The Shape Of Punk To Come“ klaut gerne und viel, erfindet gleichzeitig aber auch neu. Musikalisch wie künstlerisch. Den Titel lehnte man an das zweite Album „The Shape Of Jazz To Come“ des Jazz-Saxophonisten Ornette Coleman an, einem kleinen Meilenstein des Jazzgenres hinsichtlich der Loslösung von formalen Zwängen. Das Artwork ist gleich eine doppelte Referenz an die Single „Teen-Age Dance Session“ der Post-Hardcore-Kombo RYE AND THE COALITION beziehungsweise RYE COALITION aus dem Jahr 1997 und die EP „Teen-Age Dance Session“ des Jazz-Orchesterleaders Dan Terry von 1954. Wer die Band um Dennis Lyxzén kennt, wird wissen, dass sie sich dabei durchaus etwas gedacht hat. Ein Blick in die Linernotes bestätigt das: „Like the rebellious swing kids of the 40’s or the crazy jazz heads of the 50’s to the stylish mods of the 60’s we all need to recognise that style in contradiction to fashion is necessary to challenge the conservatism of the youth cultures placed upon us. Strict in our style but with a touch of elegance and freedom and individualism. The uniform and the production of constructive challenges comes in the most unexpected of shapes, Ornette Coleman reinvented jazz altogether and we need a new beat to move to so grab your partner and ask: Do you want to go out with me, watch me get on my knees and bleed?“ Der Steineschmeißer auf dem Cover neben dem Bild einer durch ein End-1970er-MXR Distortion+, Gollmer 60’s Trem und Wah-Pedal gejagten Les Paul, in der von Drummer David Sandström unter der künstlerischen Gesamtleitung Lyxzéns erstellten Collage, untermauert diese Forderung noch mal optisch. Und zack, ist mal eben ein weiteres Genre zersägt und mit ein paar fixen Neujustierungen wieder neu zusammengefrickelt. Frei nach dem Motto: „Fight fire with fire and everything will burn. Yeah.“