Eine eher durch Zufall gegründete Band hat das Licht der Welt erblickt – mit einem Line-up, das es in sich hat. Neben den treibenden Köpfen, der Sängerin Chui Kanela aus Barcelona und dem legendären Gitarristen John „Porcell“ Porcelly (YOUTH OF TODAY, SHELTER, BOLD), sind Tim Brooks (BOLD) und Vinny Panza (YOUTH OF TODAY) mit an Bord. Die „Allstar-Band“ veröffentlicht mit „Take Your Time, I’ll Be Waiting“ nun ihr Debüt auf End Hits Records – ein Melodic-Hardcore-Album, das vor positiver Energie nur so strotzt. Im Videointerview erzählen mir beide von der ungewöhnlichen Entstehungsgeschichte der Band, ihrer positiven Message und Porcell hat noch den einen oder anderen Schwank aus seiner Jugend bei YOUTH OF TODAY parat.
Wo seid ihr gerade?
Chui: Ich bin zu Hause in Spanien.
Porcell: Wie du siehst, bin ich der Natur erhalten geblieben, haha. Ich gehe gerade in einem Landschaftsschutzgebiet spazieren. Ich kann es dir über die Handykamera zeigen, wenn du willst. Dieser Wanderweg hier ist knapp fünf Minuten von meinem Haus entfernt. Es ist wirklich schön hier.
Sieht so aus, ja, ziemlich ruhig. Chui – wie spricht man deinen Namen aus?
Chui: Chewie, wie in „Star Wars“ ...
... ich bin Trekkie ...
Chui: Das kommt von Chewbacca, Han Solo nannte ihn „Chewie“.
Bei dir finde ich zwei verschiedene Nachnamen, John.
Porcell: Ich heiße mit Nachnamen Porcelly, die meisten nennen mich Porcell. Niemand nennt mich eigentlich John, außer meine Mutter, haha. In der Yoga-Szene nennen mich manche Porcell und manche Paramananda, das ist mein Yoga-Name, mein Sanskrit-Name. In der Musik ist Porcell am geläufigsten.
Hat Paramananda eine bestimmte Bedeutung?
Porcell: Der Name, der dir gegeben wird, soll deine Persönlichkeit beschreiben. Da ich ein recht fröhlicher und glücklicher Mensch bin, bedeutet Paramananda „hochgradig glückselig“. Ich habe also auch einen PMA-Yoga-Namen, haha.
Chui, ich habe in einem Online-Magazin gelesen, dass du auch noch Model und Tätowiererin bist.
Chui: Nein, ich würde mich selbst nicht als Model bezeichnen. Die Fotos macht mein Freund. Modeln ist nicht mein Job, nur ein oder zwei Mal habe ich für Kleidung gemodelt und habe damit Geld verdient. Mein Job ist die Musik und Tätowieren.
Hast du ein eigenes Tattoostudio oder bist du in einem angestellt?
Chui: Es ist mein eigenes. Ich habe es 2010 eröffnet.
Wie läuft es?
Chui: Ja, gut, ich kann mich nicht beschweren.
Wie waren die Corona-Jahre für dich als Selbständige?
Chui: Finanziell natürlich schlecht, da ich nicht arbeiten konnte. Auf der anderen Seite konnte ich aber jeden Tag Musik schreiben, was auch eine Chance war. Ich glaube, wir haben während der Pandemie das ganze Album geschrieben.
Kommen wir zu eurer Band VALUES HERE. Grundsätzlich bin ich von Menschen angetan, die nicht in eine einzige Schublade passen. Als ich dein Dance-Music-Video „Bikini“ gesehen habe, fragte ich mich, wie du nun bei Punkrock gelandet bist.
Chui: Haha, nein, es ist das Gegenteil. Ich war schon als Kind Punkrockerin. Ich bin dazu eine professionelle Sängerin und habe vor etwa sechs Jahren angefangen, mit Musikproduzenten zusammenzuarbeiten, die Dance-Musik machen. Den Song, den du angesprochen hast, hat Ikki produziert, der in Spanien und Frankreich eine recht große Nummer ist. Das Genre ist Trap.
Und wie bist du, John, nach Bands wie YOUTH OF TODAY, BOLD oder SHELTER nun bei VALUES HERE zum Pop-Punk gekommen?
