Alex Schwers ist im Ruhrgebiet in Punkrock-Kreisen bekannt wie der sprichwörtliche bunte Hund. Er ist der Kopf des Sommerfestivals Ruhrpott Rodeo und der Weihnachtsparty Punk im Pott, er ist Schlagzeuger bei SLIME und ansonsten das, was man „Vollblutmusiker“ nennt. Bei zig Touren von befreundeten Musikern und Bands hat er getrommelt, auf zig Platten anderer ist er zu hören – und hat nun auch ein Soloalbum am Start als Swag Boy Alex mit dem kryptischen Titel „Hubschrauber & Dinosaurier“. Viele Gründe für viele Fragen also.
Alex, das Jahr 2020 lief für dich ... wie?
Ungewöhnlich, anders irgendwie. Ich denke mal, jedem, der mit seiner Band Konzerte spielen wollte oder ein Festival organisiert hat, ging es da ähnlich.
Und wie geht es dir, was hast du in den letzten Monaten so getrieben, was hält dich busy?
Im Mai hätte ich Schlagzeug auf einer Europatour mit Jeff Dahl gespielt, hatte mich voll drauf gefreut, und im September wäre ich mit einem Orchester für einige Konzerte in Kanada gewesen. Zusätzlich die SLIME-Tour, Festivals, alles abgeblasen. Aber egal, ich habe mich dann auf meine eigene Platte gestürzt und die endlich mal fertig gemacht. Ein Wohnmobil habe ich mir auch gekauft, worin ich eigentlich den Winter über in Portugal verbringen wollte, aber jetzt ist das ja im Moment nicht so einfach, durch Frankreich und Spanien zu kommen, deswegen werde ich wohl noch ein bisschen abwarten und dann irgendwann losfahren, wenn es sich beruhigt hat. Und zwischendurch war immer mal wieder etwas Action mit zum Beispiel dem Ruhrpott Rodeo-Livestream, den wir kurzfristig innerhalb von zehn Tagen aus dem Boden gestampft haben. Das hat total Spaß gemacht und ein bisschen getröstet. Danach bin ich mit dem alten Hollandrad meiner Mutter vom Ruhrgebiet nach München gefahren und habe unterwegs Freunde besucht. Ohne Lockdown wäre ich bestimmt nicht auf so was gekommen, so gesehen hatte das auch was Gutes.
Du hattest im Frühjahr, als sich abzeichnete, dass es nichts wird mit RR2020, eine Rettungskampagne angestoßen, bei der eine Menge Soli-Shirts verkauft wurden.
Die Absage war natürlich ein finanzielles Desaster. Drei Monate vor dem Festival muss man schon mit vielen Dingen in Vorkasse gehen und ein großer Teil davon war natürlich futsch. Wir haben dann, wie viele andere auch, Soli-Shirts gemacht und fast 2.000 Stück davon verkauft. Damit lässt sich so ein finanzielles Loch nicht stopfen, aber es war definitiv mehr als nur eine symbolische Hilfe. Die Unterstützungsbereitschaft vieler Leute war im Frühjahr riesig, ich glaube, das hat vielen Clubs und Veranstaltern sehr geholfen. Die letzten Wochen vor der offiziellen Absage haben wir auch kaum noch Tickets verkauft, so dass ich am Ende sehnsüchtig darauf gewartet habe, dass da endlich eine Ansage von den Behörden kommt. Das hätte einfach keinen Sinn mehr gemacht, das Risiko war zu groß, dass da am Ende nur halb so viele Leute wie sonst auf der Wiese stehen.
Wie schätzt du aktuell die Situation für 2021 ein, was dein und andere Festivals betrifft?
Ich glaube, es werden Open Air Festivals stattfinden. Wir haben in den letzten Wochen ein Corona-Konzept fürs Ruhrpott Rodeo entwickelt. Um das umzusetzen, brauchen wir einiges an zusätzlichen Flächen, aber die Wiesen habe ich bei den Bauern optioniert. Irgendwie glaube ich eher daran, dass im Sommer 2021 Open-Air-Veranstaltungen stattfinden, als dass im Winter 2021 Indoor-Konzerte laufen. Eine andere Frage ist natürlich, selbst wenn bei uns größere Festivals wieder gehen, wie sieht es in anderen Ländern aus, ob internationale Bands hier einfliegen können und so weiter. Einige Veranstalter basteln sich mittlerweile Plan-B-Festival-Varianten mit überwiegend europäischen Bands, für den Fall, dass da zum Beispiel in den USA noch was eskaliert ... ich natürlich auch.
