Wo und wann gegründet, heute wo ansässig?
2002 in Schaumburg. Das liegt irgendwo in der Pampa zwischen Hannover und Bielefeld. Da ich hier auch kleben geblieben bin: immer noch Schaumburg.
Von wem gegründet worden und wer steckt heute dahinter?
Damals Daniel, heute Daniel. Ich habe natürlich Hilfe von tollen Leuten. Aber so was wie das „Tagesgeschäft“ mache ich alleine. Alle Entscheidungen treffe ich und habe das dann selber zu verantworten. Wobei ich natürlich auch gerne auf Ratschläge von mir wichtigen Leuten zurückgreife.
Lebst du von deinem Label?
Es trägt sich einigermaßen. Bei mancher Platte bleibt was übrig, die muss dann eben eine andere mittragen. Finanziellen Gewinn gibt es nicht. Wenn man davon leben wollte, müsste man wohl ganz anders an die Sache rangehen beziehungsweise einen Fluxkompensator zur Hand haben.
Was machst du sonst noch?
Ich habe einen normalen Job. Musikbezogen mache ich noch zusammen mit Ralf eine Radiosendung namens „Sendebewusstsein“ auf Radio Flora, radioflora.de.
Welche sind deine bevorzugten Stilrichtungen?
Es gibt keine schlechte Musik, es gibt nur schlechte Menschen. Hehe. Keine Ahnung, prinzipiell höre ich sehr textbezogen Musik. Wenn mir der Text eines Liedes gefällt, sind das schon mal mindestens 70% der Miete (vielleicht sollte ich lieber Bücher rausbringen!). Aber wenn man sich die bisherigen Veröffentlichungen so ansieht ... schwierig, den grellbunten Fun-Punk-Faden zu finden.
Deine Labelvorbilder?
Es gibt Labels, die ich sehr schätze, aber ich orientiere mich nicht allzu sehr daran. Deutschlandbezogen machen Major Label oder auch Twisted Chords sicherlich mehr richtig als falsch. Die mag ich sehr. Da blitzt dann manchmal sogar so etwas wie Bewunderung durch. Das dürfen die aber natürlich nicht wissen.
Die ersten Bands, die heutigen Bands?
Ich habe zuerst unter anderem Labelnamen Tapes rausgebracht. Auf Elfenart gab es dann erst ein paar CD-Rs rund um den Augsburger Lyriker Gerald Fiebig. Aktuelle Labelbands, was man eben so nennt, sind z.B. TISCHLEREI LISCHITZKI, KARMACOPTER, N.I.C.H.T.S 2.0 und OPTION WEG.
Was waren deine drei wichtigsten oder besten oder meistverkauften Veröffentlichungen?
In dem Moment der Veröffentlichung sind alle Sachen wichtig. Manche verblassen dann sicherlich im Laufe der Zeit. Das sind aber die wenigsten. Am meisten verkauft oder vertauscht habe ich natürlich die Sachen, die ich alleine rausgebracht habe, also nicht mit anderen Plattenbaumenschen zusammen. Deswegen würde hier das Nennen von bestimmten Platten das Bild schon etwas verzerren.
Was fasziniert dich am Labelmachen?
Wie soll ich das beantworten? Ich mag dieses Netzwerk irgendwie. Ich mag es, Leute zu unterstützen, von denen ich finde, dass sie es wert sind. Ich mag es, zu beobachten, wie eine Platte entsteht. Von dem Moment „Hey, lass uns ’ne Platte aufnehmen!“ bis zum ersten Anhören des fertigen Tonträgers. Steh ich drauf. Plattenaufwachstum. Ich hatte mal ’ne Zeit, bei der ich beim „privaten“ Musikhören jede Band/Platte innerlich als Elfenart-tauglich oder -untauglich eingestuft habe. Das habe ich mir zum Glück wieder etwas abgewöhnt.
Deine Labelpolitik?
„Druck machen, Druck machen, Druck machen“.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #102 Juni/Juli 2012 und Florian Feldmann