45 Jahre später: TALKING HEADS

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77 (LP, Sire, 1977)

1977, New York: Vier Studenten veröffentlichen ihr Debüt auf Sire Records. Kennen gelernt haben sich David Byrne (gt, voc), Chris Frantz (dr) und Tina Weymouth (bs) an der Rhode Island School of Design Anfang der Siebziger. Vier Jahre später entschieden sie sich jedoch, nach New York zu ziehen und durften schon 1975 als Opener für die RAMONES im CBGB’s spielen. 1976 wurde aus dem Trio mit Jerry Harrison (key) dann ein Quartett. Schon im folgenden Jahr erschien dann ihr Debüt „77“, das auch den wohl bekanntesten TALKING HEADS-Song enthält: „Psycho killer“! Beginnend mit einem schlichten, aber eingängigen Bass ist der Song musikalisch zwar eher schlicht, aber durchweg gelungen. Es ist nicht zuletzt Byrnes sehr eigener Gesangsstil, der für meinen Geschmack den Song so herausragend macht. Meine absoluten Lieblingszeilen im Text, zumal sie an Bedeutung nur zunehmen kann, lauten: „When I have nothing to say, my lips are sealed / Say something once, why say it again?“ Auch wenn dieser als TALKING HEADS-Hit bekannt wurde, entstand der Song schon vor der Bandgründung. Denn Byrne hatte bereits mit Frantz eine Coverband namens THE ARTISTICS, für die er damals schon eigene Songs schrieb, die sie später dann auch mit den TALKING HEADS spielten. So waren damals ebenfalls „I’m not in love“ und „Warning sign“ entstanden. Zu der Zeit war Weymouth noch ein Fan der ARTISTICS. Nach deren Auflösung wurde sie dann Gründungsmitglied der TALKING HEADS. Das Debüt der Band hat aber natürlich noch mehr zu bieten als den einen Song, den man wahrscheinlich ohnehin schon kennt, denn bereits hier war zu erkennen, dass diese Band gerne mit den Genres spielt. „New feeling“ wird von einem Funk-beeinflussten Bass geleitet, während die Gitarre Byrnes Gesang akzentuiert untermalt. Trotz ihres stetig wachsenden Erfolgs während ihrer Karriere haben sie nicht vergessen, wo sie angefangen hatten. Als sie 2002 in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen wurden, galt der ihr Dank zuerst Hilly Kristal, dem Gründer des CBGB’s. 1991 lösten sich die TALKING HEADS auf. Es folgten erst einige Nebenprojekte, bis sich Weymouth, Frantz und Harrison dazu entschlossen, noch mal als TALKING HEADS zusammenzukommen. Das missfiel jedoch Byrne, der die drei daraufhin verklagte, so dass sie sich in THE HEADS umbenannten. Ein letzter gemeinsamer Auftritt bei der Einführungszeremonie in der Rock and Roll Hall of Fame war aber dennoch möglich. Absolute Empfehlung ist auch das Live-Album „Stop Making Sense“ von 1984. Vor allem der gleichnamige Konzertfilm ist für mich durch seinen speziellen Aufbau immer wieder ein absolutes Highlight.