Vor ein paar Monaten gab es so eine Art „Shitstorm im Wasserglas“, als dein Ruhrpott Rodeo als „Pimmelfestival“ gedisst wurde. Was war da los? Und die Diskussion, um mehr Frauen auf Festivalbühnen gibt es ja schon länger ... zu Recht.
Man kann nicht leugnen, dass es speziell in der Punk-Szene mehr Musiker als Musikerinnen gibt. Dagegen anzusteuern und die Bühnen für mehr Frauen zu öffnen, finde ich richtig und gut und das tue ich seit Jahren. Es gibt im Booking die Regel, wenn zwei Bands zur Auswahl stehen, dann bin ich im Zweifel für die mit weiblicher Beteiligung. Und wenn man mal ehrlich ist, hat eine Nachwuchs-All-Girl-Punkrock-Band es leichter, an Gigs zu kommen, als eine Band mit fünf Typen. Auf den, wie du sagst, „Shitstorm im Wasserglas“ habe ich keine Lust, groß einzugehen. Ich weiß nicht, wer das angezettelt hat, aber mir wurde erzählt, dass der Zwakkelmann als Sexist bezeichnet wurde ... das ist mir gelinde gesagt zu doof. Mit Linus Volkmann hatte ich mich mal vor einem Jahr in Düsseldorf getroffen und das Thema vor laufender Kamera diskutiert. Er wollte das eigentlich hochladen, hat das aber nie gemacht, weil er, wie er im Nachhinein gesagt hat, „zu besoffen“ war ... Na ja, ich bin dafür extra nach Düsseldorf gefahren, schade, dass ich nicht mitgefilmt habe ... Im Rodeo-Stream war er dann noch mal als Gast zugeschaltet, aber wir hatten da leider Probleme mit der Übertragung, so dass ein vernünftiges Gespräch kaum zustande kam.
Nun ist es zweifellos so, dass die absolute Mehrzahl der Auftretenden beim RR männlichen Geschlechts ist – was aber auch ein ganz grundsätzliches Phänomen, ja Problem der Punk-Szene ist. Hast du mal ausgerechnet, wie die Mann/Frau-Relation – divers nicht zu vergessen – in den letzten Jahren war?
Ja, klar. Das schwankt von Jahr zu Jahr und hängt von mehreren Faktoren ab. Vor ein paar Jahren war das Bewusstsein dafür auch noch gar nicht vorhanden, deshalb ist es grundsätzlich gut, dass das Thema jetzt auf dem Tisch ist. Da muss eine ganze Branche und Szene zusammenarbeiten und Bands mit Frauen so aufbauen, dass sie in Festival Line-ups Stück für Stück nach oben wandern können. Ein echtes Problem ist, dass es kaum große Bands mit Frauen gibt, die so ein Festival headlinen können. Das ist sehr schade, wenn alle die entsprechenden Platten kaufen würden, wäre das anders. Es kommt dann natürlich sofort die Antwort: Aber was ist mit DISTILLERS und INTERRUPTERS? Ja, mein Gott, denen stehen aber fünfzig Männerbands gegenüber, und wenn die beide an dem Termin nicht verfügbar sind, kann man das nicht ändern. Es kann ja auch nicht richtig sein, bis 17 Uhr einen Haufen Frauen auf die Bühne zu stellen, die dann die Steigbügelhalter für die Rockstarmänner machen dürfen. Darauf kommt dann oft direkt der Vorschlag: Ja dann lass doch einfach eine unbekannte Frauenband spät abends spielen. Na klar, dann erkläre bitte mal SOCIAL DISTORTION, dass irgendeine Frauenband aus Castrop-Rauxel, von der die noch nie gehört haben, nach denen spielen soll! Das gibt eine lustige Diskussion mit deren Management und endet mit deren Absage. Ich habe einer befreundeten klassischen Musikerin mal davon erzählt, worauf sie meinte, dass es für sie fürchterlich wäre, wenn sie feststellen müsste, dass sie nur aufgrund ihres Geschlechts gebucht wurde. Die Sängerin einer Punkband hat mir mal erzählt, dass sie gern öfter spielen wolle, um den Frauenanteil zu heben. Ich habe sie gefragt, warum in ihrer Band denn dann drei Typen spielen, worauf ihre Antwort war, dass sie einfach keine Musikerinnen finden konnte ... finde den Fehler! Was mich mal interessieren würde: Zählt eine Bassistin eigentlich genauso viel wie eine Sängerin ...?