Porcell: Für mich ist es nicht so, dass ich in eine andere Musikrichtung abgehoben bin, wenn du beispielsweise an „Mantra“ von SHELTER denkst. Die Gesangsharmonien unseres Frontmanns Ray waren damals Melodic Hardcore. Auch VALUES HERE ist Melodic Hardcore. Es mag noch melodischer klingen, weil Chui eine so gute Sängerin ist. Aber wenn du „Will be tomorrow“ hörst, ist da die ganze Energie des Punk, des Hardcore und das ist der Stempel, der auf all meiner Musik drauf ist.
Als ich den Song das erste Mal gehört hatte und dazu die Promo über eine neue „New York Hardcore Band“ gelesen habe, musste ich wirklich mit der Lupe suchen, wo da der Hardcore ist. Ich habe ihn dann in den Arrangements gefunden, das ist aber nicht das, was man bei dem Schlagwort NYHC erwartet.
Porcell: Haha, es ist nicht YOUTH OF TODAY-Thrash und klingt auch nicht nach JUDGE. Und ja, ich wollte etwas anderes machen, ich bin nicht jemand, der immer im Gleichen verharren möchte, der immer und immer wieder dasselbe macht. Das fängt hier schon damit an, dass wir mit Chui eine Frau am Mikro haben, was ich noch nie hatte. Als Musiker möchte ich zudem immer bessere Songs schreiben, die es einfach auch handwerklich sind. Das ist das, wofür Punk für mich steht. Als ich damals dazu kam, lautete das Motto „Alles geht“. Es war nicht so limitiert. Ich habe damals THE CLASH, RAMONES, X-RAY SPEX oder STIFF LITTLE FINGERS gehört. Da hat keine Band wie die andere geklungen. Die BUZZCOCKS haben mit THE CLASH gespielt – haben aber nicht so geklungen. Im Laufe der Zeit wurde das aber sehr rigide. Wenn du jemanden an der Pforte stehen hast, der dir sagt, was echter Punk oder purer Hardcore ist und was nicht dazugehört. Für mich bedeutet Punk eher, die Grenzen zu überschreiten und meinen eigenen Sound zu finden. Und hier wollte ich etwas Neues mit einer Frau am Mikro machen. Diesen Spirit von damals sollten wir uns bewahren. Und das, was wir machen, ist Punk – die Musik, mit der ich aufgewachsen bin, die mich geprägt hat. Punk hat nicht nur mein Songwriting geprägt, Punk hat mein ganzes Leben geprägt. Meinen Lifestyle, die Art, wie ich handele, wo mein Platz ist. Unsere Musik ist kein Thrash und das ist auch nicht das, was wir wollten. Es geht darum, etwas Neues zu machen. Als wir damals mit YOUTH OF TODAY begannen, war Straight Edge tot. Das war so ungefähr das Uncoolste, was du damals machen konntest. Uns war es egal, weil wir dachten, es wäre ein toller Lifestyle. Anfangs haben die Leute mit Bier nach uns geworfen und gesagt, dass wir scheiße sind. Aber: Du hast deine eigenen Ideen, du hast deine eigene Stimme und das ist, was an Punk so fantastisch ist. Dass du einfach deine eigenen Ideen ausdrücken kannst. Es geht nicht darum, in eine Schublade zu passen, das ist Anti-Punk für mich.
Chui, du bist in Spanien und du, John, in den USA. Wie habt ihr euch gefunden?
Porcell: Als ich mit SHELTER in Barcelona gespielt habe, kam Chui auf mich zu. Sie erzählte, dass sie Sängerin ist, und wir haben darüber gewitzelt, zusammen eine Band zu haben ...
Chui: ... und mit mir kann man darüber keine Witze machen, haha. Ich habe dir gleich gesagt, dass du keine Ahnung hast, über was du da mit mir redest, haha.
Porcell: Ja, Chui war sehr entschlossen, eine Band zu gründen.
Chui: Ich habe schon mit 12 oder 13 in Bands Bass gespielt. Es ist aber in Spanien schwierig, mit einer Punkrock-Band etwas Größeres zu machen, die Szene ist einfach total klein. Und du gibst leicht auf. Ansonsten werde ich als Sängerin von einem Club oder für eine Hochzeit gebucht und verdiene damit Geld. Aber nun war die Möglichkeit da, eine Band zu gründen, die etwas Größeres erreichen kann und deren Musik weltweit erscheint. Und die Gelegenheit habe ich beim Schopf gepackt und nicht mehr losgelassen.
