Das Debütalbum der SPERMBIRDS erschien im Dezember 1986 auf We Bite Records und wird von vielen Hardcore/Punk-Fans schon lange zu den Klassikern gezählt. Der Stil der Pfälzer, Melodie und Schnelligkeit zu kombinieren, war sicher nicht neu, aber ihr Sound nicht zuletzt dank Lee Hollis’ Stimme einzigartig. Sie sahen sich im Gegensatz zu vielen Hardcore-Bands der damaligen Zeit nie als politische Band, Songs wie „What do you want (Ronald Reagan)?“ waren die Ausnahme. Aber die Vernetzung innerhalb der Szene war bereits stark ausgeprägt, so spielten SPERMBIRDS in den meisten besetzen Häusern Europas, buchten ihre Konzerte selbst und die Tourcrew wurde aus befreundeten Bands und Freunden rekrutiert. Lee schrieb außerdem für das Fanzine Zap.
„Something To Prove“ erschien zunächst nur als LP mit 15 Songs, darunter die Hymnen „My god rides a skateboard“ und „Try again“, die sich sogar heute noch im Live-Programm finden lassen. Später folgte eine CD-Version mit der danach erschienenen LP „Nothing Is Easy“ als Bonusmaterial. Nachdem We Bite Ende der Neunziger die Labeltätigkeiten einstellte, fielen die Rechte wieder an die Band zurück. Was lag näher, als dass die Platten nun bei meinem Label Rookie Records neu aufgelegt wurden. Wir waren seit den frühen Achtzigern befreundet, die Szene in Kaiserslautern war überschaubar und deshalb eng verwoben. Die SPERMBIRDS probten zu der Zeit auch im Heizungskeller meiner Eltern. Die meisten Songs dieser Platte wurden also in Enkenbach geschrieben, „Something To Prove“ ist die Platte meiner Jugend!
Eine Besonderheit ist, dass auf „Something To Prove“ drei Gitarristen spielen. Gründungsmitglied Joe Strübe, der in den Norden zog, wurde nach den Aufnahmen durch Roger ersetzt. Seinen Platz bei WALTER ELF, dem Punkrock-Alter-Ego der SPERMBIRDS, nahm ich ein. Das Cover der Platte zeigt Cerebus, eine Figur des kanadischen Comiczeichners Dave Sim. Eigentlich ist Cerebus ein Erdferkel, wird von vielen aber für ein Schwein gehalten. Es wurde zum Markenzeichen der Band und ist bis heute auf vielen T-Shirts zu sehen. We Bite lizenzierte das Album nach England (Manic Ears) und in die USA (Boner), wodurch die Band auch international bekannt wurde. Die aktuelle CD-Auflage hat Boss Tuneage (UK) als Co-Label.
Zum Schluss noch eine Anekdote von Schlagzeuger Beppo: „We Bite-Boss Thomas Issler verbreitete bei seinen Aufnahme-Kontrollbesuchen immer eine angespannte Stimmung im Studio, weil er ständig etwas zu nörgeln hatte. Während einem dieser Besuche fiel Studiobesitzer Stephan Grujic das Butterbrot auf die Bandmaschine, natürlich mit der Butterseite nach unten. Es dauerte eine Weile, bis der Schaden behoben war.“