Und was ist mit den Frauen hinter den Kulissen?
Beim Rodeo arbeiten über 300 Leute, in der gesamten Crew ist der Frauenanteil tatsächlich bei 50%. Ich finde es gut und richtig, für das Thema zu sensibilisieren und entscheidende Weichen zu stellen, wenn man es in der Hand hat, aber die Problematik reicht viel tiefer und ein paar Festivals sind nicht die Ursache des Übels und können das nicht richten. Beim nächsten Rodeo spielen zum Beispiel MESSED UP aus Belarus. Die spielen weder weil sie Frauen sind noch weil sie aus Belarus sind, sondern einfach weil sie eine Hammer-Band sind. Es geht um Musik, natürlich buche ich auch hin und wieder bestimmte Bands, um ein etwas ausgeglicheneres Geschlechter- oder Nationalitätenverhältnis herzustellen, aber das darf nicht die Regel sein. Die Lösung kann nur sein, sich möglichst viel mit diversen Bands zu beschäftigen und die Rosinen rauszusuchen und im besten Fall als gesamte Szene diese Bands aufzubauen. Dazu zählt eben auch, dass man ihre Platten kauft und ihre Musik hört. Ich habe mich, glaube ich, als einziger Veranstalter überhaupt öffentlich mit der Thematik auseinandergesetzt, weil mir das am Herzen liegt. Ein Pop-Festival mag es da leichter haben, und mir tun Veranstalter von Death- und Black-Metal-Festivals in der Hinsicht echt leid.
Sprechen wir über SLIME, wo du ja Schlagzeug spielst ... Was ist passiert, was kannst und willst du zum Abgang von Sänger Dirk sagen?
Der Bandsegen hing schon länger schief. SLIME waren nie eine Band, die einfach aus fünf Kumpels besteht wie wahrscheinlich COCK SPARRER. SLIME waren immer fünf Individuen. Christian, unser Gitarrist, hat mir mal erzählt, dass er während der ersten SLIME-Phase von 1979 bis 1984 kein einziges Wort mit Dicken gewechselt hat. Die beiden sind auch einfach total gegensätzliche Typen. Trotzdem hat es jetzt elf Jahre in ein und derselben Konstellation funktioniert, so lange wie nie zuvor. Das ist irgendwie auch die Stärke, die SLIME für mich ausmacht. Es gab ja auch in den Achtzigern und Neunzigern immer mal widersprüchliche Momente, aber dann durch die Reibung innerhalb der Band auch immer geniale Highlights. Ich habe ein bisschen gebraucht, um zu schnallen, wie SLIME funktionieren. Elf ist letztendlich der Motor der Band, ohne Elf wären SLIME schon 1983 Geschichte gewesen. Und dann gibt es immer mal wieder jemanden, der das Ruder für eine bestimmte Zeit in die Hand nimmt. In den Neunzigern war das mal Stephan Mahler, aber auch Christian Mevs hatte phasenweise großen Einfluss, und auf der letzten Platte war mein Einfluss größer als zuvor. Es ist ein ständiges Gezerre verschiedener Geschmäcker und Marschrichtungen und letztendlich landet alles immer wieder bei Elf, ohne dass er aber in dem Sinne der Chef ist. SLIME funktionieren demokratisch ... Und wie es in dem Song „Demokratie“ ja auch heißt: „Demokratie, die klappt wohl nie“, ist es dadurch wie vorprogrammiert, dass es alle paar Jahre explodiert.
