CARDIOPHONIC RECORDS

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Verdiente Plattenfirmen im Kurzportrait

Wo und wann wurde das Label gegründet und wer steckt dahinter?

Ich (Johannes) habe das Label im Herbst 2012 in Hamburg gegründet.

Was machst du sonst noch?

Ich bin dabei, meinen Master in Psychologie zu machen, betreue Menschen mit psychischen Erkrankungen und arbeite ab und an in einer Kneipe. Bis vor ca. einem Jahr war ich noch selbst in Bands aktiv. Für diese Tapes zu machen, war dann wohl auch die erste Motivation für ein Label.

Welche sind deine bevorzugten Stilrichtungen?

Im Prinzip könnte es von Solokram mit Akustikgitarre und Rap über experimentalen Drone bis hin zu Hardcore, Punk, Grind, Crust usw. reichen. Ich muss es vor allem mögen und dahinter stehen können.

Die ersten Bands, die heutigen Bands?

Die ersten waren meine beiden eigenen Bands CHIPKO und YRA. Dann habe ich SHUDDER AND SPIT aufgenommen und von denen zwei Tapes herausgebracht und das neueste Tape ist das Debüt von WAIVE.

Was waren deine drei wichtigsten, besten oder meistverkauften Releases?

Das Beste war sicherlich das Tape von VLADIMIR HARKONNEN. Das YRA-Tape war mir persönlich wichtig, weil das alles doof auseinander ging und ich bisher in kein Projekt so viel Energie investiert hatte. Wenn du mit so was ins Wasser fällst, bist du froh, wenigstens 100 Tapes gemacht zu haben. Das hat mich ganz schön umgehauen, aber so hat es dann zumindest etwas Selbsterhaltendes oder Selbstrealisierendes.

Decken die Verkaufszahlen die Herstellungskosten?

Ja! Das klappt echt super cool! Wenn ihr ’ne kleine Band habt, dann macht doch auch einfach ein paar Tapes. Die Stückzahlen belasten niemanden so wie bei CDs oder Vinyl. Aber ich würde auch gerne mal ein paar schöne LPs raushauen. Vielleicht mit anderen zusammen!?

Was fasziniert dich am Labelmachen?

Ich habe das irgendwie gebraucht, als mit meinen eigenen Bands wenig los war. Ich wollte etwas, wo ich was machen kann, ohne dass mir jemand reinpfuscht oder einfach ultra verpeilt ist und mich dadurch ausbremst. Ich mag es unglaublich gerne, mit anderen Leuten etwas Eigenes zu schaffen und zusammenzuarbeiten. Und ich habe ja fast alle Tapes selbst kopiert und von Hand beklebt oder besiebdruckt. Ich liebe es einfach, Musik oder Hörspiele zu hören und dabei zu basteln.

Deine Labelpolitik?

Ich mache das alles aus Liebhaberei zum DIY-Gedanken und aus Spaß an der Sache. Anfangs habe ich die Tapes fast für den Einkaufspreis der Materialien verkauft, aber das passt nicht. Du brauchst ja auch Kohle fürs Porto usw. Den Bands mache ich dann meistens zwischen 50 und 100 Tapes für etwas über dem Einkaufspreis und ich entscheide dann, wie viele ich selbst haben will. Das ist megafair und alle sind happy.