Realistisch gesehen dürften die RED AUNTS aus D-D-D-Detroit im Epitaph-Stall eher eine jener Bands sein, die unter "Liebhaberobjekt des Chefs" laufen - das eherne Naturgesetz von Erfolg und Qualität, Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel, besagt eben nunmal, dass die Bands, die von, äh, Insidern abgefeiert werden, an der Ladentheke scheitern.
Innerhalb von anderthalb Tagen in einem Ministudio Downtown Detroit von ex-GORIES Mick Collins aufgenommen und "produziert", ist "Ghetto blaster" einmal mehr ein Dokument ungestümen Punkrocks, der viel Spass an kreischigen "female vocals" voraussetzt, sowie ein Verständnis dafür, dass gute Rock'n'roll-Gitarren eben nunmal nicht clean und sauber klingen, sondern fuzzig-dreckig-zerknautscht.
Dazu kommt blechern-scheppriges Schlagzeugspiel - und sogar Farfisa-Orgel und Piano. Alles in allem eine sehr schön garagige Rockn'roll-Scheibe, die vom beinahe balladesken Song über straighten Rock bis hin zu lärmigen LoFi-Exzessen alle Register zieht - und der man auch irgendwie anhört, wo der Produzent musikalisch herkommt.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #20 II 1995 und Norbert Johannknecht
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #31 II 1998 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #24 III 1996 und Thomas Hähnel