Hank?
Das war Nicos Idee. In der Country-Musik gibt’s schon tolle Texte und bei diesem spricht der Titel für sich.
Beim Video zu „Elimination“ bekommt man den Eindruck, dass eine Tour von ENTOMBED A.D. nur aus Bier, Zigaretten und Spaß besteht. War das auch ein bisschen „inszeniert“ oder ist es ein realistischer Eindruck?
Ja, das ist sehr stark dramatisiert, haha! Nein, um ehrlich zu sein, das ist die reine Wahrheit, das trifft ziemlich genau, wie wir sind und was wir auf Tour tun – trinken, rauchen und headbangen, die ganze Zeit. In der ersten Fassung war der Clip vielleicht sogar zu realistisch, deshalb beschlossen wir, es als offizielles Video in einer „gezähmten“ Version zu veröffentlichen.
Und wer ist der Stagediver im Rollstuhl? War das eine ungeplante Aktion?
Ja, das war spontan. An diesem Tag lief alles superchaotisch und ich habe mit dem Kerl im Rollstuhl geheadbangt. Das Nächste, was passierte, war, dass er plötzlich am Stagediven war. Das ist einer dieser Momente, in denen man nur denkt: Wow, fuck yeah!
„Bowels Of Earth“ ist ein Heavy-Oldschool-Death-Metal-Killer-Album, aber ich finde, dass es auch einen gewissen Touch von „Wolverine Blues“ hat, das 1993 rauskam. Zufall?
Nun, das ist es, was wir tun, und vielleicht ist es auch ein guter Zufall. Das neue Album entstand, nachdem wir ohne Ende getourt haben, es vermittelt viel von unserem „Live-Vibe“. Deshalb ist ein Video wie „Elimination“ so direkt und passt so gut zu uns.
Wie sorgst du dafür, dass das, was du machst, auch nach so vielen Jahren im Geschäft nicht langweilig wird?
Es ist immer eine Herausforderung, es wird immer wieder Dinge geben, über die man nachdenken muss, und das ist es, was Bands tun. Alben aufnehmen und Touren, und wenn man merkt, dass viele Jahre vergangen sind und man immer noch da ist, ist das sehr motivierend. Metal ist ein Lifestyle und wir genießen ihn total. Man muss das leben, dann vergehen die Jahre wie im Flug. Es geht nicht allein ums Geld.
Und da du es wahrscheinlich weißt: Was finden wir in den „Bowels Of Earth“, den „Eingeweiden der Erde“? Eine verborgene Welt wie im Buch von Jules Verne? Oder die Reptiloiden, die die Welt beherrschen?
Vielleicht ein bisschen von beidem? Haha! Es ist cool, die Lyrics einfach mal so stehen zu lassen und sie jeden auf seine eigene Weise interpretieren zu lassen!
Joachim Hiller, Ollie Fröhlich
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