Das Buch
Raketen in Rock beinhaltet 33 1/3 Schallplattenkritiken, in denen es um vielversprechende Kontaktanzeigen, Frauen, die in einer anderen Liga spielen, herkömmlichen Arme-Leute-Sex, Satan und manchmal auch um Schallplatten geht. Verbunden mit der Erkenntnis, daß eine Platte nicht unbedingt dann gut ist, wenn eine Band auf ihr einen Knaller nach dem anderen zündet, sondern vielmehr just in dem Moment etwas Magisches bekommt, wenn man zum Beispiel seine Gurke versenkt, während sie läuft. Raketen in Rock präsentiert Erlebnisse mit LPs oder deren Interpreten, Erinnerungen an eine flockige Jugend, Episoden mit komischen Frauen und kaputten Typen - eine Chronik des täglichen Dachschadens, der auch den schnödesten Schiß urplötzlich zur Lieblingsplatte macht. Denn auch wenn dem Gros der hier vertretenen Sternstunden des Rock der Platz auf dem Olymp durchaus gebührt, geht es in erster Linie darum, daß nicht die Platte, sondern immer noch das Leben drumherum Rock-Geschichte schreibt.
Der Autor
Tom Tonk, Jahrgang 1965, verbrachte einen Großteil seines Lebens vor großen, schwarzen Lautsprechern. Dort hat er sich im Laufe der Jahre durch unzählige Studien und Selbstversuche ein Fachwissen angeeignet, wie es umfassender und wahrhaftiger nicht sein könnte. In Verbindung mit dem besten Musikgeschmack überhaupt befähigt diese geballte Kompetenz einen Rock-Papst zu einer ganzen Menge, vielleicht auch zu diesem Buch. Darüber hinaus gilt seine Exzellenz als guter Esser und großer Frauenversteher, was nicht unbedingt gegen ihn spricht. Seine Hobbies sind Gehen und Stehenbleiben, wenn er nicht gerade vor großen, schwarzen Lautsprechern an seiner kargen Mittagskrippe knabbert und Frauen versteht. Tom Tonk ist nicht der Mann, der einfach mal so seine Lieblingsfarbe wechselt, sondern vielmehr in diesen und in anderen Fragen einen gesunden Altersstarrsinn an den Tag legt, den man einem so jungen Hüpfer nicht unbedingt zutraut. Wenn alles gut geht, wird er dieses Alter sogar irgendwann erreichen.