Wie jetzt wieder ...
Die letzte SLIME-Platte „Wem gehört die Angst“ wurde genau zu Beginn des ersten Lockdowns veröffentlicht und an genau dem Tag hätten wir ein Release-Konzert im SO36 in Berlin gehabt. Als ich schon hinter Hannover war, habe ich den Anruf gekriegt, dass ich wieder umdrehen kann. Den Rest der Tour mussten wir dann erst verschieben und schließlich absagen. Bis zu dem Zeitpunkt lief das total gut, wir hatten alle das Gefühl, dass wir als Band besser waren als auf den beiden Touren davor, und es kamen fast überall mehr Leute zu den Konzerten. Man hat da schon gespürt, dass Dirk sich innerlich von der Bühne verabschiedet hat und noch mal alles geben wollte. Es gab schon länger Uneinigkeit darüber, wie es weitergehen soll, und als wir dann alles absagen mussten, lagen die Nerven schließlich blank und es hat gekracht. Mir haben schon einige Leute aus anderen Bands erzählt, dass der Corona-Scheiß sie auf eine Zerreißprobe stellt. Ich denke mal, Corona wird leider noch einigen Bands den Garaus machen. Am Ende bin ich auch einige Male übelst mit Dirk aneinandergeraten, aber das ändert nichts daran, dass er meinen Respekt für 41 Jahre SLIME hat und dass ich ihm alles Gute wünsche. Ich weiß, viele hätten da gerne mehr private Details, aber mir ist das immer suspekt, wenn Bands so was im Nachhinein öffentlich austragen.
Wird und kann es weitergehen – ohne Dirk? Und falls ja, mit wem an seiner Stelle?
Wir anderen vier verstehen uns sehr gut, aber wie die DEAD KENNEDYS zur eigenen Coverband zu verkommen, mit einem Dirk-Double als Sänger, kommt jedenfalls nicht infrage. Entweder es gibt eine Initialzündung mit einem Typen, der uns komplett wegbläst und direkt mit neuen Songs ... oder wir lassen es lieber. Ich habe keine Ahnung, was passieren wird, im Moment sind wir alle sehr mit anderen Dingen beschäftigt.
Genau: Du hast ein Soloalbum aufgenommen als Swag Boy Alex, der Titel: „Hubschrauber und Dinosaurier“. Wie muss man sich das vorstellen: Du allein im nicht so stillen Kämmerlein vor dem Computer?
Nee, gar nicht! Ein Teil der Songs ist schon vor ein paar Jahren in einer Berghütte in Andalusien entstanden, aber nie zu Ende gebracht worden. Ich war damals mit Claus Luer, Highko von den ADICTS und Fratz von Hulk Räckorz drei Wochen in dieser geilen Hütte und habe Musik gemacht. Peter von HASS war mit seinem Recording-Kram dabei und hat das aufgenommen, das war quasi der Grundstein der Platte. Wir waren da irgendwo mitten in den Bergen auf 1.700 Meter Höhe, umgeben von Wald. Auf dem Hinweg ist uns der Sprit ausgegangen und da ist auch direkt das erste Lied „Wir haben den Tank verstanden“ entstanden. Auf der Platte hört man auch manchmal den Sound der Grillen, die da extrem laut waren, im Hintergrund und manchmal kann man auch das Brummen der Bierzapfanlage von der Terrasse hören. Ich glaube, davon sind noch vier Songs auf der Platte gelandet, der Rest ist in letzter Zeit entstanden. Und als klar war, dass 2020 ein ziemlich ödes Jahr wird, habe ich hier in meinem Homestudio alles vorbereitet und ein paar Freunde gefragt, ob sie das mit mir im Salon Berlin Studio aufnehmen.
Mitgewirkt haben unter anderem Claus Luer von KNOCHENFABRIK und CHEFDENKER, Nika von DIVA KOLLEKTIV, Bela B, Highko von den ADICTS, Elf von SLIME, die Pianistin Vika Yermolyeva aka Vkgoeswild, Kilian von EGOTRONIC, Dee Dammers von U.D.O. und gemischt wurde sie von Christian Mevs. Wie kommt man zu solchen illustren Gästen?