Ist es für euch eine Band oder eher ein Projekt – alleine das Proben dürfte durch die Entfernung schon mal schwierig sein.
Porcell: Eine Band natürlich. Wir sind vier feste Mitglieder. Was Proben angeht, hast du recht, eine Band muss das tun und wenn die Platte erschienen ist, werden wir uns hierzu einen Plan machen.
Chui: Zum Glück gibt es auch Flugzeuge.
Porcell: Ich glaube allerdings, dass es uns gar nicht geben würde, wäre diese Entfernung nicht da – was mit der Pandemie zu tun hat. Im Februar 2020 kam ich aus Indien zurück, wohin ich mich eine Zeit lang wegen Yoga zurückgezogen hatte. Die Shutdowns begannen und ich hatte mein komplettes Jahr durchgeplant: Yoga-Workshops, Zeiten, in denen ich mich wieder zurückziehen wollte, Reisen und so weiter. Eins nach dem anderen wurde abgesagt und im März war quasi mein ganzes Jahr gecancelt. Und so hatte ich Zeit und konnte Chui Musik schicken. Ich hatte noch einige BOLD-Songs, die für ein Album vorgesehen waren, das nie erschienen ist. Ich hatte sie auf meiner Festplatte und habe sie ihr geschickt. Der erste, den sie mir zurückgeschickt hat, war dann tatsächlich „Will be tomorrow“, unsere erste Single.
Chui: Wenn also jemand behauptet, das ist kein Hardcore: Es ist ein BOLD-Song, haha. Mit dem Unterschied, dass jemand sehr melodisch singt.
Porcell: Ich hatte den Song schon nach ein paar Tagen zurück und es klang nicht nach einem Demo. Es klang schon wie auf der Platte und ich dachte: Wow, das kann tatsächlich etwas werden. Neben „Will be tomorrow“ ist auch der zweite Song, „Bring me the PMA“ einer, der für BOLD geschrieben wurde, ebenso „Earthlings“, unser Animal-Rights-Stück.
Warum habt ihr VALUES HERE als Bandname gewählt, aufgrund des DAG NASTY-Songs?
Chui: Ja!
Porcell: Das ist einer unserer Lieblingssongs. Ich weiß nicht, ob du mal versucht hast, einen Bandnamen zu finden ...
Porcell: Wir wollten einen, der auf die beste Zeit des Hardcore zurückgeht, und zeigen, wie uns das geprägt hat. Du glaubst es aber nicht: So gut wie jeder Song, der je aufgenommen wurde, ist bereits als Bandname verwendet worden. Jeder MINOR THREAT-, MISFITS-, BAD BRAINS-Titel wurde bereits verwendet. Also wenn du einmal einen Bandnamen suchst, ist es verdammt schwer und auch dann ist es nicht sicher. Es ist gerade eine andere Band auf Spotify aufgetaucht, die VALUES HERE heißt. Sie sind von 2008 und haben jetzt erst ihre Musik hochgeladen. Und das, nachdem wir unseren Plattenvertrag mit End Hits unterschrieben hatten. Und natürlich hatten wir davor gegooglet, alle Streaming-Seiten durchforstet – VALUES HERE gab es nicht. Und jetzt sind sie plötzlich da.
Als ich euer Video das erste Mal gesehen habe, dachte ich, dass es in den Vergnügungsparks in L.A, spielt. Aber dort wurde es nicht gedreht, oder?
Porcell: Nein, es ist Brooklyn.
Aber hast du eine spezielle Beziehung zur Westcoast, Chui? Bei eurem Sound könnte man das meinen.
Chui: Natürlich. Ich liebe den Cali-Punkrock, die tolle Skateboard-Ära in den Neunzigern. Als ich das damals gehört habe, war ich 13. Auch heute höre ich noch die Musik, nur nicht ausschließlich. Ich habe Freunde in L.A. und versuche, so oft es geht dort zu sein. Ja, der Sound hat einen großen Einfluss auf mich.
Porcell: Auf mich auch, da habe ich so einige Lieblingsbands wie die ADOLESCENTS, SOCIAL DISTORTION und BAD RELIGION. Damit bin ich aufgewachsen.
