ZZZ

Sound Of ZZZ CD

Mit diesem Bandnamen sollte es dem Duo aus Amsterdam gelingen, dass seine Platten bei Leuten, die eine alphabetische Sortierung ihrer Sammlung bevorzugen, ganz rechts außen stehen werden. Danach kommen dann nur noch ZZZZ aus Chicago.

ZZZ spricht man laut der Band übrigens aus wie die Franzosen das Wort "Jazz", nur ohne J und A halt. Dabei wären sie eigentlich direkt neben SUICIDE besser aufgehoben. Denn deren Einfluss auf den "Sound Of ZZZ" ist nicht zu überhören.

Ähnlich minimalistisch wie die New Yorker gehen auch ZZZ ihre Musik an, sie benutzen nur ein Schlagzeug und eine Orgel, bevorzugen ebenfalls eher simple Rhythmen und setzen auf die Wirkung der Repetition.

Auch der Gesang des Schlagzeugers Björn Ottenheim erinnert immer wieder an Alan Vega, allerdings ohne dessen Crooner-Qualitäten ganz zu erreichen. Aber ZZZ sind viel mehr als eine bloße SUICIDE-Kopie, auch wenn sie sich bei Songs wie "Ecstasy" oder vor allem "House of sin" ganz ungehemmt und offensichtlich bei ihren Vorbildern bedienen.

Dafür ist ihre Musik dann doch zu vielschichtig und zu unelektronisch. Bei "Soul" klingt Daan Schinkels Orgelspiel mehr nach den DOORS, "Lalala" ist stark vom Orgelsound und dem Beat der Sechziger geprägt - und besitzt zudem noch einen zwar cheesigen, aber sehr einprägenden Chorus - und auch spaciges Gefiepse oder eher psychedelische Sounds finden sich auf "Sound Of ZZZ".

Und Ottenheims mal monotones Gesäusel, mal lautes Geschrei klingt streckenweise auch mal eher nach Jim Morrison oder sogar nach JOY DIVISIONs Ian Curtis als nach Alan Vega, wobei dessen typischer Sprechgesang aber dennoch den stärksten Einfluss auf Ottenheims Art zu Singen hatte.

ZZZs Debütalbum ist eine ganz hervorragende Platte abseits des üblichen Garagensounds und nicht nur SUICIDE-Fans sollten sich von "Sound Of ZZZ" begeistern lassen. (09/10)