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YUM YUM CLUB

Full HD

YUM YUM CLUB machen mit „Full HD“ keine gemütliche Musik für alle, die gerne vorm TV essen. Bei der Bandkonstellation ist eher von kreativem Freidrehen auszugehen. Die beiden Knoth-Brüder aus Stuttgart – kann man mittlerweile so bringen, oder? – Julian und Philipp, SLOE PAUL und Mari Schwingel haben sich verbündet, um gemeinschaftlich zu eskalieren. Von Jazz zu sprechen, weil alle machen, worauf sie Bock haben, und die Instrumente den Bass-Gitarre-Drums-Standard sprengen, halte ich aber für stark übertrieben. Die Beteiligten sind sich musikalisch schon so nahe, dass das, was für uns in manchen Momenten wie ein angezündeter Sack Flöhe klingt, für sie wohl durchschnittlicher Sound ist. Für einen, der sich so fernab von gängigen Strukturen bewegt wie Julian Knoth, ist es schon auffällig, dass sein gesamtes textliches Schaffen in allen Bands wiederum auf Repetition basiert. So kann er wohl am besten alles drehen und wenden, bis es wahlweise bedeutungslos oder tiefgründig wird. „Ich mache, was ich will“, skandiert Julian Knoth (DIE NERVEN, PETER MUFFIN TRIO, DIE BENJAMINS ...), während im Hintergrund die Bläser nach Mexiko ausscheren und sein Bruder das Drumset orientalisch bearbeitet. Am besten legt man „Full HD“ ein, wenn der Kreislauf am Boden ist, um schnell wieder auf Touren zu kommen. Für zwischendurch ist das nichts, da uns YUM YUM CLUB außer dem Takt jegliche Andockmöglichkeiten verwehren.