Die Dresdner Skaformation YELLOW UMBRELLA hat mit „Hooligans of Love“ gerade auf Pork Pie ein neues Album veröffentlicht, den Nachfolger von „A Thousand Faces“ von 2010 – und mit „Live At The Groovestation“ gab es zwischendurch auch noch ein Livealbum. Wir wollten von Sänger Jens wissen, was es mit den „Hooligans der Liebe“ auf sich hat.
Wir haben eine sehr politische Zeit hinter uns, mit diesem ganzen PEGIDA-Scheiß und so, und um die biederen alten Männer schwirrten auch immer diese Hooligantypen herum. Gewaltsuchend, insbesondere gegen Musiker, die was gegen ihr rechtes Weltbild sagen. Wir hatten häufiger die Situation, dass da Typen standen und auf uns gewartet haben und die wollten nicht reden. Und um da den Humor nicht zu verlieren, haben wir uns einfach vorgestellt, wie schön es wäre, wenn diese Typen ihrer Mutti morgens Blumen ans Bett bringen oder nach einer Prügelei die Zähne des Gegners wieder einsammeln und sie ihm mit einem zahnlosen Lachen zurückgeben. Ach wir haben dann viel geblödelt und gelacht und da dachten wir, na ja, dann soll das wohl der Titel sein, zumal uns der Song auch gefällt. Wir versuchen textlich die ganze Palette des Lebens abzuhandeln. Komischerweise klingen die Songs immer traurig, wenn ich sie am Anfang alleine spiele. Und wenn die Band sie dann spielt, sind sie irgendwie viel fröhlicher. Vielleicht ist das eine Art Therapie. Wir haben viele ernste Inhalte. Bei „False prophets“ geht es zum Beispiel darum, dass jetzt, wo es einen Epochenwechsel gibt, vom Kalten Krieg, in dem wir geboren sind, hin zu dem, was wir Globalisierung nennen, viele Typen aus ihren Löchern kriechen, die sich als Propheten aufspielen. Insbesondere im rechten Lager ist das ganz schön beängstigend. Dieser Hass, der überall auftaucht, da helfen nur Hooligans of Love.
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