Oh, SOCIAL DISTORTION? Interessant, auf die und auch auf YOUTH OF TODAY bin ich damals in einem Elektromarkt das erste Mal aufmerksam geworden. Eure Platten gab es für fünf Deutsche Mark im Sonderangebot. Die Cover von „Break Down The Walls“ und „Somewhere Between Heaven And Hell“ haben mir so gut gefallen, dass ich beide gekauft habe.
Porcell: Das ist lustig. Wir haben tatsächlich auch eine gemeinsame Geschichte. YOUTH OF TODAY haben mit SOCIAL DISTORTION auf ihrer allerersten Tour zusammen gespielt, 1986.
Das passt für euch als Straight-Edge-Band ja überhaupt nicht zusammen.
Porcell: Es war fantastisch! Wir waren zu der Zeit auf Tour mit 7 SECONDS, die Headliner waren. Aus irgendeinem Grund konnten ein paar Mitglieder von ihnen an jenem Abend nicht spielen. So waren es an dem Abend SOCIAL DISTORTION, VANDALS und YOUTH OF TODAY. Das Lustige daran war, dass wir überhaupt kein Equipment hatten und immer das von 7 SECONDS genutzt haben. Kevin Seconds sagte, ich müsste eben Mike Ness fragen, ob wir seinen Amp ausleihen könnten. Mike Ness! Ich sagte zu Kevin, dass ich doch Mike Ness nicht fragen könnte und dass er es bitte tun soll. Wollte er aber nicht. Mike Ness hat mich damals total eingeschüchtert, er lief rum wie ein Skinhead. Rasierter Schädel, gebleichte Jeans und Doc Martens. Ich musste ihn also ansprechen und sagte: „Du kennst mich nicht, ich spiele in der ersten Band, wir haben kein Equipment, gibt es irgendeine Möglichkeit, deinen wunderschönen Marshall 4 Stack Amplifier auszuleihen?“ Er meinte: „Oh, du bist in der neuen Straight-Edge-Band YOUTH OF TODAY? Ich bin gerade aus der Rehab raus, ich war jahrelang Alkoholiker und das hat mich fast das Leben gekostet. Ich bin so dankbar, dass ich hier sein kann und eine so tolle Band habe. Wenn ihr straight edge seid, unterstütze ich das zu 100% und gebe euch auf jeden Fall den Amp.“ Haha! Das ist die YOUTH OF TODAY/SOCIAL DISTORTION-Connection.
Zu eurer Message und den Lyrics – wer schreibt sie?
Chui: Ich.
Wenn ich eure Songs „Will be tomorrow“, „Lift your head“ und „It’s your business“ höre, kommen immer wieder diese PMA und das Empowerment durch. Es ist davon die Rede, aufzustehen, den Arsch hoch zu kriegen, Dinge besser zu machen – wie es ja auch heißt: „Kopf hoch“. Was bedeutet PMA für dich?
Chui: Es ist meine Art zu Leben. Und mein Ziel ist es, diese Message zu verbreiten. Wenn jemand es schwer im Leben hat und die Message in den Texten vielleicht hilft, wäre das schön. Das hoffe ich. Es gibt so viele Leute, die mit Depressionen und Ängsten zu kämpfen haben. Viele junge Menschen wissen nicht, was sie mit ihrem Leben anfangen sollen. Und dazu will ich auch nicht noch eine negative Message verbreiten. Ich möchte mit meinen Texten etwas verändern.
Porcell: Ich habe von so vielen Menschen nach dem ersten Video überwältigende Rückmeldungen bekommen. Seit Ewigkeiten sei endlich wieder ein positiver, motivierender Hardcore-Song erschienen. Die Leute wissen das zu schätzen und wie Chui sagt: Musik hat die Kraft, das Leben von Menschen zu verändern. Bei mir waren es ohne Zweifel MINOR THREAT, BAD BRAINS und 7 SECONDS, die meines verändert haben. Und wir hoffen, dasselbe für andere Menschen zu tun. Darum machen wir Musik.
Ihr singt oft davon, sich auf ein Ziel zu fokussieren und es immer wieder zu versuchen, bis man es geschafft hat.
Chui: Das ist mein Way of Life. Der Song „Will be tomorrow“ allein sagt es ja schon. Was glaubst du, wie oft ich schon gescheitert bin? Aber morgen ist immer wieder ein neuer Tag.
