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ZERODENT

Landscapes Of Merriment

Auf „Landscapes Of Merriment“ verdichten ZERODENT hemdsärmeligen, spröden Endzeitsound zwischen WIRE und britischem DIY-Punk aus nachkriegsgrauen Council Houses zu einem proletarischen Unglücksversprechen, dessen Vertonung alles zerschrammt und einen vor die Aufgabe stellt, die Songs unter dem Mantel der Aggression und Frustration zunächst einmal freizulegen.

Im Energielevel operieren die zwölf Tracks dabei wie in Klang gegossene Midtempo-Handgreiflichkeiten zwischen ZERO BOYS und THE SAINTS. Der Form nach bleibt es aber bei knöchernem Post-Punk, dessen Trübsinnigkeit ohne Reibungsverluste aus UK ’82 oder dem belgischem Trümmer-Milieu um in die Gegenwart kanalisiert zu sein scheint.

ZOUNDS, CRISIS und Co. mögen sich weiterhin als Referenzpunkte anbieten, doch zeigen ZERODENT deutlich mehr Biss als noch auf ihrem Debüt: Sägewerk-Riffs sind hier eher Urheber der Hooks als die trocken herausgebellten Vocals, denen Melodien zwar nicht gänzlich fremd sind, jedoch zumeist in nahezu gesprochen vorgetragenen Rants eines zur Werktätigkeit Verdammten Gestalt finden – wer es als darauf anlegt, soll diese Platte gerne direkt zwischen SUBURBAN HOMES, HALF MAN HALF BISCUIT und SLEAFORD MODS einschranken.

Punk-Platte dieses Herbstes, keine Widerrede.