Wichtig finde ich dazuzusagen, dass es bei der Platte nicht um große Rockstar-Features geht. Ich habe keinen gefragt, um da eine tolle Ansammlung von Namen zu haben, sondern weil es sich irgendwie immer ergeben hat und musikalisch passte. Mit Dee von U.D.O. war ich zum Beispiel 2015 zusammen mit Sonny Vincent auf Tour. Der ist einfach ein geiler Gitarrist, und auch wenn es im Punkrock verpönt ist, ich stehe total auf seine Tapping-Soli. Bela spricht in einem Song die Rolle des lieben Gotts, das passte natürlich wie die Faust aufs Auge. Kilian von EGOTRONIC kam ganz am Schluss ins Spiel, weil ich irgendwie noch ein paar Synthiesounds haben wollte. Er hatte kurz vorher im gleichen Studio mit EGOTRONIC aufgenommen, wohnt in Berlin und hatte Zeit, somit passte das. Die YouTube-Pianistin Vkgoeswild hat mir für einen Song einen tollen dramatischen Pianopart geschenkt und es gibt ja auch noch ein komplettes Kammerorchester zu hören, das mein Freund Tim Isfort arrangiert hat. Tim war früher Leiter des Traumzeit Festivals in Duisburg und managet mittlerweile das Jazz Festival in Moers, sozusagen ein Festivalveranstalter-Kollege. Olli Bockmist von BOA, ehemals ABSTÜRZENDE BRIEFTAUBEN, hat mir was Geiles gerappt. Wir waren vor ein paar Jahren mal fünf Wochen zusammen mit den MIMMI’S und Brieftauben auf Tour und der Text zu dem Song ist mehr oder weniger eine wahre Geschichte. Ja, der Martin von den SHITLERS hat auch eine Gitarre gespielt, ganz einfach, weil wir am Abend vorher zusammen gesoffen haben, und mit Nika von DIVA KOLLEKTIV habe ich ein Duett gemacht. Sie scheißt mich da total zusammen, was für ein Arschloch ich bin. Das war schon immer ein Traum, so ein Duett zu machen.
Und der Name?
„Swag Boy Alex“ ist von meinem Sohn, er meinte irgendwann beim Spülen, ich soll mich so nennen, weil das cool ist, wenn so’n alter Punkrock-Typ sich einen HipHop-Namen gibt, der auch schon wieder seit zehn Jahren out ist. Die Idee fand ich charmant und somit war das geritzt.
Musikalisch ist das dann doch wieder eher Punk. Also Punk wie zum Beispiel DIE ÄRZTE. Wäre nicht auch mal ein Jazz-Album drin gewesen?
Es gibt nichts Unpunkigeres als die Frage, ob etwas noch Punk ist oder nicht, deshalb habe ich sie mir erst gar nicht gestellt. Aber klar, meine Vergangenheit in diversen Punkrock-Bands lässt sich natürlich nicht verleugnen und die Punk-Attitüde von DIE ÄRZTE war mir schon immer sehr nah. Einige meinen, die Chöre auf der Platte klingen nach QUEEN, Niko von DIE KASSIERER meinte heute, es klingt wie radikalisierte alte Lindenberg-Platten in Punk und irgendjemand sagte letztens, es klingt wie TURBONEGRO mit Peter Maffay auf Koks als Sänger. Finde ich alles super! Zum Thema Jazz-Album ... der Industrial/Avantgarde-Szene bin ich ja auch immer sehr zugewandt, aber das auf einer Platte zusammenzubringen, geht nicht gut. Mal gucken, vielleicht besteht das nächste Swag Boy Alex-Album ja nur aus Kratzgeräuschen oder so.
Zum Schluss: Weihnachten hätte dein traditionelles Punk im Pott Festival angestanden ... Ersatzlos abgesagt. Was fehlt dir damit – jenseits des Umsatzes?
Darauf kommt es jetzt auch nicht mehr an. Ich hoffe nur, dass ich zu der Zeit, wo Punk im Pott gewesen wäre, schon in Portugal bin!
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