Diese Sichtweise wird in Deutschland oft von Liberalen und Konservativen insofern gepredigt, also dass man sein Leben alleine meistern soll, damit der Staat den Leuten weniger oder keine Unterstützung zukommen lassen muss.
Porcell: Wenn mir ein Politiker sagen würde, dass jeder für sich selbst verantwortlich ist, damit der Staat kein Geld ausgeben muss, würde ich ihm sagen, dass es ja gerade seine Aufgabe ist, den Bürgern zu helfen. Und diese Message ist ja das Gegenteil von dem, was sie sonst immer sagen.
Im Song „Feeling down“ sprichst du Social Media an, die ganze Negativität, die Aggression. Hast du selbst Hater?
Porcell: Wir sind dafür viel zu neu, die Platte ist noch gar nicht erschienen, haha.
Chui: Ach, es gibt immer mal wieder eine Person, die eine negative Nachricht schreibt, etwa dass ich einfach scheiße bin. Was soll’s. In dem Song habe ich mich zurückversetzt in die Zeit als 16-jährige. Ich und meine damalige Band waren damals ja wirklich scheiße, weil wir einfach drauflos gespielt haben. Aber es war egal, wir haben schließlich Punkrock gemacht. Und dann gab es am nächsten Tag die negativen Kommentare im Internet von Leuten, mit denen ich jeden Freitag, Samstag und Sonntag auf Konzerte gehe, wo wir alle sagen, wir unterstützen alle Bands zusammen, weil es nicht einfach ist. Es war egal, ob dir eine Band gefällt oder nicht. Es ging darum, etwas für unsere Szene zu machen. Und dann steht da, was mir einfiele, mich in einem Minirock auf die Bühne zu stellen. Und so was kommt aus einer Szene, die voller Männer ist. Und ich kannte sie alle. Ich wusste, wo sie wohnen, und wäre am liebsten zu ihnen hin, um ihnen ins Gesicht zu schlagen. Wovon mich mein Freund abgehalten hat. Ich weiß, dass mich die Hater runtermachen wollten, und es gibt Menschen, die das glauben, wenn ihnen andere sagen, dass sie nicht gut genug sind. Ich versuche dann, die Message zu vermitteln, dass das das Problem der Hater ist und nicht ihres.
Geht es im Song „No one’s left behind“ um genau die Unity, die es braucht?
Chui: Ja. Es geht darum, dass es egal ist, ob du Skinhead, Punkrocker oder Straight Edger bist. Wenn wir alle zusammen auf einer Show sind, sind wir eine Community. Es darf keine Unterschiede geben. Da kann ein Typ mit OFFSPRING-Shirt stehen und neben ihm jemand mit mit einem von CRO-MAGS. Und das ohne gegenseitiges Geläster, weil wir eine Community sind.
Euer Vegan-Song ist „Earthlings“. Was bedeutet das für euch?
Chui: Ich kann wieder nur sagen, das ist mein Way of Life. Für mich korrespondiert es mit Straight Edge. Werde respektiert und respektiere andere – auch die Tiere, die dasselbe Recht zu leben haben.
Porcell: In dem Song geht es darum, dass Tiere Lebewesen und keine Dinge sind, die du benutzen und missbrauchen kannst.
Eigentlich weiß das doch jeder. Wenn ich auf Shows Leute aus „unserer Szene“ beobachte, die am Imbiss-Stand ihre Würste essen, verstehe ich es nicht.
Chui: Es bleibt einfach dabei, Songs über das Thema zu spielen. In Spanien gibt es in den Veranstaltungsorten zumindest fast überall eine vegane Alternative.
Porcell: Ich finde aber, dass es fantastisch ist zu sehen, wie groß die pflanzenbasierte Ernährungsweise geworden ist.
Chui: Ja, wir leben diesbezüglich in einer guten Zeit, in der man überall vegan einkaufen kann. Ich weiß nicht, ob es gut oder schlecht ist, weil ich jetzt das ganze Eis essen kann, haha.
Letzte Frage: Habt ihr Pläne, auf Tour zu gehen?
Porcell: Natürlich haben wir Lust, so viel wie möglich live zu spielen, wenn die Platte erschienen ist. Wir suchen noch eine Booking-Agentur. Außerdem wollen wir für größere Bands eröffnen. Also falls eine Band das hier mitbekommt, meldet euch.
© by Fuze - Ausgabe #102 Oktober/November 2023 und Manuel Stein
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