BLACKBERRIES

Greenwich Mean Time +1

Nur ein gutes halbes Jahr ist seit dem überraschend fulminanten Einstand der jungen Solinger Popsike-Formation ins Land gegangen, schon liegt „+1“ als Nachfolger im Player. Allerdings ist es weniger ein „neues“ Album, vielmehr eine Erweiterung des bereits veröffentlichten Materials.

Aufgenommen wurde es in der selben Session, allerdings präsentiert sich die Band hier nun in einem etwas anderen Licht. Die Songs klingen gereifter, der Schwerpunkt liegt nicht selten auf epischer Breitwand-Psychedelia mit Tendenz zu langen Improvisationspassagen, die Musiker können hier mehr noch als beim straff songorientierten Debüt ihr Können als Instrumentalisten unter Beweis stellen.

Dass als Referenzpunkt auch mal PINK FLOYD genannt werden könnten, scheint allerdings bewusst in Kauf genommen worden zu sein. Schon der elfminütige Opener „Tears“ hätte perfekt auf „Meddle“ gepasst.

Mit den verschlungenen, episch angelegten Kompositionen zwischen Krautrock, Progressive und verträumter Psychedelia zeigen die BLACKBERRIES jedenfalls einen selten zu bändigenden Experimentierwillen.

Auch wenn die Hitdichte zunächst geringer scheint, ist „+1“ in vielerlei Hinsicht vielleicht das effektivere Album, wenn es darum geht, einen guten Eindruck jenseits der ausgetretenen Pfade zu hinterlassen.