33 Jahre nach „Hot Bodi-Gram“ ein neues Album, der 1986 in Washington, D.C. gegründeten Band SOULSIDE. Mit HAMMERED HULLS das zweite Stück neue Musik aus der einst so vitalen Dischord-Community in kurzer Zeit. Wobei SOULSIDE heute verstreut in den USA und Wien leben. Was der emotionalen und intellektuellen Qualität ihrer Musik keinen Abbruch tut, die Produktion von J. Robbins und die unterstützende Anwesenheit von „attendant“ Ian MacKaye tragen das ihre zum vielschichtigen, dichtgewobenen Album bei, das seine Subtilitäten nach und nach offenbart. SOULSIDE ist ein viertes Album gelungen, das weder Neuauflage von „Trigger“ noch von „Hot Bodi-Gram“ sein will, weil es eben „A Brief Moment In The Sun“ ist. Exakt die Musik, die Alexis Fleisig (dr), Scott McCloud (gt, voc), Bobby Sullivan (voc) und Johnny Temple (bs) als SOULSIDE in diesen merkwürdigen Zwanziger Jahren – „I’ve never seen times like these before“ die erste gesungene Zeile – machen wollen. Die aus den (meist) langsamen Grooves der Songs einen unwiderstehlichen Sog entwickeln, jedes der zwölf Stücke für sich eine schimmernde Beauty, in deren Herz die klaren, sanften und doch unheimlich starken Vocals von Sullivan wirken, der jede Silbe seiner politischen Lyrics meint. „Don’t need no catchphrase / We need new pathways“, („Survival“). Erstaunliche Platte.
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