Nur einmal hat man die Chance für einen ersten Eindruck. Das gilt auch für AS EVERYTHING UNFOLDS, die mit „Within Each Lies The Other“ dieser Tage ihr Debüt veröffentlichen. Darauf probiert sich die britische Post-Hardcore-Formation noch aus, noch haben sie – wahrscheinlich – ihren finalen Stil nicht entwickelt. Wir sprechen mit Sängerin Charlie Rolfe darüber.
Bisher sind AS EVERYTHING UNFOLDS nur durch EPs aufgefallen. Mit „Within Each Lies The Other“ liegt nun das erste Album vor, dem Kollege Marcus in der letzten Ausgabe attestierte, dass sie noch keinen eigenen Stil gefunden haben. Charlie ist dies durchaus bewusst. „Ich würde sagen, dass jedes Debütalbum, wenn man später in den Backkatalog einer Band zurückschaut, in alle Richtungen geht. Nehmen wir ENTER SHIKARI, sie sind ein perfektes Beispiel dafür. Ihre Musik ist mittlerweile super ausgestaltet und abgestimmt. Wenn du dir im Gegensatz dazu „Take To The Skies“ anhörst, dann ist das absolutes Chaos. Die Songs sind alle anders. Aber ich mag es trotzdem. Mit einem Debüt versuchst du dich, veröffentlichst das, was du bisher geschrieben hast. Oft bist du noch kein professioneller Musiker. Du lernst noch. Wir hatten zum Beispiel auch ein Problem mit dem Flow des Albums. Es gab bestimmt zehn Versionen mit unterschiedlichen Reihenfolgen. Daraus lernen wir aber für das nächste Mal, gerade weil dies eine Kritik war, mit der wir uns auseinandersetzen mussten. Aber das wussten wir schon. Mir ist es auch lieber, dass die Leute die Reihenfolge der Lieder nicht mögen als die Songs selbst.“ Für die Sängern fühlt sich der erste große Release anders an als die einer EP. „Das ist ein riesiger Unterschied. Wir sind mittlerweile in einer ganz anderen Position. Unsere EP war damals eine Eigenveröffentlichung und wir hatten ein anderes Management. Nun haben wir ein neues Management, ein Label, einen Agenten, Endorsements.“
Auch wenn AS EVERYTHING UNFOLDS auf ihrem Debüt viele Facetten abbilden, ein übergreifendes Element gibt es – Keyboarder Jon Cassidy. Dieser wirkt mit seiner Hintergrund-Orchestrierung wie eine Art Klebstoff zwischen den Liedern. „Das ist eine gute Beschreibung! Er ist tatsächlich wie ein Kleber, der alles zusammenhält. Er schreibt gleichzeitig auch sehr viel für die Band. Wenn es ihn nicht geben würde, wären die Lieder wahrscheinlich noch schlimmer“, lacht die Charlie. „Sie würden noch mehr in unterschiedliche Richtungen gehen. Er gibt uns da eine gewisse Einheitlichkeit.“ So ist das Debüt der Briten zwar beileibe nicht perfekt geworden, AS EVERYTHING UNFOLDS sind sich dessen aber durchaus bewusst. Noch befindet sich das Sextett am Anfang seiner Karriere und alle Wege stehen ihnen offen. „Within Each Lies The Other“ eröffnet ihnen jedenfalls genug Möglichkeiten für kommende Alben.
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