Ich hänge dem Glauben an, dass es für jede Tageszeit die passende Platte gibt, und für jede Platte die passende Tageszeit. Im Falle der DAUGHTERS, die auch schon mal mit THE LOCUST, BLOOD BROTHERS und DILLINGER ESCAPE PLAN verglichen wurden und vor zwei Jahren eine EP via Robotic Empire respektive Reflections veröffentlichten, ist diese Tageszeit der späte Abend, wenn man sich in vertrauter Runde mittels Genuss harter Alkoholika in einen schön aggressiven Zustand versetzt hat und so richtig schön auf Ärger, Gewalt und auch etwas Selbstqual aus ist.
Warum also immer nur MELT BANANA oder CONVERGE auflegen, wenn auch DAUGHTERS zur Hand sind? Die besorgen es einem mal wieder so richtig, sind, in 23:08 sind die zehn Songs auch schon wieder durch (das sechsminütige "Cheers pricks" versaut den Durchschnitt), und wer seinen eigenen Output schon mit dem Begriff "Hell Songs" belegt, hat nicht unbedingt Jammer-Emo im Sinn.
Mike Patton hätte hieran jedenfalls sicher auch seine helle Freude, Ipecac wäre eine mindestens genauso gut passende Homebase gewesen wie Hydra Head, und die Kombination aus nur sekundenschnell aufblitzenden Blastbeats, Maschinengewehrsalven gleichenden Gitarrenriffs, irrer NOMEANSNO-Rhythmuswechsel und auch mal messerscharfen Bläsereinsätzen nebst verzweifeltem Hysteriegesang kann ganz schön fordernd rüberkommen.
Kein Soundtrack für ein gemütliches Frühstück zu zweit ... (23:08) (7)
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