BLUE ROCKIN’

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Halleluja in Blau

Regelrechte Wanderprediger sind die drei Jungs von BLUE ROCKIN’. Ihre Mission ist es, tanzbare Musik unter die Leute zu bringen, seit nunmehr fast acht Jahren schon. Anfangs ging es noch sehr Rockabilly-lastig zur Sache, wenn auch schon mit ihrem typisch rotzigen und rauhen Sound, der auf Schnickschnack verzichtet. Außer Frage steht, dass das süddeutsche Trio mittlerweile da angekommen ist, wo es hinwollte. Neben Elementen von Rockabilly, Surf, Garage, Trash und etwas Punkrock greifen sie auf ihrem neuem Album „Skull And Crossbones“ auch verstärkt Elemente aus dem Oldschool-Psychobilly auf, was den Bastardfaktor durchaus erhöht. Sänger und Kontrabasser Joe stand uns Rede und Antwort.

Was bedeutet BLUE ROCKIN’? Hat das etwas mit der Uniformfarbe der New Yorker Cops zu tun, dem „NYPD Blue“-Farbton?

Hehe, gute Überlegung, aber nein. „Blue“ steht für traurig oder betrübt. Und wir schreiben die besten Songs, wenn wir in dieser Stimmung sind. Aber gleichzeitig rocken wir dann im Proberaum ab und drehen durch, das ist das „Rockin’“. Also BLUE ROCKIN’.

Was ist das Besondere an eurer Musik? Für mich passt sie in keine Schublade. Habt ihr eine passende?

Klar, es ist Rock’n’Roll im weitesten Sinne. Aber da wir wirklich viele Elemente anderer Stile mit reinbringen, ist es schwer, uns irgendwo hineinzustecken. Und das ist gut so.

Macht ihr Musik für eine bestimmte Szene?

Eigentlich kommen alle möglichen Leute zu unseren Gigs. Das Publikum ist meistens bunt gemischt. Eine schöne Sache. Aber wir werden auch innerhalb der Rockabilly- und Psychobilly-Szene viel gebucht. Die hat sich in den letzten Jahren wirklich positiv entwickelt.

Eure Musik wirkt ziemlich ungeschliffen und dreckig. Wie bekommt ihr das hin?

Wir benutzen kaum technischen Schnickschnack. Pur in den Verstärker rein, pur aus dem Verstärker raus. Der Kontrabass hat, im Gegensatz zu den meisten anderen Bands, kaum Klick. Er ist eher füllend und breit. Die kräftige und rohe Stimme macht natürlich auch viel aus.

Welche Bands oder Musiker haben euch inspiriert?

Auf jeden Fall die SONICS, THE CLASH, BATMOBILE, THE KREWMEN und Reverend Horton Heat, Leute wie Mike Ness und Morrissey.

Welche Banderfahrungen habt ihr bisher?

Wir haben schon alle in verschiedenen Bands gespielt, etwa in den STOMPIN’ SHOES, bei KINGS AND LOSERS oder den HOUND DOGS. Bruno spielt aktuell noch beim BURNOUT TRIO mit.

Mit „Skull And Crossbones“ liegt euer drittes Album vor. Wie habt ihr euch musikalisch im Laufe eurer Bandgeschichte verändert?

Die ersten beiden Alben waren sehr klassisch gehalten. Zwar auch schon sehr rotzig und überhaupt nicht authentisch, eher Fifties- und Sixties-mäßig, aber doch im klassischen Rockabilly-Gewand. Bei „Skull And Crossbones“ ist viel mehr Oldschool-Psychobilly drin und auch mehr modernere Elemente.

Wie kam es zu eurem gelungenen THE SMITH-Cover „What difference does it make“?

Das war eigentlich unvermeidbar, da wir große Fans der SMITHS sind. Wir haben immer wieder für uns im stillen Kämmerlein Songs von denen gespielt, aus Spaß an der Freude. „What difference ...“ hat sich dann so gut entwickelt, dass wir es unbedingt auf das Album packen wollten.

Wo seht ihr euch in zehn Jahren?

Da möchte ich mich doch auf einen berühmten Wanderprediger berufen: Könnte gut sein, das wir immer noch durch das Land ziehen, um den Menschen ein wenig Freude und Glückseligkeit zu bringen ... Halleluhja!